Airbus und Dassault: Angebot für FCAS Demonstrator

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Dassault und SE haben den Regierungen Frankreichs und Deutschlands ein gemeinsames industrielles Angebot für die erste Demonstrator-Phase des Future Combat Air System (FCAS) vorgelegt.

Mit der von 2019 bis Mitte 2021 laufenden Demonstrator-Phase fällt der Startschuss für die Entwicklung von Demonstratoren und Technologien für den New Generation Fighter (NGF), die Remote Carrier (RC) und die Air Combat Cloud (ACC).

Wer macht was beim FCAS?

Dieser nächste wichtige Meilenstein im FCAS-Programm wurde mit der Präsentation von Modellen für den New Generation Fighter und die Remote Carrier am Eröffnungstag der Air Show 2019 untermauert. Die Präsentationen durch Eric Trappier, Chairman und Chief Executive Officer (CEO) von Dassault , und Dirk Hoke, CEO von Defence and Space, fanden in Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der die Air Show am Le Bourget eröffnete, statt. Ebenso anwesend waren die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihre deutschen und spanischen Amtskolleginnen Ursula von der Leyen und Margarita Robles.

Bis 2026 sollen die Demonstratoren einsatzfähig sein. In verschiedenen Kooperationsvereinbarungen, unter anderem mit MBDA Systems und Thales, sind genaue Planungsvorgaben und Arbeitsabläufe für diese Phase sowie geschäftliche Übereinkommen festgelegt. Ein weiterer Vertragsinhalt ist die transparente und faire Handhabung geistiger Eigentumsrechte. Parallel dazu wird unter Federführung von Safran und MTU ein neues Triebwerk (New Engine) entwickelt.

Vertrauen zwischen Airbus und Dassault

„Die gemeinsame Konzeptstudie, mit der Dassault Aviation und Airbus im Januar 2019 beauftragt wurden, war der Ausgangspunkt für eine fruchtbare Zusammenarbeit unserer beiden Unternehmen. Mit der ersten Demonstrator-Phase wird eine weitere, entscheidende Etappe auf dem Weg zu einem Waffensystem der nächsten Generation beginnen. Dassault und Airbus werden, mit Dassault Aviation als Hauptauftragnehmer, den New Generation Fighter bauen, der einen Eckpfeiler des Future Combat Air Systems darstellt. Airbus wird als Hauptauftragnehmer für die Remote Carrier und die Air Combat Cloud verantwortlich zeichnen“, sagte Eric Trappier, Chairman und Chief Executive Officer von Dassault Aviation. „Die Fortschritte, die wir in den vergangenen Monaten mit dem FCAS-Programm erzielt haben, sind bemerkenswert. Es wird das wichtigste europäische Kampfflugzeugsystem über Jahrzehnte prägen und sich als konsequenter Schritt zur Sicherung der Souveränität Europas erweisen.“

Dirk Hoke, Chief Executive Officer von Airbus Defence and Space, sagte: „Ich bin sehr angetan von dem Level an Vertrauen und Partnerschaft, das wir in der Zusammenarbeit mit Dassault erreicht haben, angefangen von der Realisierung der gemeinsamen Konzeptstudie und jetzt bei der Erarbeitung des industriellen Angebots an die Regierungen Frankreichs und Deutschlands. Unsere industrielle Kooperation basiert auf gemeinsamer Entscheidungs­findung, klaren Governance-Strukturen, transparenten Abläufen und der gemeinsamen Vorbereitung und Verhandlung dieser ersten Phase unserer Demonstrator-Aktivitäten.“ Mit dem vorgelegten Angebot gehen die Unternehmen in die Verhandlungsphase. Dassault Aviation und Airbus rechnen bis zum vierten Quartal 2019 mit der Auftragsvergabe für die erste Demonstrator-Phase.

am FCAS beteiligt

Am selben Tag haben die französische und die deutsche Regierung auf der Paris Air Show 2019 auch offiziell als dritte Partnernation in das Future Combat Air System (FCAS) der sechsten Generation aufgenommen. Durch die Vereinbarung, die die französische Verteidigungsministerin Florence Parly, die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles heute im Beisein des französischen Präsidenten Emmanuel Macron verkündet haben, bilden nun drei Airbus-Heimatländer den Kern des wichtigsten europäischen Luftkampfsystems.

Alberto Gutiérrez, Head of Military Aircraft bei Airbus Defence and Space, sagte: „FCAS auf bilateraler Basis zwischen Frankreich und zu beginnen, war eine wichtige Initialzündung, um das Programm auf den richtigen Kurs zu bringen. Die nun beschlossene Integration Spaniens ist der nächste Schritt hin zu einer Europäisierung des FCAS-Programms. Spanien ist nicht nur eine der Gründungsnationen von Airbus, sondern nimmt im Unternehmen auch eine Schlüsselrolle für den Bau von Militärflugzeugen ein. Das Land leistet einen zentralen Beitrag zu Europas Verteidigungsfähigkeit und ist überdies ein erfahrener, vertrauensvoller Partner bei gemeinsamen Verteidigungsprogrammen. Wir freuen uns also nicht nur, dass Spanien am FCAS teilnimmt, sondern sind auch davon überzeugt, dass dieser Beitritt eine natürliche Weiterentwicklung des Programms darstellt.“

Kommentarfunktion ist geschlossen.