Österreichs Flag-Carrier Austrian Airlines hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ihr bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (adjusted EBIT) um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 100 Millionen Euro steigern können. Für die Ergebnis-Verbesserung waren das Österreich-Geschäft, der starke Nachbarschaftsverkehr sowie eine anhaltend gute Entwicklung der Nordatlantikflüge auf der Langstrecke verantwortlich. Die Airline transportierte bis Ende September 2017 mit knapp zehn Millionen Fluggästen um 14 Prozent mehr Passagiere. Das Ergebnis im Detail Die Gesamtaufwendungen sind in den ersten neun Monaten um acht Prozent oder 133 Mio. Euro auf 1.798 Mio. Euro gestiegen (Vorjahreszeitraum: 1.665 Mio. Euro).
Österreicher verreisen mehr
Vor allem eine gute Nachfrage aus Österreich stimmt AUA positiv. Erstmals konnte damit ein dreistelliges Ergebnis eingefahren werden. Auch wenn der Winter noch bevorsteht, sei dies schon beachtlich. Hauptverantwortlich für den Kostenanstieg waren die höheren Personalkosten durch den deutlichen Personalaufbau (plus 413 Mitarbeiter) sowie gestiegene Treibstoff- und Technikkosten für eine Häufung von Wartungsevents.
Die Gesamterlöse konnten im selben Zeitraum um neun Prozent oder 156 Mio. Euro auf 1.904 Mio. Euro gesteigert werden (2016: 1.748 Mio. Euro). Wesentliche Erlöstreiber waren eine erhöhte Nachfrage in Österreich, der Geschäftsausbau im deutsch-österreichischen Nachbarschaftsverkehr sowie eine anhaltend gute Entwicklung der Nordatlantikflüge. Das EBIT war damit erstmals dreistellig und hat 106 Mio. Euro betragen.
Umsatz stieg um elf Prozent
Im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitraum 84 Mio. Euro gewesen, was einer Steigerung von 26 Prozent entspricht. Das Adjusted EBIT, die für die Prognose relevante Kennzahl, in der unter anderem Bewertungsgewinne aus Flugzeugverkäufen abgezogen werden, hat nach drei Quartalen 100 Mio. Euro betragen, um 21 Mio. Euro bzw. 27 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2016. Der Umsatz lag zum Ende des dritten Quartals 2017 bei 1.814 Mio. Euro, um elf Prozent höher als zum 30.9.2016.
Das Sommerquartal (Q3) war der traditionelle Erlösbringer bei Austrian Airlines: Der Umsatz konnte im Vergleich zum Sommerquartal 2016 um neun Prozent gesteigert werden. Die Aufwendungen sind um acht Prozent, die Erlöse um zehn Prozent gestiegen. Das EBIT konnte von 82 Mio. Euro auf 98 Mio. Euro erhöht werden. Das Adjusted EBIT ist nach 80 Mio. im dritten Quartal 2016 bei 96 Mio. Euro in 2017 gelegen.
Im Zeitraum Januar bis September 2017 hat Austrian Airlines in Summe rund 9,8 Millionen Passagiere befördert. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Grund für den hohen Anstieg ist vor allem der Ausbau des deutsch-österreichischen Nachbarschaftsverkehrs und der Einsatz von fünf zusätzlichen Flugzeugen „operated by airberlin“. Die Kapazität, ausgedrückt in angebotenen Sitzkilometern (ASK), ist um acht Prozent gestiegen. Trotz erhöhtem Angebot konnte auch die Auslastung um 0,4 Prozentpunkte auf 77,4 Prozent verbessert werden.
Pünktlichkeit gesunken
Die Abflugspünktlichkeit ist mit 83,2 Prozent allerdings leider um 4,0 Prozent unter dem Vorjahr und weit unter der für Austrian Airlines gewohnten Pünktlichkeit gelegen. Grund waren hauptsächlich die Wetterkapriolen am Drehkreuz Wien. Die Regelmäßigkeit ist mit der Stabilisierung des Flugbetriebs wiederum leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 98,8 Prozent angestiegen (2016: 98,5 Prozent).
Der Personalstand der Austrian Airlines Group inklusive ihrer vollkonsolidierten Töchter lag zum Stichtag 30. September 2017 bei 6.749 Mitarbeitern (30.September 2016: 6.336 Mitarbeiter). Das deutliche Plus von 413 Mitarbeitern oder sieben Prozent ist vor allem auf die Aufnahme von Piloten und Flugbegleitern zurückzuführen.
Obwohl wir nun in die traditionell schwierigen und ergebnisschwachen Wintermonate kommen, geht die Airline derzeit von einer Steigerung des Jahresergebnisses gegenüber dem Vorjahr aus. Im Gesamtjahr 2016 ist das Adjusted EBIT bei 58 Mio. Euro gelegen.