Die Airline Etihad Airways sieht ihren partnerschaftliche Ansatz als ein vielversprechendes, neues Modell, um im Wettbewerb mit anderen Airlines zu bestehen. Das machte James Hogan, Präsident und Chief Executive Officer von Etihad Airways, in seiner Rede im „The Wings Club“ in New York deutlich.
In einer Branche, die von traditionellen Airlines dominiert werde und von hohen Eintrittsbarrieren geprägt sei, hätten es neue Netzwerk-Carrier schwer, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Gäbe es jedoch keinen zusätzlichen Wettbewerb, wäre das ein erheblicher Nachteil für Verbraucher auf der ganzen Welt.
Außerdem betonte Hogan bei seinem Vortrag anlässlich des monatlichen „The Wings Club“ Meeting: „Der globale Luftverkehr ist eine Branche, in der es unglaublich schwer ist, sich zu behaupten – nicht nur in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, sondern auch in Bezug auf den Marktzutritt, die Infrastrukturanforderungen und die Herausforderung, im Wettbewerb mit etablierten Mega-Carriern zu bestehen.“
Milliarden von Dollar für Netzwerk
„Die größte Hürde ist der Aufbau eines Netzwerks. Diese Aufgabe erledigt niemand einfach so über Nacht – es braucht Jahrzehnte und Milliarden von Dollar, um ein Netzwerk zu kreieren, mit dem man gegen große Luftfahrtgesellschaften konkurrieren kann.“
„An dieser Stelle kommen die Partnerschaften ins Spiel. Vom ersten Tag an verfolgen wir einen flexiblen partnerschaftlichen Ansatz und haben mit verschiedenen Airlines Codesharing-Abkommen abgeschlossen. Außerdem halten wir Minderheitsanteile an für uns strategisch wichtigen Airlines. Gemeinsam konnten wir uns so zu einer neuen wettbewerbsfähigen Option für Flugreisende in den wichtigsten Märkten der Welt entwickeln. Das ist gut für den Verbraucher, den Tourismus und den Handel.“
Ein weiteres Schlüsselelement dieses Ansatzes ist laut Hogan die Beteiligungsstrategie von Etihad Airways: „Wir verfolgen eine zweigleisige Vorgehensweise. Auf strategischer Ebene suchen wir Eigenkapitalpartner, um unser Netzwerk auszubauen, zusätzlichen Umsatz zu generieren und Größenvorteile zu erzielen. All unsere Partner operieren auf diesem Level.“ Auf diese Weise habe man zur siebtgrößten Airline-Gruppe der Welt werden und heute Hunderte Millionen von Dollar Umsatz generieren können.
„Jeder der Partner hat seinen eigenen Businessplan, den das jeweilige Management und die jeweiligen Vorstände verantworten. Viele unserer Partner-Airlines, wie etwa Air Serbia, Air Seychelles, Jet Airways und Virgin Australia, kooperieren auf diese Art und Weise mit uns. Darüber hinaus unterstützen wir bei der Umstrukturierung von Unternehmen – zum Beispiel bei Alitalia und airberlin.“
Vorteile durch Markteintritt in die USA
Zudem sprach Hogan über den Markteintritt von Etihad Airways in die USA. Dieser habe große Vorteile für das Land mit sich gebracht. „Mit weniger als 0,01 Prozent der internationalen Abflüge pro Tag sind wir ein kleiner Akteur im US-amerikanischen Flugreisemarkt. Dennoch waren wir in der Lage, den Vereinigten Staaten von Amerika Vorteile zu bieten.“
„Über unser Drehkreuz in Abu Dhabi verbinden wir die USA mit verschiedenen Märkten, die von anderen Carriern nicht bedient werden. Somit bringen wir Hunderttausende von Geschäfts- und Urlaubsreisenden in die USA. Hunderttausende, die anschließend von dort aus mit US-Fluggesellschaften ihre Reise fortsetzen.“
„Darüber hinaus pflegen wir enge Geschäftspartnerschaften zu verschiedenen US-Unternehmen – in erster Linie mit Boeing und anderen Luftfahrt-Zulieferern. Doch auch zu anderen Firmen wie Sabre, Honeywell, IBM oder Adobe pflegen wir Verbindungen“. Der Einfluss der Airline auf die Konjunktur der USA betrag dabei über 440 Millionen US-Dollar por Jahr, so Hogan. In seiner Rede thematisierte Hogan auch die Vorwürfe der Open Skies Kampagne gegenüber Etihad Airways. Dabei betonte er, dass ein Großteil der Kritik aus einem Mangel an Verständnis für das Geschäftsmodell von Etihad Airways resultiere.
„Um unser Geschäftsmodell ranken sich viele Mythen. Die Wahrheit ist, dass wir eine kommerzielle Organisation mit Aktionären sind, die für ihre Investitionen auch eine Rendite fordern. Wir erhalten keine Subventionen oder staatliche Unterstützung. Unsere Belegschaft ist zufrieden und wird gut bezahlt.“
„Wir haben lediglich Investitionen erhalten, die erforderlich sind, um in einem so kapitalintensiven Geschäft konkurrenzfähig zu sein. Wenn man die Vorteile, die Abu Dhabi als Standort einer internationalen Netzwerk-Airline mitbringt, bedenkt, waren das sehr kluge Investitionen – solange Gewinne erzielt werden. Und an dieser Stelle kommt wieder unser einzigartiges partnerschaftliches Modell ins Spiel.“
Auf den Bildern: James Hogan, Präsident und Chief Executive von Etihad Airways, während er seine Rede auf dem monatlichen „The Wings Club“ Lunch im „The Yale Club“ in New York hält.
Abb. 2: Seine Exzellenz Majid Al Suwaidi, Generalkonsul der Vereinigten Arabischen Emirate in New York; Mary Ellen, Präsidentin vom „The Wings Club“ sowie Vizepräsidentin Sales von Pratt & Whitney für die Regionen Asien-Pazifik und China; und James Hogan, Präsident und Chief Executive Officer von Etihad Airways auf dem monatlichen „The Wings Club“ Lunch-Treffen im „The Yale Club“ in New York (von links nach rechts).