Bremen Airport meldet Passagierrückgang von rund 10%

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Nach dem Grounding der Germania ist es dem Flughafen Bremen binnen kürzester Zeit gelungen, neue Airlines an den Flughafen zu holen, die einen Teil der Germania-Strecken für den Sommerflugplan aufgefangen haben. Dennoch blieb ein Rückgang der Passagiere um ein Zehntel übers Jahr.

2.308.338 Passagiere nutzen im Vorjahr den Bremen Airport als ihren Flughafen. Das sind 9,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor (2.561.535 Passagiere). Bei den Starts- und Landungen verzeichnet der Flughafen einen Rückgang von fünf Prozent (2019: 29.534 gegenüber 2018: 31.088). „Nach dem kurzfristigen Ausscheiden der Germania Anfang 2019 aus dem Markt, kommt es für uns nicht überraschend, dass wir einen Passagierrückgang zu verzeichnen haben“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Elmar Kleinert zu den Zahlen.

Germania hatte Flugzeuge in Bremen

„Germania hatte am Bremen Airport drei Flugzeuge stationiert, plante für den vergangenen Sommer 23 Ziele und hatte einen Anteil an unseren Passagieren von rund 14 Prozent. Auch wenn es uns kurzfristig gelungen ist, einige der Strecken mit neuen Airlines zu besetzen, ist es nicht möglich einen solchen Verlust auf die Schnelle zu kompensieren, da der deutsche und auch der europäische Airline-Markt kaum mehr Alternativen hergibt.“

Dem Flughafenmanagement gelang es, Sundair, Bulgarian Air Charter, Corendon Airlines und Pegasus zum Stopfen der Lücke zu gewinnen. Neben hat 2019 mit Air ein zweiter Low Cost-Carrier seinen Flugbetrieb in Bremen aufgenommen und ist gleich mit mehreren Strecken gestartet. „Besonders freut es uns, dass wir mit der deutschen Sundair einen neuen touristischen Carrier nach Bremen holen konnten, der hier eins seiner Flugzeuge stationiert hat“, sagt Kleinert.

Boeing verhindert Wachstum

Aber nicht nur das Grounding der Germania und die Schließung der Ryanair-Basis haben die Zahlen am Bremen Airport beeinflusst – mit dem Grounding der Boeing 737 MAX und der geplanten Erhöhung der Luftverkehrssteuer kommen weitere unkalkulierbare Herausforderungen auf den Bremer Flughafen zu. „Auch, wenn die bestehenden Probleme mit der Boeing unseren Flughafen nur mittelbar betreffen, so stehen viele der hier fliegenden Airlines dadurch vor großen Herausforderungen. Durch die fehlenden Fluggeräte haben sie Engpässe in ihren bereits koordinierten Flugplänen, die es zu kompensieren gilt. Hier treffen die dadurch bedingten Streichungen häufig mittelgroße und kleine Flughäfen. Wir müssen also abwarten, wie sich das im kommenden Jahr auf Bremen auswirkt“, so Kleinert.

Erhöhung der Luftverkehrssteuer

Und zur Erhöhung der Luftverkehrssteuer sagt Kleinert: „Ab April 2020 wird in Deutschland die Luftverkehrsteuer um bis zu 74 Prozent erhöht. In keinem anderen europäischen Land müssen Reisende beim Fliegen eine höhere Abgabe zahlen. Der Flughafen Bremen steht nicht nur in einem Wettbewerb mit den regionalen Flughäfen, sondern auch mit anderen Standorten in Europa, wenn es um die Stationierung von Flugzeugen und um die Aufnahme von neuen Flugstrecken geht. Der Eingriff von Seiten der Politik benachteiligt Flughäfen in Deutschland dann noch mehr in diesem Wettbewerb.“

Luftverkehrs- und Touristikmarkt

Im Jahr 2019 standen bis zu 38 Direktziele auf dem Flugplan des Bremen Airport (Winter 18/19, Sommer 19, Winter 19/20). Mit Wien, Danzig, Kiew, , Olsztyn-Masuren und Toulouse kamen insgesamt sechs neue Ziele hinzu. Nach den zwei Airline-Pleiten in 2018 von Small Planet und SkyWorks sowie der Schließung der Ryanair-Basis, die im Sommerflugplan 2019 zu einem verringerten Angebot der Airline in Bremen führte, ging es gleich Anfang 2019 mit dem Grounding der Germania weiter. Hier hat der Flughafen Bremen einen langjährigen starken Partner verloren, der einen Großteil des Tourismus-Geschäftes ausmachte.

Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook

Durch die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook im September 2019 kam es erneut zu Turbulenzen im touristischen Markt, der auch die in Bremen fliegenden Airlines betraf, auf deren Flügen Gäste der Thomas Cook gebucht waren. Ryanair ist dem Bremer Airport, trotz Schließung der Basis im Jahr 2018, treu und bot in 2019 insgesamt elf Ziele mit zum Teil erhöhten Frequenzen ab der Hansestadt an. Damit hatten Fluggäste die Möglichkeit, ihre An- und Abreise noch flexibler zu gestalten. Ende Oktober des Vorjahres nahm die Airline zusätzlich zu den bestehenden Routen mit Girona/Barcelona, Mailand/Bergamo, Porto und Faro (bis 07.01.) Destinationen in den Winterflugplan auf, die zuvor nur im Sommerflugplan angeboten wurden.

Bestandsfluggesellschaften wie beispielsweise , SWISS, Eurowings, KLM und SunExpress konnten trotz der widrigen Marktbedingungen im vergangenen Jahr die Passagierzahlen stabil halten oder ein Wachstum verzeichnen.

Neue Airlines am Bremen Airport

Nach dem Grounding der Germania ist es dem Flughafen binnen kürzester Zeit gelungen, neue Airlines an den Flughafen zu holen, die einen Teil der Germania-Strecken für den Sommerflugplan aufgefangen haben. Dies sind: Sundair, Bulgarian Air Charter, Corendon Airlines und Pegasus.

Dazu hat Air mit Wien, Kiew, Danzig, , und Olsztyn (bis 05.01.) im letzten Jahr fünf neue Strecken aufgenommen und Sun-Air of Scandinavia bietet seit März die Strecke Bremen-Toulouse an. hat ab Juni ihre Frequenz um sechs wöchentliche Flüge ans Drehkreuz München erhöht.

Bremen Airport erwartet Impulse

Der Bremen Airport schaut nach dem Passagierrückgang im vergangenen Jahr mit Zuversicht auf das aktuelle Jahr. So erhöht beispielsweise Eurowings im kommenden Sommerflugplan die Frequenz nach  von vier auf fünf wöchentliche Flüge, Ryanair erweitert ihr Angebot in Bremen um drei wöchentliche Flüge nach Zadar und zwei wöchentliche Verbindungen nach Neapel und wird somit elf Destinationen anfliegen.

SunExpress wird im Sommerflugplan bis zu dreimal wöchentlich Antalya bedienen und mit FlyEgypt wird es ab Juli die Möglichkeit geben, nach Hurghada zu reisen. Wizz Air bedient Wien aktuell viermal wöchentlich und wird die Frequenz ab April auf fünf wöchentliche Flüge erhöhen.

Vereinigung Cockpit – Flughafen-Check

Mit der Gesamtnote 1,7 schneidet der Flughafen Bremen bei der alljährlichen Sicherheitsstudie der Vereinigung Cockpit auch im Jahr 2019 – und damit bereits das fünfte Jahr in Folge – erneut als bester Airport in Norddeutschland ab und liegt nur knapp hinter Leipzig/Halle und München (beide 1,6) und gleichauf mit dem Flughafen Stuttgart.

Betrieb der Bremenhalle am Airport

Die Bremenhalle mit ihrer Besucherterrasse am Flughafen ist nicht nur für Flugzeuginteressierte eine Lokalität mit Flair, sondern sie ist auch eine vielseitige Veranstaltungshalle. Dazu bietet sie einen tollen Blick auf das Vorfeld und die Runway. Um den zahlreichen Möglichkeiten, die die Bremenhalle für alle Arten von Veranstaltungen zu bieten hat, besser gerecht zu werden, hat die Bührmann-Gruppe mit seinem eigenen Catering- und Veranstaltungsunternehmen BCS den Betrieb übernommen.