DO.labor für junge Experimentatoren eröffnet

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Endlich kehrt wieder Leben ein in die wiederaufgebaute historische Baracke Seemoos: Am gestrigen Dienstag eröffnete das DO.labor neben dem Dornier Museum als Experimentier-Werkstatt für Kreative, Innovative und Querdenker.

Das kulturhistorisch wertvolle Holzgebäude, in dem Flugzeugpionier Claude Dornier vor über 100 Jahren am Seemooser Horn seine ersten Flugzeuge entwickelte, konnte dank der Unterstützung zahlreicher Förderer und Gönner vor dem Abriss bewahrt werden. Im September 2014 wurde das Gebäude fachmännisch in seine Einzelteile zerlegt, abtransportiert und ein Jahr lang restauriert. Die Baracke Seemoos wurde neben dem Dornier Museum wiederaufgebaut und als DO.labor für Kreative, Innovative und Querdenker eingerichtet, damit junge Menschen Felder wie Mathematik, , Naturwissenschaft und Technik () entdecken können.

Aufgabe der Baracke Seemoos würdig

Der Festakt selbst fand am Dienstag im Museumshangar statt – der zahlreichen Gäste wegen. Für Oberbürgermeister Andreas Brand ein Ereignis „von historischer Bedeutung“, wie er in seinem Grußwort betonte: Die Baracke Seemoos habe als eines der wenigen Gebäude den Krieg überstanden und auch als Yachtclub-Jugendheim immer mit Leben pulsiert. Der neue Standort sei „inhaltlich ideal“, so Brand: Hier werde nun die Stadtgeschichte weitergeschrieben. Die Stadt habe das Projekt mit 200.000 Euro aus der -Stiftung gefördert, „wohl wissend, dass sich mit dem DO.labor das Netzwerk des Wissens um einen wichtigen Knoten erweitert.“

„Für uns kommt hier ein großes Stück Arbeit zum Ziel“, freute sich Berthold Porath, Direktor des Dornier Museums: „Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Wir haben endlich die Räume für Museumspädagogik, auf die wir so lange gehofft hatten. Und dies alles in der historischen Keimzelle des Flugzeugbaus am : Der Spirit of Dornier weht hier Tag für Tag in diesen Räumen.“

David Dornier sprach für die Dornier Stiftung für – und , spannte den Bogen von den Anfängen im Jahre 1914 bis heute: Claude Dornier brachte Menschen nach ; bis zum Verkauf an Daimler-Benz arbeiteten bis zu 10.000 Menschen bei Dornier in Friedrichshafen und Immenstaad. Mit der Eröffnung des DO.labor wolle die Familie Dornier einen weiteren Beitrag zur Stadtgeschichte Friedrichshafens und der Region leisten.

DO.labor: Wo Ideen Flügel bekommen

Im Vortrag „Lernen, Kreativität und Querdenken“ ging Prof. Dr. Kilian Mehl tief in den Sinn des frühen experimentellen Lernens ein. Der Leiter der Klinik Wollmarshöhe und Autor des Buches „Burn on, Homo Sapiens!“ gab die Vorlage für eine Talkrunde mit -Experten: Dr. Ellen Walther-Klaus, Geschäftsführerin von „MINT Zukunft schaffen“, diskutierte mit Dr. Rainer Schmidberger, Vorstand Freundeskreis Dornier Museum e.V., Thomas Kekeisen von Toolbox e.V. Markdorf und Thomas Garofalo, museumspädagogischer Leiter des DO.labor.

Beim Rundgang durch das neue DO.labor gab es viel zu staunen. Im Eingangsbereich wurde das Büro von Claude Dornier nachgestaltet mit dem original Holzfußboden und historischem Mobiliar: Schreibtisch, Reißbrett, Aktenschränke aus der Zeit, als hier geniale Ideen erstmals Flügel bekamen. Der Kontrast gleich nebenan: Ein modernes Büro für die Museumspädagogik des Dornier Museums. Hier werden die Kurse, Seminare und Veranstaltungen konzipiert und organisiert, die künftig das DO.labor mit Geist und Leben füllen.

3D-Drucker zum Teile selbst Herstellen

Den Großteil der Baracke nimmt der Lehr- und Veranstaltungsraum ein. Bis zu 80 Personen finden hier Platz. Werkbänke aus dem Bestand der Liebherr locken zum Tüfteln und Bauen. Dazu flexibles Mobiliar für Kurse, Fortbildungen und Veranstaltungen jeder Art. Die technische Ausstattung ist auf dem modernsten Stand, vom Computer-Netzwerk über Beamer und Leinwand bis zu dimmbarer LED-Beleuchtung. 15 Notebooks stehen zur Verfügung, und auch ein 3D-Drucker bringt selbst Konstruiertes sofort in greifbare Form.

Fenster und Boden sind neu, doch Decke und Wände haben noch den originalen, weiß lackierten Holz-Charakter. Man fühlt sich wirklich in die Zeit versetzt, als hier die Ideen für innovative Flugzeuge Gestalt annahmen. Und so sah es damals aus: Großformatige Schwarzweiß-Fotos an den Wänden zeigen Claude Dornier und sein Team sowie Einblicke in die Entwicklung und Konstruktion der Dornier-Flugzeugwerke. Claude Dorniers Arbeitsraum ist Teil der Museumsausstellung und zu den Öffnungszeiten immer zugänglich.

Das Veranstaltungsprogramm steht schon für das ganze Jahr; das DO.labor ist bereits von Firmen und Schulen aus der Region gut gebucht. Es bietet sich auch für Tagungen, Firmenfeiern und Präsentationen an. Das Programm und weitere Informationen gibt es hier zu finden.