Fluggäste von Lufthansa und Austrian Airlines können demnächst auch auf ihren kürzeren Reisen immer online sein – so wie schon auf Lufthansa-Langstreckenflügen.
Im vergangenen Sommer hatte Lufthansa von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) die sogenannte ergänzende Musterzulassung für die Airbus A320-Flotte erhalten und die Vorbereitungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Jetzt startet bei Lufthansa und Austrian eine mehrwöchige Streckenerprobung mit zunächst je fünf Flugzeugen.
E-Mails verschicken in 10.000 Meter Höhe, online shoppen über den Alpen, Videos streamen über den Wolken und das alles mit Breitband-Qualität. Passagiere, die in einer dieser Maschinen reisen, profitieren von der in dieser Phase kostenlosen Internetnutzung. Die Analyse des Nutzerverhaltens ermöglicht es, zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen und das Angebot vor dem Verkaufsstart weiter zu verbessern.
Ausstattung der Flugzeuge
Noch im ersten Quartal 2017 wird die Anzahl der mit einem Internetzugang ausgestatteten Lufthansa-Flugzeuge auf rund 20 steigen. Nach und nach soll dann bis voraussichtlich Mitte 2018 die gesamte A320-Flotte der Lufthansa mit der neuesten Technologie ausgestattet werden. Bereits im April wird bei Austrian Airlines die Installation auf 31 Flugzeugen abgeschlossen sein. Neben Lufthansa und Austrian Airlines wird auch Eurowings Internet an Bord ihrer Flugzeuge bringen – voraussichtlicher Start ist bereits im ersten Quartal 2017. Insgesamt 69 Eurowings-Flugzeuge sollen bis zum Sommer 2017 mit dem System ausgestattet werden.
Fluggäste können den Internetzugang mit ihren eigenen mobilen Endgeräten über WLAN nutzen. Neben einfachen E-Mail-Diensten werden Anwendungen bis hin zum Video-Streaming möglich sein. Der Verkaufsstart des neuen Angebots soll noch im ersten Quartal erfolgen. Kunden wählen aus drei unterschiedlichen Service-Paketen: FlyNet Message für drei Euro, FlyNet Surf für sieben Euro und FlyNet Stream für zwölf Euro pro Flugstrecke. Während bei FlyNet Message ausschließlich die Nutzung von Nachrichtendiensten wie E-Mail, WhatsApp oder iMessage möglich ist, kann der Passagier bei FlyNet Surf zusätzlich im Internet surfen. Streaming wird mit dem Service-Parket FlyNet Stream möglich. Die Pakete können über die Kreditkarte oder Bezahldienste wie paypal abgerechnet werden.
Das Internetangebot der Lufthansa-Group-Fluggesellschaften und ihrem Technologie-Partner Inmarsat basiert auf der neuesten Breitband-Satelliten-Technologie (Ka-Band) und bietet eine nahtlose, zuverlässige Abdeckung auf Kurz- und Mittelstreckenflügen durch das Inmarsat-Netz Global Xpress (GX). Internet-Service-Provider und Partnerin von Inmarsat ist die Deutsche Telekom.
LHT installiert Technik
Für den Einbau aller Systeme und Komponenten sowie für die erforderlichen luftfahrt- und zulassungsrechtlichen Arbeiten ist Lufthansa Technik verantwortlich. Sie stattet die gesamte Airbus A320-Familie der Lufthansa Group Airlines mit der neuesten Ka-Band-Satelliten-Technologie aus. Bis zum Frühjahr sollen fast 100 Flugzeuge ausgerüstet sein. Die Flugzeuge können auf bis zu zehn Produktionslinien gleichzeitig an den Standorten der Lufthansa Technik mit den erforderlichen Antennen und Routern ausgestattet werden. Durch den minimalinvasiven Eingriff in die Flugzeugstruktur ist eine rasche Umrüstung auch großer Flotten möglich – in der Regel mit nur vier Tagen Liegezeit pro Flugzeug.
Lufthansa Systems stellt die nötige technische Infrastruktur für die Internetverbindung an Bord zur Verfügung. Dazu zählen etwa der Netzwerkbetrieb im Flugzeug – die technische Voraussetzung für WLAN an Bord – sowie die Bereitstellung der notwendigen Software für den Betrieb des FlyNet-Portals, über das der Kunde den Zugang zum Netz herstellt. Lufthansa Systems und Lufthansa Technik liefern darüber hinaus im Rahmen ihrer globalen Partnerschaft eine moderne, multifunktional einsetzbare digitale Plattform (BoardConnect), auf deren Basis digitale Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Entertainment sowie Zusatzeinnahmen geschaffen werden. Sowohl die Fluggesellschaften der Lufthansa Group als auch externe Kunden profitieren von dieser starken Kooperation.