Die Betreiberin des Flughafens Stuttgart FSG hat nun einen wissenschaftlich fundierten Abbauplan zur Reduktion von CO2-Emissionen fertiggestellt. Der Masterplan Energie und Klima 2050 zeigt auf, dass der Flughafen bezogen auf das Jahr 1990 die direkten Treibhausgasemissionen um knapp 90 Prozent aus eigener Kraft reduzieren kann. Dabei helfen Fotovoltaikanlagen und Wolkenkameras.
Strom aus der Sonne soll im Ertrag am STR um das Zehnfache steigen. Wolkenkameras sollen dabei helfen, die Energie intelligent zu steuern, indem sie möglichst exakte Prognosen zur Solarstrom-Produktion am STR erstellen. „Die Studie des Flughafen Stuttgart zeigt, was beim Klimaschutz möglich ist, wenn wir alle Register ziehen. Ich bin zuversichtlich, dass der Landesairport bis 2050 CO2-neutral betrieben wird. Der Schlüssel dafür ist der konsequente Einsatz von Technologien der Energie- und Mobilitätswende. Nur so können wir langfristig Mobilität und Umweltschutz vereinbaren“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung des Klimaschutzplans des Landesairports am Montag, den 27. Juli 2020.
30 Gigawattstunden für den Flughafen Stuttgart
Im Masterplan Energie und Klima 2050 ist in Fünf-Jahres-Schritten bis 2050 festgelegt, welche Investitionen in energieeffiziente Anlagen zum Beispiel in den Terminals, in Elektromobilität oder klimafreundliche Stromproduktion getätigt werden sollen. Der gesamte Energiebedarf am STR soll zukünftig nahezu komplett aus regenerativen Quellen gedeckt werden – sowohl durch eigene Erzeugung als auch durch Zukauf. Den Ertrag aus Fotovoltaik am Standort will der Flughafen von derzeit 2,5 auf rund 30 Gigawattstunden steigern.
Bei der Entwicklung des Konzepts ließ sich der Flughafen vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE beraten und unterstützen. Die FSG nutzt für die Planung ein Simulationstool, das es ihr erlaubt, passgenau auf Veränderungen zu reagieren. Mit dem Leitbild fairport STR will der Flughafen Stuttgart dauerhaft einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Airports in Europa sein.
Wolkenkamera hilft zu exakteren Prognosen
- Vier Wolkenkameras der Hochschule Offenburg und eine Kamera vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg scannen im Sekundentakt den Himmel über dem Airport. Verknüpft mit den Wetterdaten können so sehr genaue Prognosen zur Solarstrom-Produktion am STR erstellt werden.
- Die Wolkenkameras sind ein Element des intelligenten Energiesystems (Smart Grid), das am Landesflughafen entsteht, um das Net-Zero-Ziel bis 2050 zu erreichen.
- Das Ziel: Das Energiesystem so zu steuern, dass z.B. Elektrofahrzeuge dann geladen werden, wenn die Solaranlagen gerade viel Ertrag bringen. Die Fahrzeuge dienen so auch als Stromspeicher.