Der Flughafen Hamburg erwartet eine Fortsetzung der Konsolidierung der Verkehrszahlen. Der steigende Kostendruck und die sich abschwächende Konjunktur führten zu Insolvenzen bei bewährten Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern.
Gleichzeitig ist die Vielfalt im Hamburger Streckennetz weiterhin groß, der Wunsch der Passagiere zu reisen ist unverändert stark. Und so hatte der Hamburg Airport 2019 stabile Passagierzahlen auf einem gleichbleibend hohen Niveau.
Umbrüche im Luftfahrtmarkt
Im Jahr 2019 nutzten 17,3 Millionen Fluggäste den Hamburger Flughafen, das sind ca. 0,4 Prozent mehr als im Jahr 2018. Mit rund 155.000 Starts und Landungen ist die Anzahl der Flugbewegungen 2019 dagegen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
„In den vergangenen Jahren hat sich das Marktumfeld für Hamburg Airport spürbar verändert“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. „Der Luftverkehr wird immer schnelllebiger und damit schwerer vorhersehbar. Die Fluggesellschaften und Flughäfen erleben einen wachsenden Kostendruck, und die Planungssicherheit für die Flughäfen sinkt. Aber: Der Wunsch zu reisen ist nach wie vor ungebrochen, Fliegen ist zu einem Alltagsgut geworden.“
Die Zahl der Passagiere pro Flug lag 2019 durchschnittlich bei 124 Reisenden im Flugzeug, im Jahr 2018 waren es 123. Die durchschnittliche Anzahl an Sitzen pro Flug erhöhte sich von 157 auf 159. Im Vergleich zu 2018 ist die Auslastung der Maschinen am Hamburger Flughafen um 0,4 Prozentpunkte auf 77,9 Prozent gesunken.
Weniger Verspätungen zwischen 23:00 und 24:00 Uhr
Im Jahr 2019 mussten 678 von insgesamt 155.000 Flügen von der Verspätungsregel zwischen 23:00 und 24:00 Uhr Gebrauch machen. Das sind 42 Prozent weniger als im Vorjahr (2018: 1.174 Flüge). Die Anzahl der Flüge in der Verspätungsstunde entsprechen 2019 einem Anteil von rund 0,4 Prozent an den Gesamtflugbewegungen. Hamburg Airport führt regelmäßig Gespräche mit den Fluggesellschaften, um die Zahl der Verspätungen nach 23:00 Uhr weiter zu reduzieren.
Dafür soll in den Flugplänen unter anderem mehr Pufferzeit eingeplant werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurde dabei erreicht, dass die Airlines im aktuell laufenden Winterflugplan 2019/2020 ca. 45 Prozent weniger Starts und Landungen in der Zeit von 22:30 bis 23:00 Uhr geplant haben. Auch im vergangenen Sommerflugplan 2019 waren durch einen intensiven Dialog mit den Airlines bereits knapp 25 Prozent weniger Flüge in der letzten halben Stunde der Betriebszeit koordiniert worden.
Ausblick 2020: Ziele als Ziel
Für das laufende Jahr prognostiziert Hamburg Airport stabile Passagierzahlen: „Wie schon 2019 so dürfte auch das kommende Jahr von einer intensiven Bewegung auf dem Luftverkehrsmarkt geprägt sein“, so Michael Eggenschwiler. „Daher planen wir aktuell mit nur leicht höheren Passagierzahlen für 2020. Die europäischen Fluggesellschaften sortieren sich neu, unser Umfeld wird sich dynamisch entwickeln. Wir als Hamburg Airport wollen weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber und zuverlässiger Partner sein. Gemeinsam sorgen wir weiterhin für die Mobilität, die sich die Menschen wünschen.“
Die Streckenvielfalt für die Hamburger Passagiere wird in Hamburg weiter wachsen: Mit Tallinn (Estland), Tirana (Albanien), Vilnius (Litauen), Mailand-Linate (Italien), Larnaca (Zypern) und Preveza (Griechenland) wurden bereits einige attraktive neue Ziele angekündigt, die ab dem Sommerflugplan 2020 angeflogen werden.