Mikrolauncher: DLR-Förderung für KMU aus Deutschland

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Das Deutsche Zentrum für – und (DLR) initiiert einen zur Förderung deutscher Start-Ups, die Startdienstleistungen ins All kommerziell entwickeln und anbieten sollen. Auch Forscher profitieren von den Raketenstarts ins All.

Drei Teams sind eine Runde weiter

Das DLR fördert die Mikrolauncher-Szene dabei in einer Gesamthöhe von 25 Millionen Euro. Die drei Gewinner setzen dabei auf so genannte Mikrolauncher, das heißt kleine und moderne Trägerraketen mit einer Nutzlast von einigen hundert Kilogramm.

Start-ups mit kommerziellem Potenzial

„Ich freue mich sehr, als Gewinner der Vorrunde in alphabetischer Reihenfolge bekanntgeben zu können: HyImpulse Technologies aus sowie Isar Aerospace Technologies und Rocket Factory aus Bayern“, kommentiert Juryvorsitzender Thomas Jarzombek (MdB), Koordinator der Bundesregierung für die – und die Entscheidung vom 13. Juli 2020. „Alle drei Bewerber liegen im Moment ‚Kopf-an-Kopf‘ auf ihrem Weg zum Ziel und haben uns mit ihren Vorschlägen in technischer, wirtschaftlicher und operationeller Hinsicht überzeugt. Sie erhalten nun jeweils 500.000 Euro für die weitere Ausarbeitung ihrer Konzepte bis zur Hauptrunde des Wettbewerbs im Frühjahr 2021.“

Die Teams von HyImpulse, Isar Aerospace Technologies und der Rocket Factory dürfen sich nun über das notwendige Unterstützungs-Schreiben („Letter of Support“) des DLR Raumfahrtmanagements freuen, mit dem sie im so genannten C-STS-Programm der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) Aufträge erhalten werden. Diese Förderung durch die ESA erfolgt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Deutschland auf der letzten ESA-Ministerratskonferenz „Space19+“ im November 2019 in gezeichnet hat.

KMU für Trägerraketen aus Deutschland

Alle drei KMU wurden 2018 gegründet: die HyImpulse Technologies GmbH mit Sitz in Neuenstadt am Kocher ist eine DLR-Ausgründung, setzt auf eine dreistufige Rakete mit einem so genannten Hybridantrieb und hat aktuell 40 Mitarbeiter; die Rocket Factory Augsburg AG gehört zur OHB-Gruppe, hat rund 60 Mitarbeiter und entwickelt ein ebenfalls dreistufiges Trägersystem auf Basis von flüssigem Sauerstoff und Kerosin; die Isar Aerospace Technologies GmbH hat zirka 70 Mitarbeiter, ist eine Ausgründung der TU München und hat eine zweistufige Rakete konzipiert auf der Grundlage eines Antriebs aus einem leichten Kohlenwasserstoff.

Rocket Factory – Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Rocket Factory“ Augsburg AG
Rocket Factory – Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Rocket Factory“ Augsburg AG

„Wir wollen mit diesem und unserer Zeichnung auf der ESA-Ministerratskonferenz kommerzielle Aktivitäten in der bislang stark von Großunternehmen und staatlichen Entwicklungsprogrammen bestimmten Landschaft der europäischen Trägerraketen initiieren. KMU sollen mit innovativen Ideen und Konzepten einen kommerziellen und kostengünstigen Weg in den Markt der Startdienstleistungen erhalten“, verdeutlicht Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement, die Motivation.

DLR darf mitfliegen

Kernaufgabe des Wettbewerbs war ein Vorschlag für Transportdienstleistungen von der Erde in den Orbit („Earth to Orbit“) auf Basis eines von den Unternehmen selbst entwickelten Mikrolaunchers. Voraussetzung war außerdem die Bereitschaft, den Mitflug von vom DLR ausgewählten, nichtkommerziellen Nutzlasten von Hochschulen oder Forschungseinrichtungen mit jeweils maximal 150 Kilogramm Gesamtmasse auf den Qualifizierungsflügen kostenfrei zu ermöglichen.

Förderung von elf Millionen Euro für den Sieger

In den beiden letzten Runden des Wettbewerbs erhalten die Gewinner Fördergelder für die abschließende Qualifikationsphase ihres Trägersystems inklusive der Durchführung von jeweils zwei Demonstrationsflügen im Zeitraum 2022 bis 2023. Nach der nun beendeten Vorrunde wird im Verlauf der Hauptrunde (2021) der erste Sieger des Wettbewerbs ermittelt werden, der eine Förderung von elf Millionen Euro erhalten wird. In der dritten Phase (2022) erfolgt die Vergabe des zweiten Gewinns, der ebenfalls mit elf Millionen Euro dotiert ist.