Die Mannschaft der Enterprise fliegt noch eine Ehrenrunde: Das Dornier Museum Friedrichshafen verlängert die erfolgreiche Star Trek-Sonderausstellung „Science & Fiction – 50 Jahre Raumschiff Enterprise“ um zwölf Wochen bis zum 08. September.
Eigentlich hätte am 18. Juni Schluss sein sollen, pünktlich zum Ende der Pfingstferien. Aber es rufen viele Star Trek-Fans sogar aus Berlin an und sagen, dass sie die Schau unbedingt sehen wollen, es aber nicht vor den Sommerferien schaffen, an den Bodensee zu kommen. „Die Ausstellung läuft aber so gut, dass wir beschlossen haben, sie noch über die gesamten Sommerferien weiterlaufen zu lassen“, sagt Philipp Lindner, Sprecher des Museums.
Über 30.000 Besucher haben seit der Eröffnung am 28. Oktober 2016 die exklusive Ausstellung mit Original-Requisiten, Film-Kostümen, und Sammlerstücken aus dem Enterprise-Universum bislang gesehen. „Jetzt können wir auf vielfachen Wunsch in die Verlängerung gehen“, sagt Lindner: „Die Verhandlungen mit Lizenz- und Leihgebern dazu liefen reibungslos.“
Anfragen bis aus Berlin
Ein Grund für die Verlängerung sind auch die vielen Anfragen, die das Museum aus ganz Deutschland . Das positive Feedback der Besucher hat sich offenbar im Verlauf der Ausstellung unter den Fans der US-Serie stark verbreitet. Ingo Weidig, Kurator der Ausstellung, freut sich sehr über die gute Resonanz der Ausstellung. „Mit der Ausstellung „Science & Fiction – 50 Jahre Raumschiff Enterprise“ haben wir es geschafft den Science-Fiction-Interessierten eine Plattform der Begegnung und des Austausches zu bieten.
Für uns als technik-historisches Museum bietet das Star-Trek-Universum zudem die Möglichkeit, unsere komplexen Raumfahrtexponate mit einer Brise Spaß und Freude zu erläutern und die Botschaft „wir gestalten unsere Zukunft“ hervorzuheben. Dazu sehen die Besucher in der Ausstellung Originale, die sonst nur auf anderen Kontinenten gezeigt werden.“
„Virtual Reality“ ist der Renner
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung hat offenbar ebenfalls eingeschlagen: vier „Star Trek Nights“ mit Oldie-Disco und jeweils rund 400 Besuchern, acht Fachvorträge vor durchschnittlich 150 Zuhörer, einer Kinonacht und mehrere Star Trek-Dinner: Die Veranstalter sind hochzufrieden. Um Weihnachten kam dann noch die „Virtual Reality“-Station dazu: Auf Captain Kirks Kommandosessel sitzen und sich mit der VR-Brille ins Weltall zur Internationalen Raumstation ISS mit Blick auf die Erde beamen – das kommt bei den Besuchern richtig gut an.
Faszinierend: Die Weltraum-Toilette
Zur Verlängerung wird es einige weitere Attraktionen geben: Der Flugzeughangar ist im Eintrittspreis inbegriffen; dort ist das Modell der ISS zu bestaunen und eine original Weltraum-Toilette mit ihrer faszinierenden Funktionsweise – übrigens ein Geschenk von Airbus zur Ausstellungseröffnung. Dazu gibt es zwei Fotostationen: für Selfies mit den lebensgroßen Star Trek-Figuren und eine Fotowand zum Kopf durchstecken.
Dazu bietet das Museum verstärkt öffentliche Führungen durch die Star Trek-Ausstellung an, vor allem an Wochenenden und in den Ferien. Bei den DO-Days am 12. und 13. August ist die Star Trek-Schau im Eintrittspreis mit drin. Da warten dann coole Aktionen. Unter anderem wird „Mister Star Trek“ Martin Netter vor Ort sein, der Mit-Kurator und größte Leihgeber der Ausstellung, und auch aus dem Nachbar-Universum von „Star Wars“ hat sich Besuch angekündigt.
Prosit mit „Spocktail“ und „Warp Driver“
Das Museumsrestaurant „DO-X“ lockt wieder mit einer ganz neuen, originellen Star Trek-Karte. Wem das „Gerippe vom Tark“ geschmeckt hat, der sollte hinterher unbedingt einen „Spocktail“ schlürfen, einen „Warp Driver“ oder einen „Vulcan Salute“.
Party zum Abschluss
Der neue Schlusstermin passt hervorragend: Am 08. September ist der wahre Jubiläumstag, denn da lief 1966 die erste Folge im US-Fernsehen. Eigentlich war auch die Eröffnung auf dieses Datum geplant; jetzt passt es immerhin für eine Abschlussparty zum 51. Jubiläumstag. Viel Musik wird es dabei geben, aber eher keine Oldie-Night, sagt Philipp Lindner: „Wir wollen diesmal auch ein jüngeres Zielpublikum ansprechen.“ Dazu werden einige Ausstellungsstücke verlost oder für einen guten Zweck versteigert.
Ein Warp-Schub für das ganze Museum
Für das Dornier Museum hat sich die Ausstellung schon jetzt gelohnt – auch über die Besucherzahlen hinaus: Was den bundesweiten Bekanntheitsgrad angeht, wirkte die Star Trek-Schau wie ein wahrer Warp-Schub. „TV-Sender haben darüber berichtet, sowie zahlreiche überregionale, bundesweite und internationale Medien“, schwärmt Philipp Lindner: „Medien, die wir sonst mit unserer Dauerausstellung nie erreicht hätten. Das hat uns auf ein ganz neues Level gebracht, auch für die kommenden Jahre.“
Mit dem Kombi-Ticket habe auch die Dauerausstellung ganz klar profitiert, sodass das Museum seit Ausstellungsbeginn einen Besucherzuwachs von rund 50 Prozent verzeichnen kann. Für die Stadt Friedrichshafen, so Philipp Lindner, sei die Verlängerung der Sonderausstellung ebenfalls ein Gewinn: Sie ist nun über die Haupt-Tourismussaison um eine Attraktion reicher.