Der von Airbus Defence and Space entwickelte und gebaute Erdbeobachtungssatellit SPOT 7 ist am 30. Juni um 06:22 Uhr MEZ vom Satish Dhawan Space Centre in Indien an Bord einer PSLV-Trägerrakete (Polar Satellite Launch Vehicle) ins All gestartet. SPOT 7 wird den im selben Orbit positionierten Zwillingssatelliten SPOT 6 und die beiden sehr hochauflösenden Satelliten Pléiades 1A und Pléiades 1B ergänzen. Er wird um 180 Grad versetzt zu SPOT 6 um die Erde kreisen.
Nach einer In-Orbit-Testphase wird diese Konstellation aus optischen Satelliten ihren vollen Betrieb aufnehmen. Airbus Defence and Space wird damit über eine Konstellation von vier optischen Satelliten verfügen, die einzigartige Anwendungsmöglichkeiten bietet und Kunden innerhalb kürzester Zeit aktuelles Bildmaterial zur Verfügung stellt.
Jeder Ort der Erde kann einmal täglich durch einen SPOT-Satelliten mit hoher Auflösung und einen Pléiades-Satelliten mit sehr hoher Auflösung erfasst werden. Während SPOT 6 und SPOT 7 weite Gebiete mit einer Auflösung von 1,5 Metern aufnehmen, sind Pléiades 1A und Pléiades 1B in der Lage, kleinere Ausschnitte mit höherer Auflösung (Datenprodukte mit 50 Zentimeter Auflösung) zu erfassen.
Evert Dudok, Leiter von Communications, Intelligence & Security (CIS) bei Airbus Defence and Space, erklärte: "Die Dienste dieser optischen Konstellation werden durch Daten der Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X ergänzt. Mit den sich gegenseitig komplettierenden optischen und Radarsatellitendaten in unterschiedlichen Auflösungen können wir unseren Kunden weltweit einzigartige Dienste anbieten."
Gebietsabdeckung in Rekordzeit bei stereoskopischen Aufnahmen
Wie sein Zwillingssatellit deckt auch SPOT 7 große Gebiete in Rekordzeit ab. Mit der Platzierung des zweiten Satelliten steigt die Aufnahmekapazität auf sechs Millionen Quadratkilometer pro Tag, das entspricht einer Fläche zehnmal so groß wie Frankreich. Die SPOT6/7-Konstellation sorgt für eine wesentliche Verbesserung der Leistungen und Dienste des seit 2002 betriebenen Satelliten SPOT 5, dessen kommerzieller Dienst voraussichtlich im ersten Quartal 2015 eingestellt wird.
Die neue Konstellation bietet eine bessere Auflösung, schnellere Programmierung ebenso wie eine deutlich höhere tägliche Aufnahmekapazität im mono- oder stereoskopischen Aufnahmemodus. SPOT 6 und SPOT 7 sind hochagil und in der Lage, im Radius von 1.500 Kilometern jeden beliebigen Punkt der Erde anzuvisieren. Sie sind auf eine Mindestlebensdauer von zehn Jahren ausgelegt. Dank ausgewiesener Expertise auf dem Gebiet der Satellitentechnologie hat Airbus Defence and Space die beiden Satelliten SPOT 6 und SPOT 7 in nur dreieinhalb Jahren gebaut.
Satelliten- und Datenprodukte im Aufwind
Die neuen Kapazitäten von SPOT 6, der seit Februar 2013 im kommerziellen Betrieb ist, erfüllen insbesondere den Bedarf für die nationale Kartierung im Maßstab 1:25.000 und eignen sich für Anwendungen zur Überwachung von Umwelt, Ozeanen, Flächennutzung, Abholzung und in der Ölindustrie.
SPOT 6 und SPOT 7 profitieren von der umfangreichen Erfahrung, die Airbus Defence and Space in den letzten 30 Jahren beim Betrieb von Satelliten und dem Vertrieb von Satellitendaten erworben hat. Die Komplettierung dieser einzigartigen Konstellation bietet Airbus Defence and Space Gelegenheit zum Abschluss neuer Partnerschaften, um den Zugang zu und die Nutzung von Satellitenbilddaten zu erweitern.
Der Start von SPOT 7 ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem strategischen Kooperationsabkommen mit Aserbaidschans Satellitenbetreiber Azercosmos, das eine gemeinsame Nutzung der Satelliten betrachtet und die Kapazitäten des Betreibers im Bereich Geoinformation erweitern soll. Im Mai dieses Jahres haben Airbus Defence and Space und Azercosmos bereits eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichnet.