Erneut hat die Vereinigung Cockpit (VC) zu zweitägigen Warnstreiks bei der Lufthansa-Tochter Germanwings aufgerufen – mit größten Anstrengungen kann ein Sonderflugplan der Airline angeboten werden, betroffen sind wieder zehntausende Passagiere. Dazu kritisierte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, heute in Berlin, dass die Auseinandersetzungen erneut auf dem Rücken Unbeteiligter ausgetragen würden: Die Flughafenunternehmen seien nicht Tarifpartner und die betroffenen Passagiere würden zum Spielball der Partikularinteressen einer privilegierten Berufsgruppe. „Das ist einfach unverantwortlich“, so Beisel.
„Erst am Montag haben massive ver.di-Streiks Flughäfen lahmgelegt. Jetzt nimmt die Vereinigung Cockpit (VC) Germanwings ins Visier. Die Gewerkschaft schwingt den Knüppel ganztägiger Arbeitsniederlegungen in einem hochsensiblen Bereich der Daseinsvorsorge und lässt damit jede faire Streikkultur vermissen“. so Beisel.
Konsolidierung der Flughäfen vergebens
„Der ohnehin durch hemmende Regulierungen benachteiligte Luftverkehrsstandort Deutschland nimmt schweren Schaden. Hier wird die Vernunft kleinkarierten Machtdemonstrationen geopfert!“ Unternehmen der Daseinsvorsorge wie Flughäfen benötigten daher dringend Rückendeckung seitens der Politik.
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen für die Flughäfen urteilte Ralph Beisel: „Was Luftverkehrsteuer, Nachtflugverbote und ungleicher globaler Wettbewerb nicht geschafft haben, übernehmen jetzt die Gewerkschaften mit ihren Streikexzessen. Wenn es so weitergeht mit den ausufernden Streiks, dann sind alle Erfolge einer wirtschaftlichen Konsolidierung der Flughäfen in den vergangenen Jahren vergebens.“