Deborah Müller: Innovation im RUAG Senior Leadership

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Deborah Müller ist seit 15. März 2021 Mitglied des Senior Leadership Teams von International. Als Director für Innovation und Business Development wird sie die Bündelung, Entwicklung und Umsetzung von Innovationen sowie die Umsetzung der langfristigen Vision vorantreiben.

Internationals oberstes Führungsgremium ist das Senior Leadership Team und umfasst neben den Leitern der Business Segmente Space (Luis De León Chardel), Aerostructures (Ralf Drees), MRO International (Felix Ammann) und Ammotec ( Eisenhardt) auch die Vertreter der Business Funktionen Finance (Angelo Quabba), Legal & Compliance (Judith Bischof), HR (Christian Ferber), Corporate Communication (Ann-Kristin Koch) sowie Strategy & Corporate Development (Patrick Stump) (hier geht es zum Senior Leadership Team in der Übersicht).

Innovationsabteilung bekommt mehr Gewicht

Per 15. März ist zudem Deborah Müller als Director Innovation & Business Development zum Team gestoßen. Sie berichtet dabei direkt an den CEO. „Mit dieser neuen Rolle betonen wir, dass wir verstärkt in Innovationen investieren und unterstreichen den Stellenwert des Themas, indem wir es auf der obersten Führungsebene unserer Firma verankern“, erklärt André Wall die Schaffung der neuen Position. Er gratuliert Deborah Müller zu ihrer Ernennung und sagt: „Ich freue mich, dass wir mit Deborah eine überaus dynamische und erfahrene Persönlichkeit für unser Senior Leadership Team gewinnen konnten. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Erfahrung, Energie und Beharrlichkeit einen wichtigen Beitrag leisten wird, dass wir Innovationen bei RUAG International künftig gezielter, effektiver und gewinnbringender umsetzen.“

André Wall betont, dass für RUAG International Diversity und Inklusion zum Selbstverständnis gehört: „Für mich ist klar: Wir sind erfolgreicher, je vielfältiger die Perspektiven der Kolleginnen und Kollegen sind, die bei uns arbeiten.“ Diversity schliesse nebst Geschlecht auch Alter, Nationalität sowie viele weitere Merkmale mit ein.

Deborah Müller zu Ihrem Weg in die Raumfahrtbranche

„Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“ Deborah, wie kommt man zu einer in der Raumfahrtbranche?

Das Geschäft kenne ich von der Pike auf. Erste Erfahrungen konnte ich während meines Studiums an der EPFL ab 2009 als Praktikantin bei RUAG Land Systems in Thun und danach bei der RUAG Space sammeln. Nach meinem Abschluss zur diplomierten Material- und Ingenieurwissenschaftlerin (BS & MS EPFL) begann ich als Young Graduate Trainee bei der ESTEC, dem europäischen Zentrum für Weltraumforschung und -technologie. Für mich war immer klar, dass meine berufliche Zukunft im -Bereich liegt. Die Universum ist einfach faszinierend und fordert einem konstant, „out-of-the-box“ zu denken.

Nach dem Studium sind Sie als Manager für Launch-Kampagnen zu RUAG Space zurückgekehrt.

Richtig, in dieser Funktion war ich unter anderem für Operations und Qualitätssicherung im Rahmen der 5, Vega sowie Soyuz-Trägerraketen verantwortlich. 2016 wechselte ich intern als Product Assurance Engineer in unsere Produktgruppe Spacecraft, bevor ich dann ab 2018 als Production Engineer für die Planung von technischem Personal, das Supply Chain Management sowie die Qualifizierung und die Lieferung von Satellitenmechanismen verantwortlich war.

Was ist sonst noch wichtig, um in der Branche Fuß zu fassen?

Einerseits die Faszination etwas zu kreieren, das einmal im wird. Das Ungewisse und die Weiten des Universum zu erforschen und ein Teil davon zu sein. Andererseits habe ich mich durch die ganzen Jahren intern und extern gut vernetzt, aber immer auch über den Tellerrand unserer Firma hinausgeschaut. Geholfen hat mir sicher auch mein Executive Master in Business Administration. Darüber hinaus engagiere ich mich in verschiedenen Gremien und Vereinigungen. Gerade auch als Frau ist es wichtig, sich in dieser immer noch ziemlich männerdominierten Branche ein gutes Netzwerk aufzubauen. So bin ich unter anderem Managementmitglied des TecLadies Netzwerks sowie Mentorin, um die Faszination der nächsten Generation und Frauen zu vermitteln. Zudem bin ich Präsidentin der Women Pilots Switzerland und Mitglied der Federation Europäischer Pilotinnen. Die Fliegerei ist übrigens auch eine persönliche Leidenschaft von mir. Ich bin auch wettkampfmässig unterwegs als Mitglied des Nationalteams für Präzisions- und Rallye-.

Nun haben Sie den „Fast Track“ ins oberste Führungsgremium von RUAG International genommen. Wie fühlt sich das an?

Ich bin dankbar für das Vertrauen und diese Möglichkeit motiviert mich, bei RUAG International viel zu bewegen. Ich bin überzeugt, dass wir beim Thema Innovation gerade im Raumfahrtbereich ein riesiges Potenzial haben, Stichwort „New Space“. Dabei hilft mir, dass ich mit beiden Füßen fest am Boden stehe, Kraft in der Natur hole, den Kopf aber oft auch in den Sternen habe. Das heisst: Ich fange schnell Feuer für Visionen, die auf den ersten Blick auch mal verrückt anmuten. Es war Eleanor Roosevelt, die einmal gesagt hatte: „Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“. Und dann geht es natürlich darum, die Ideen beharrlich und zielgerichtet umzusetzen.

Zu Ihrem Aufgabengebiet. Was macht eine „Direktorin für Innovation und Business Development“?

Zu meinen Zielen und Schwerpunkten in der neuen Rolle gehört, die überall im Unternehmen verteilten Ideen und Initiativen zentral zu bündeln, „Champions“ sowie klare Schwerpunkte zu definieren und diese gezielt weiterzuentwickeln. Ich möchte gemeinsam mit meinen vielen überaus ideenreichen und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen in den Ländern und Geschäftsbereichen innovative Ideen entwickeln. Sie sollen mithelfen, langfristige Kundenbedürfnisse besser zu verstehen, unsere Vision zu verwirklichen und unser Unternehmen zum wichtigsten Player in der Space Branche zu machen – ob im New Space oder im institutionellen Bereich. Gerade auch mit unserem neuen Brand „beyond gravity“, den wir mittelfristig ausrollen werden, haben wir die Chance, mit einem neuen Selbstverständnis im Markt aufzutreten und neue Wege zu gehen.

Wo sehen Sie die größten Hebel?

Um mehr Innovationen zu ermöglichen, wollen wir bei RUAG International künftig noch stärker standortübergreifend und transdisziplinär Lösungen erarbeiten. Auch strategische Partnerschaften – ob auf Lieferanten- oder Kundenseite – gilt es aufzugleisen, um unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Ein wichtiger Fokus wird dabei auch die Transformationen zur Umsetzung der „Industrie 4.0“ bei RUAG Space sein.