Die Mission der europäischen Raumfahrtbehörde ESA zur Erkundung der Sonnenpole, Solar Orbiter, kommt zu wesentlichen Teilen aus Großbrittanien. Bald verlässt die Sonde Stevenage, um din Deutschland getestet zu werden.
Solar Orbiter soll die Pole unserer Sonne in hoher Auflösung abbilden. Die ESA will damit auch mehr über Sonnenstürme erfahren und den Sonnenwind, der Auswirkungen auf der Erde hat, genauer untersuchen. Der Sonnenwind ruft etwa auch die Polarlichter hervor, kann aber auch zu Problemen bei Satelliten und Elektrik auf der Erde führen.
Das Magnetfeld der Sonne hat sich 2013 umgekehrt. Das heißt, die magnetischen Pole haben sich von Plus nach Minus – und umgekehrt – verändert. Über das Magnetfeld gibt es viel zu lernen. Es kann helfen, das System unseres Sterns besser zu verstehen, inklusive der schwankenden Sternenaktivität und deren möglichen Anteil auf den Klimawandel.
Wichtiges Wissen über die Sonne
Die ESA wählte dazu Airbus Defence and Space in dem noch-EU-Mitgliedsland als Hauptauftragnehmer aus, doch steuern Universitäten aus ganz Europa Teile zu der Mission bei. Solar Orbiter soll dabei in die Fußstapfen der Sonde Solar Parker der NASA treten, die im August gestartet wurde. Beide verfolgen gegensätzliche Aspekte der Sonnenforschung: So soll Parker Solar die Sonnenatmosphäre durchqueren, während der Solar Orbiter die Oberfläche fotografiert. Dabei sollen beide einander so nah kommen, dass die ESA-Sonde die der NASA sogar bildlich sichtwar werden lässt. Solar Orbiter soll 2020 starten.
Die Sonde muss dabei gleichzeitig brütender Hitze auf der Sonnenseite und frostiker Kälte auf der Rückseite der Konstruktion standhalten. Als Grundlage dient dabei der Entwurf des Raumfahrzeugs BepiColombo, welches nächsten Monat starten soll. Die Merkurmission erfordert eine Sonde, die ähnliche Temperaturextreme aushalten muss.
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