Der stockende Ausbau der Infrastruktur, finanzielle Belastungen durch den Staat und eine Verzerrung des Wettbewerbs durch subventionierte Konkurrenz sind die drei größten Herausforderungen für die deutsche Luftfrachtbranche. Die Zukunftsfähigkeit dieser Industrie hängt unmittelbar von guten Marktbedingungen und fairen Wettbewerbsverhältnissen ab. So sind etwa die Frachtdrehkreuze Amsterdam, Luxemburg und Paris immer mehr zur Alternative für deutsche Flughäfen geworden. Deshalb fordert der Aircargo Club Deutschland (ACD) eine weitere Liberalisierung des deutschen Luftfrachtmarktes – aber mit Augenmaß.
Die rund 250 Mitglieder des Aircargo Club Deutschland sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Ob Luftverkehrssteuer, Nachtflugverbote oder überfällige Infrastrukturmaßnahmen: Die deutsche Politik begünstige eher den „Speckgürtel“ rund um Deutschland. Auch bilaterale Luftverkehrsverhandlungen, insbesondere mit Potenzialmärkten, verlaufen bislang nur stockend, wodurch das wirtschaftliche Wachstum an den Frachtstandorten zusätzlich ausgebremst wird. Als äußerst volatiles Geschäft unterliegt die Luftfracht durch die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa massiven Schwankungen – umso mehr bedarf es gerade jetzt einer stabilen und branchenfreundlichen Politik zur Sicherung der Zukunft des Luftfrachtstandortes Deutschland.
Der ACD hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Themen und Innovationen aufzugreifen. So diskutierte die Branchenplattform mit seinen Mitgliedern dieses Jahr unter anderem über Effizienzgewinne durch den Einsatz von Leichtgewicht-Containern, die speziellen logistischen Anforderungen der Pharma-Branche und die Rolle der Luftfracht in der Bundeswehrlogistik. „Unsere Mitglieder und Veranstaltungen spiegeln den deutschen Luftfahrtmarkt wider. Neben der Vernetzung und dem Austausch untereinander geht es uns vor allem darum, Synergien zu bündeln und uns für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für unsere Branche einzusetzen“, erklärt ACD-Präsident Winfried Hartmann.