Ursprünglich war der Hamburg Airport noch von einem leichten Defizit ausgegangen, erreicht wurde nun ein Gewinn von 6,6 Millionen Euro. Gründe für das bessere Ergebnis sind zum einen die Passagierzahlen, die sich deutlich schneller als erwartet erholt haben. Zum anderen ist der Flughafen besser als prognostiziert durch die Energiekrise gekommen. Zusätzlich griffen die Maßnahmen des Flughafens, um Kosten zu senken und Erlöse zu erhöhen. Mit einem Modernisierungsprogramm macht sich Hamburg Airport nun fit für die nächsten Jahre. Das Maßnahmenpaket soll schon in diesem Sommer spürbare Verbesserungen bei der Zuverlässigkeit der Terminalanlagen, bei Service, Schnelligkeit und Sauberkeit bringen. Â
Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, ordnet das Ergebnis ein: „Die früheren Ergebnisse, wie wir sie aus früheren Jahren gewohnt waren – und die zu großen Teilen der Stadt Hamburg zugutekamen –, sind zwar noch nicht wieder erreicht. Dafür waren die finanziellen Einschnitte in den drei Corona-Jahren einfach zu tief. Aber wir haben den Turnaround schneller als erwartet geschafft. Dies gibt uns mehr Luft, um weiter in unsere Terminalanlagen und Serviceangebote zu investieren – wir wollen den Flughafen Hamburg fit machen für die nächsten Jahre und blicken zuversichtlich auf diesen Reisesommer.“
Flughafen Hamburg wieder zurück in der Gewinnzone
Hamburg Airport hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 6,6 Millionen Euro abgeschlossen. Erste Planungen hatten noch ein Defizit von -9,7 Millionen Euro vorgesehen. Die Bilanzsumme hat sich auf 706,8 Millionen Euro reduziert und ist damit um 8,5 Millionen Euro gesunken (-1,2 Prozent). Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen Tilgungen bestehender Bankdarlehen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber 2022 von 216,7 Millionen Euro auf nun 259,4 Millionen Euro. Das sind 42,7 Millionen Euro (rund 20 Prozent) mehr als im Vorjahr. Der Hauptgrund für diesen starken Aufschwung sind die deutlich gestiegenen Passagierzahlen.
Besonders hohe Nachfrage bei den Privatreisenden
Im Jahr 2023 reisten rund 13,6 Millionen Passagiere über Hamburg Airport (2022: 11,1 Millionen; 2019: 17,3 Millionen) – besonders stark gestiegen ist dabei die Nachfrage bei den Privatreisenden. Hamburg hat nach den Luftfahrt-Drehkreuzen die beste Erholungsrate der großen deutschen Airports – ein Beleg dafür, dass trotz allgemein schwieriger Rahmenbedingungen in Deutschland Hamburg weiterhin ein starker Markt und ein beliebter Flughafen ist. Nach der sprunghaften Erholung der Verkehrszahlen im vergangenen Jahr rechnet der Hamburger Flughafen für das laufende Jahr mit einem eher moderaten Wachstum von rund 5 Prozent.
Rekord: Flughafen Hamburg hat so viele Auszubildende wie noch
Mit rund 1.750 Beschäftigten hält der Hamburger Flughafen die Zahl der Mitarbeitenden auf einem stabilen Niveau. Ein leichter Rückgang war 2023 auf Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen zurückzuführen, die in der Corona-Zeit angeboten wurden und im vergangenen Jahr zum Tragen kamen. Gleichzeitig verzeichnet der Hamburger Flughafen einen Rekord bei den Auszubildenden und Dualen Studierenden. 20 Auszubildende in 10 Ausbildungsberufen waren 2023 eine neue Bestmarke, die in diesem Jahr mit 26 Auszubildenden in 11 Ausbildungsberufen noch einmal übertroffen wird. Berit Schmitz, Geschäftsführerin am Hamburg Airport: „Wir setzen auf eine nachhaltige Personalstrategie. Das zeigt sich nicht nur in unserem erneut starken Ausbildungsjahrgang, sondern auch bei den Bodenverkehrsdiensten. Hier verstärken wir uns auch in diesem Jahr mit ausländischen Kräften, die nach Möglichkeit langfristig bei uns bleiben sollen. Mit Mitarbeitenden aus aktuell rund 60 Nationen haben wir bereits heute ein erfolgreiches internationales Team.“
„HAMUpgrade“ – Maßnahmenpaket für den FlughafenÂ
Hamburg Airport hat für die nächsten Jahre das Programm „HAMUpgrade“ aufgelegt, das schon in diesem Reisesommer spürbare Verbesserungen für den Flughafen bringen soll: „Wir setzen auf technische Lösungen, mehr Personal vor Ort, wir ziehen Modernisierungen vor und wir investieren in Sauberkeit“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Christian Kunsch. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem der Ausbau des beliebten Service-Angebots Slot & Fly, bei dem sich Passagiere kostenlos ein Zeitfenster für den Zugang zur Sicherheitskontrolle reservieren können. Hier sind künftig 50 Prozent mehr Slots buchbar. Alle Gepäckautomaten werden zudem mit Handscannern nachgerüstet, um die Handhabung für die Passagiere noch einfacher zu gestalten. Der Flughafen investiert in den nächsten drei Jahren allein über 10 Millionen Euro in die Erneuerung, Wartung und Ertüchtigung der Terminalstruktur mit Aufzügen, Fahrtreppen und Drehtüren sowie den Neubau der Sanitäranlagen.
HAMUpgrade Maßnahmen auf einen Blick
- Modernisierungen von Aufzügen, Fahrtreppen, Drehtüren, Sanitäranlagen
- Mehr CT-Scanner an der Sicherheitskontrolle
- Ausbau von Slot&Fly
- Verbesserte Passagier-Steuerung
- Genauere Wartezeiten-Anzeige
- Self Bag Drop mit neuem Tag-O-Mat
- Handscanner für einfachere Handhabung
- Nachhaltiges Recruiting bei Bodenverkehrsdiensten
- Mehr Geld für Reinigung
- Fokus auf schnellere Ausbesserungen
- Mehr Wasserspender
- Neugestaltung Sitzbereiche und Spielecken
Die Maßnahmen sind bereits angelaufen und sollen zum Reisesommer 2024 spürbar sein. Parallel prüft Hamburg Airport die Umsetzbarkeit weiterer Maßnahmen.