Die Anzahl der in Deutschland von Fluglärm betroffenen Menschen ist laut der neusten Lärmkartierung des Umweltbundesamtes (UBA) von 746.500 im Jahr 2007 auf 738.000 im Jahr 2012 gesunken.
Das ist ein besonders guter Wert, da diesmal mit den Flughäfen Berlin–Schönefeld und Leipzig/Halle zwei zusätzliche Großflughäfen in die Berechnung aufgenommen wurden.
Mit der Lärmkartierung erfasst das UBA den Verkehrslärm in Deutschland. Der Vergleich von Flug-, Straßen- und Schienenlärm, bei dem ein Schallpegel von 55 dB(A) überschritten wird, zeigt, dass Fluglärm mit 738.000 Betroffenen die mit Abstand kleinste Bevölkerungsgruppe trifft. Straßenlärm sind hingegen 10,2 Millionen und Schienenlärm 8,2 Millionen Menschen ausgesetzt. Während die Zahl der Betroffenen von Straßen- und Schienenlärm seit 2007 aufgrund des größeren Kartierungsumfangs stark gestiegen ist, sind von Fluglärm jetzt weniger Menschen betroffen.
BDL: Verkehrslärm übertrifft Fluglärm
„Die Lärmkartierung des UBA belegt, dass die deutsche Luftfahrt mit ihren Maßnahmen zum Lärmschutz auf dem richtigen Weg ist. Sie zeigt auch, dass wir in Deutschland weniger Probleme mit Fluglärm als mit Verkehrslärm allgemein haben!“ sagte der BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch heute in Berlin.
Noch größer fallen die Unterschiede in den Abend- und Nachtstunden aus, bei denen ein Schallpegel von 50 dB(A) zugrunde gelegt wird: Zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr werden zweiunddreißig Mal mehr Menschen von Schienenlärm (6.543.000) und neunundzwanzig Mal mehr von Straßenlärm (5.935.600) gestört als von Fluglärm (205.700). Das liegt vor allem daran, dass Zug und Autoverkehr nachts nicht beschränkt werden, während die Mehrheit der Flughäfen strenge Nachtflugbeschränkungen befolgen muss.