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Die Europäische Agentur für Flugsicherheit betont die Bedeutung nachhaltiger Kraftstoffe für die Verringerung der Klimaauswirkungen des Luftverkehrs. Airbus leitet das EU-Projekt PACIFIC, das verschiedene SAF-Varianten hinsichtlich ihrer Rußentwicklung und Klimaauswirkungen unter die Lupe nimmt. Förderungen in Höhe von fünf Millionen Euro unterstützen das dreieinhalbjährige Vorhaben.
Bedeutung von SAF für die Luftfahrt
Nachhaltige Kraftstoffe, bekannt als Sustainable Aviation Fuels (SAF), werden in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle bei der Minderung der Klimaauswirkungen des Luftverkehrs einnehmen. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat sechs Maßnahmen identifiziert, um eine schnelle Reduzierung durch SAF zu erreichen. Ein wichtiger Ansatz ist das gezielte SAF-Design zur Reduktion der Rußbildung. Das Projekt PACIFIC untersucht, welche chemischen Zusammensetzungen der Kraftstoffe optimal für die Minimierung von Nicht-CO2-Effekten geeignet sind.
Das EU-Projekt PACIFIC
Airbus führt das EU-Projekt PACIFIC an, das unter anderem vom Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR), Rolls-Royce und dem Biokraftstoffhersteller Neste unterstützt wird. Zehn sorgfältig ausgewählte SAF-Varianten werden getestet, um deren Rußbildung und Reduktionspotenzial zu bewerten. Gefördert von der EU mit rund fünf Millionen Euro, erstreckt sich das Projekt über dreieinhalb Jahre. Im Rahmen dieses Projekts sollen mit wissenschaftlich fundierten Ansätzen die Nicht-CO2-Emissionen reduziert sowie die betriebliche Effizienz verbessert werden.
Umfassende Tests und Analysen
Im Projekt PACIFIC werden die SAF-Varianten unter realistischen Bedingungen detailliert untersucht und miteinander verglichen. Am DLR-Institut für Antriebstechnik in Köln werden Ein-Düsen-Sektor-Tests durchgeführt, gefolgt von Hochdrucktests am HBK1-Prüfstand. Die spezielle Messtechnik analysiert Rußpartikel und deren Konzentration. Die Tests umfassen die Bewertung der Partikelgrößenverteilung und die Untersuchung der klimarelevanten Kondensstreifen, die durch unterschiedliche Kraftstoffzusammensetzungen entstehen.
Erwartungen und Beitrag zur Klimareduzierung
Als Teil der Strategie zur Reduzierung von Klimaemissionen untersucht das PACIFIC-Projekt die Interaktion von Emissionen mit der Umgebungsluft. Wissenschaftler analysieren die chemische Zusammensetzung der Brennstoffe und deren Verbrennungsprozesse in Flugzeugtriebwerken. Das Forschungsengagement im PACIFIC-Projekt zielt darauf ab, die klimawärmende Wirkung von Kondensstreifen durch die Auswahl und das Testen optimierter Kraftstoffvarianten signifikant zu verringern.
Airbus ist ein führendes Unternehmen in der Luft– und Raumfahrttechnik und engagiert sich stark für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen im Luftverkehr. Das Unternehmen arbeitet eng mit internationalen Partnern und Forschungsinstitutionen zusammen, um innovative Technologien zu fördern, die zur Verringerung der Umweltauswirkungen beitragen. Das PACIFIC-Projekt ist ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Luftfahrt.
Daten stärken Treibstoff-Design
Das DLR-Institut für Verbrennungstechnik hat bekannt gegeben, dass es intensiv an der Vorhersage der Rußneigung von Kraftstoffen auf Basis ihrer Zusammensetzung arbeitet. Forschende nutzen hierfür die Simfuel®-Plattform, eine umfangreiche Datenbank, die über 15.000 konventionelle und 450 neuartige Kraftstoffe umfasst. Ziel ist es, nachhaltige Treibstoffe zu entwickeln, die sowohl minimale Klimawirkung haben als auch die Luftqualität an Flughäfen verbessern könnten.
Innovative Datenbanknutzung
Das Projekt Yield Sooting Indices (YSI) nutzt die umfangreiche Simfuel®-Plattform, um die Neigung von Treibstoffen zur Rußbildung zu analysieren. Forschende erweitern diese Plattform, die bereits Daten von Tausenden von Kraftstoffen enthält, um reale Kraftstoffdaten. Diese Ergänzung erfolgt durch präzise laserbasierte Labormessungen, die helfen, die Effekte verschiedener Treibstoffzusammensetzungen besser zu verstehen. Diese Informationen sollen in technisch relevanten Prozessen eine präzisere Vorhersage des Treibstoffverhaltens ermöglichen.
Vertiefung des Verständnisses
Dr. Georg Eckel, Projektleiter des DLR beim EU-Projekt PACIFIC, hebt hervor, dass das neue Tool darauf abzielt, vorhandene Verständnislücken aus früheren Flugversuchen zu schließen. Die Untersuchung umfasst alles vom Grundlagenexperiment über Prüfstandversuche bis hin zum realen Verhalten in Flugzeugen. Dies trägt zur Verbesserung und Weiterentwicklung des bestehenden DLR Simfuel®-Plattform-Tools bei, was zu effizienteren und nachhaltigeren Kraftstoffen führt.
Klimareduktion: Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Kraftstoffen, die nicht nur die Klimawirkung reduzieren, sondern auch die Luftqualität in und um Flughäfen verbessern. Dies ist ein bedeutender Schritt im Sinne der Nachhaltigkeitspolitik und des Klimawandels. Die Kombination aus Machine Learning und der angesammelten Datenbank verspricht eine neue Ära der Treibstoffoptimierung, die zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Luftfahrzeugen beiträgt.
Beitrag zur EU-Initiative
Das Projekt PACIFIC, das von der EU gefördert wird, unterstützt die Klimaziele der Europäischen Union maßgeblich. Die Entwicklung effizienter Treibstoffe, die gleichzeitig nachhaltiger sind, ist ein Schlüsselbestandteil im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Bereitstellung einer intelligenten Plattform zur Analyse und Optimierung von Treibstoffzusammensetzungen trägt das DLR signifikant zur Erreichung dieser Ziele bei.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zählt zu den führenden Forschungszentren in Europa. Mit seiner Stärkung der Simfuel®-Plattform bei der Vorhersage der Rußneigung leistet das DLR einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung umweltfreundlicherer Luftfahrttechnologien. Durch innovative Forschung trägt das DLR zur Optimierung und Effizienzsteigerung in der Luftfahrtindustrie bei und unterstützt so nachhaltige Technologien, die der Umwelt zugutekommen.