Die Luftfahrt soll in Zukunft so gut wie keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Dieses Ziel einer „Zero Emission Aviation“ (ZEMA) verfolgen Forschungseinrichtungen aus 13 verschiedenen Ländern, die sich in der ZEMA-Gruppe zusammengeschlossen haben. Auch das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) gehört zu den Unterzeichnern der gemeinsamen Erklärung zur nachhaltigen Luftfahrt.
Neue Antriebstechnik und optimale Streckenführungen
Eine reine Wachstumsstrategie wie in der Vergangenheit ist nicht die Lösung für den Luftverkehr von morgen. Auch die Konzentration auf eine Weiterentwicklung bestehender Flugzeuge oder Motoren gilt der ZEMA-Gruppe als nicht ausreichend. Stattdessen sollen neue Technologien entwickelt und umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang können zum Beispiel nachhaltige Kraftstoffe eine wichtige Rolle spielen: Weil Verbrennungsprozesse immer mit Emissionen verbunden sind, verpflichten sich die Forschungseinrichtungen, alternative Energiequellen für eine neue Antriebstechnik einzusetzen. Darüber hinaus wollen sie an optimalen Streckenführungen arbeiten: Dazu müssen passende Daten zur Verfügung gestellt werden – zusätzlich zu den Flugzeugen, die diese Strecken klimaschonend fliegen können.
Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die urbane Mobilität und elektrisches Fliegen gesetzt. Dabei haben sich die Forschungseinrichtungen in ihrer Erklärung auch dazu verpflichtet, die Veränderungen stets im Einklang mit den gesellschaftlichen Bedürfnissen zu gestalten.
Bei Entwicklungen zum elektrischen Fliegen, bei Wasserstoff-Antrieben oder bei ganz neuen Konfigurationen könnten zum Beispiel fliegende Demonstratoren – also reale Prototypen – eine entscheidende Rolle spielen.
Die Zeit drängt
Bei der Weltklimakonferenz von Paris wurde im Jahr 2015 beschlossen, dass in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts netto keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen sollen. Der „Green Deal“ der Europäischen Kommission beinhaltet für Europa das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Auch von der Europäischen Kommission wird betont, dass für die Verwirklichung erhebliche Investitionen nötig seien.