Austro Control kann für 2014 eine positive Bilanz ziehen. Das Unternehmen hat mit einem neuerlichen Rekord-EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) von 27,7 Mio. Euro (Vorjahr 14,9 Mio. Euro) bzw. einem EBIT von 34,5 Mio. Euro sehr gut gewirtschaftet.
Aus operativer Sicht konnte die Pünktlichkeit sowohl im Überflug als auch im An- und Abflugbereich weiter verbessert werden. Die vereinbarten Leistungsvorgaben für die erste „Single European Sky“ Regulierungsperiode (2012 bis 2014) wurden punktgenau erfüllt bzw. sogar übererfüllt. So liegt Austro Control mit einer durchschnittlichen Senkung der regulierten Gebührenrate um 2,6 Prozent pro Jahr bis 2014 deutlich besser als der europäische Schnitt (2,2 Prozent).
Steigerung bei Gesamtflugbewegungen
Erstmals seit 2011 hat es im österreichischen Luftraum mit einer Zunahme von 3,4 Prozent wieder eine Steigerung bei den Flugbewegungen gegeben. Die Gesamtzahl der Landungen an den sechs österreichischen Flughäfen blieb mit -0,4 Prozent praktisch unverändert. Die Entwicklungen der einzelnen Flughäfen waren jedoch unterschiedlich. Während Wien im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb, wurden in Linz, Graz und Klagenfurt Verkehrsrückgänge verzeichnet. Leichtes Verkehrswachstum gab es in Innsbruck und Salzburg.
„Mit dem vergangenen Jahr können wir sehr zufrieden sein. Die Unternehmenskennzahlen haben sich gut entwickelt, die europäischen Leistungsvorgaben im Rahmen von „Single European Sky“ wurden erfolgreich umgesetzt. Für die bevorstehende zweite Regulierungsperiode (2015 bis 2019) ist das Unternehmen gut aufgestellt und wird auch die neuen Leistungsziele erfüllen“, unterstrich Austro Control CEO Heinz Sommerbauer.
Rekordwerte bei Pünktlichkeit
Die Pünktlichkeit konnte 2014 trotz sich ändernder Rahmenbedingungen erneut verbessert werden. Durch die Öffnung des Luftraums über dem Kosovo im April und Auswirkungen von Luftraumsperren aufgrund von Krisengebieten kam es im oberen Luftraum zu einem Verkehrsanstieg von bis zu sieben Prozent. Trotz dieser Verkehrszunahme wurden im Überflugsbereich praktisch keine Verspätungen registriert. Mit einem Wert von lediglich 0,03 Minuten, dem niedrigsten Wert seit zehn Jahren, gehört Austro Control zu den pünktlichsten Flugsicherungen in Europa. Auch im An- und Abflugbereich Wien konnten gute Ergebnisse erzielt werden: nur 0,37 Minuten Verspätung pro Flug bedeuten einen historischen Tiefstwert.
„Auch aus operativer Sicht war 2014 ein hervorragendes Jahr. Im Überflug hat Austro Control trotz einer deutlichen Verkehrszunahme praktisch keine Verspätungen verursacht. Neben der guten Arbeit unserer Fluglotsinnen und Fluglotsen hat dabei auch die ausgezeichnete Performance unseres neuen Flugsicherungssystems „TopSky“, das seit Februar 2013 erfolgreich in Betrieb ist, eine wesentliche Rolle gespielt“, so Austro Control COO Thomas Hoffmann.
Luftraumoptimierungen konsequent fortgesetzt
Austro Control setzt die Optimierung des österreichischen Luftraumes im Einklang mit den Vorgaben von „Single European Sky“ in enger Zusammenarbeit mit den Flugsicherungen der Staaten des „Functional Airspace Block Central Europe“ (FAB CE – Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Bosnien-Herzegowina) konsequent fort. Anfang April wurde ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Vollimplementierung von „Free Route“ umgesetzt. Austro Control bietet jetzt insgesamt 122 sogenannte „Direct Routings“ mit direkteren Routenführungen und kürzeren Strecken im österreichischen Luftraum an. Dadurch werden sowohl Flugzeiten als auch der Kerosinverbrauch weiter reduziert. Die Vollimplementierung von „Free Route“ in Österreich ist für 2016 geplant. Piloten geben dann lediglich Ein- und Ausflugspunkt bekannt und fliegen auf direktem Weg durch den österreichischen Luftraum.
Bis 2019 soll „Free Route“ im gesamten FAB CE-Luftraum umgesetzt sein und damit zu einer wesentlichen Kosten- und Schadstoffreduktion im europäischen Luftraum beitragen. Durch die Verfügbarkeit von grenzüberschreitenden begradigten Flugwegen im FAB CE-Luftraum werden bis 2019 die Flugrouten um rund 15 Mio. Kilometer verkürzt und damit die CO2 Emissionen um bis zu 172.000 Tonnen reduziert. Für die Airlines bedeutet das eine Kosteneinsparung von 77 Mio. Euro.