Airbus Defence and Space ist vom Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) mit Entwicklung und Bau von drei Flugeinheiten des neuartigen Wetterinstruments METimage beauftragt worden. Den entsprechenden Vertrag über ca. 291 Millionen Euro unterzeichneten die Partner jetzt in Berlin.
METimage ist ein multispektrales, abbildendes Radiometer für meteorologische Anwendungen. Das Instrument erzeugt Informationen mit – im Vergleich zu bisherigen Instrumenten – deutlich verbesserter Genauigkeit in 20 Kanälen vom sichtbaren bis in den infraroten Wellenlängenbereich (443 Nanometern bis 13,3 Mikrometer) über Wolken, Aerosole und die Erdoberfläche. Durch kontinuierliches Scannen von Horizont zu Horizont erreicht es innerhalb eines Tages eine vollständige Abdeckung der Erde mit einer räumlichen Auflösung von 500 Metern. METimage leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Wetter- und Klimavorhersage.
Innerhalb von 1,7 Sekunden wird ein 12 Kilometer breiter und 2.670 Kilometer langer Bereich der Erdoberfläche mittels eines „quer“ (orthogonal) zur Flugrichtung operierenden Scan-Spiegels beobachtet. Die Bilder der 20 Kanäle werden durch insgesamt drei Detektoren erzeugt, wobei die beiden Infrarotdetektoren bei cryogenen Temperaturen von bis zu minus 210 Grad Celsius arbeiten. Mit 26 verschiedenen „Komponenten“ ist METimage eines der komplexesten Instruments an denen Airbus Defence and Space arbeitet.
Michael Menking, Leiter Erdbeobachtung, Navigation und Wissenschaft bei Airbus Defence and Space, sagte: „Unser Know-How und unsere Erfahrung ermöglichen es Airbus Defence and Space, diese bahnbrechenden, hervorragenden Instrumente zu liefern. Mit METimage liefern wir wichtige Daten für die Meteorologie und Erdbeobachtung in Europa, wir leisten damit einen weiteren Beitrag zum Programm Metop Second Generation.“
Die in Friedrichshafen entstehenden METimage-Instrumente werden ab 2021 auf den so genannten „A“-Satelliten der neuen polarumlaufenden Wettersatelliten-Generation Metop-SG von ESA/Eumetsat zum Einsatz kommen. Die „A“-Satelliten mit optischer Instrumentierung werden bei Airbus Defence and Space in Toulouse entwickelt und gebaut, die „B“-Satelliten mit Mikrowelleninstrumentierung entstehen bei Airbus in Friedrichshafen.