A320-Absturz der Germanwings könnte Vorsatz des Piloten sein

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Die Bestürzung über das tragische Flugzeugunglück, das sich über Frankreich ereignet hat und bei dem eine Germanwings-Maschine abgestürzt ist, ist nach wie vor groß. Im Gedenken an die 150 verunglückten und Besatzungsmitglieder und als Ausdruck des tiefen Mitgefühls trugen die Flughäfen Trauerflor und legten gestern um 10:53 Uhr eine Schweigeminute einlegen. Zudem besteht laut französicher Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, wonach ein Pilot von 4U 9525 den Flugzeugabsturz absichtlich herbeigeführt haben könnte.

Trauerveranstaltungen für die Opfer im In- und Ausland

Einige Crews der Germanwings waren aus Trauer und emotionaler Betroffenheit gestern nicht einsatzbereit, Germanwings erfuhr aber großes Engagement bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem eigenen Flugbetrieb, sodass andere Crewmitglieder sich freiwillig zum Dienst meldeten. Große solidarische Hilfe kam auch von anderen Unternehmen in der Branche, die Verbindungen übernahmen, nur drei mussten so letztendlich ausfallen.

Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner nahm in Haltern an einem ergreifenden Gedenkgottesdienst für die 16 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen aus dem Joseph-König-Gymnasium teil, Germanwings-Geschäftsführer Axel Schmidt betreute seit gestern und auch heute den ganzen Tag über am Flughafen in Düsseldorf Angehörige der Opfer. Um 10:53 Uhr, genau 24 Stunden nach dem Abreißen des Funkkontakts mit der Maschine gestern, trafen sich viele Germanwings-Mitarbeiter vor der Unternehmenszentrale zu einer Schweigeminute.

Der Sprecher der Germanwings-Geschäftsführung, Thomas Winkelmann, traf Mittwoch-Nachmittag in Düsseldorf Angehörige der Opfer und flog dann gemeinsam mit dem -Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr nach Barcelona, um auch dort mit Trauernden zu sprechen und ihre tiefe Betroffenheit und ihre große Anteilnahme mit den Angehörigen der und der Crewmitglieder zum Ausdruck zu bringen.

Vorsatz des Piloten als mögliche Absturz-Ursache

Unterdessen nahm am Unfallort ein Team aus Mitarbeitern der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, aus Sicherheitspiloten von Germanwings und , einem Techniker von und einem Funkexperten von Lufthansa Systems gemeinsam mit der französischen Behörde für Flugunfalluntersuchung BEA bereits intensiv die Arbeit an der Untersuchung der Unglücksursache auf.

Laut Staatsanwalt Brice Robin in Marseille, der sich auf die ersten Auswertungen der bereits gestern geborgenen Cockpit-Aufzeichnungen bezieht, soll einer der Piloten das Cockpit verlassen haben und anschließend nicht mehr hineingelangt sein. Warum der Pilot zweite nicht geöffnet und dem Absturz gegengesteuert habe, sei nicht bekannt. Germanwings selbst teilte zunächst mit, keine Informationen der zuständigen Behörden vorliegen zu haben und könne diese Berichte weder bestätigen noch dementieren. Die Ermittlung der Unfallursache obliegt den zuständigen Behörden.

Lufthansa bringt Angehörige nach Marseille

Lufthansa bietet Hinterbliebenen, Angehörigen und Freunden der des verunglückten Germanwings-Fluges 4U 9525 an, sie mit Sonderflügen nach Marseille zu bringen. Die werden von Lufthansa im Auftrag von Germanwings durchgeführt. Aus Düsseldorf startet der Sonderflug morgen früh um 08:40 Uhr, aus Barcelona um 08:45 Uhr. In Marseille werden die Angehörigen und Freunde an einem speziell eingerichteten Anlaufpunkt von Lufthansa und Germanwings-Mitarbeitern betreut.

Zur Stunde werden die Hinterbliebenen und Angehörigen direkt kontaktiert und über die Details für die Sonderflüge informiert. In Abstimmung mit den Sicherheitsbestimmungen vor Ort sollen die Angehörigen und Freunde dann aus Marseille so nah wie möglich an die Unfallstelle herangeführt werden. Der direkte Zutritt zu dem Absturzgebiet ist nicht möglich. Lufthansa stellt neben der Betreuung und Unterbringung von Angehörigen und Freunden der verunglückten auch die Rückflüge nach dem jeweiligen Bedarf sicher.