Das Jahr 2020 war am Flughafen Köln/Bonn von gegensätzlichen Entwicklungen der Verkehre geprägt. Während die Passagierzahlen in der Corona-Pandemie in bisher ungekanntem Ausmaß eingebrochen sind, hat sich die Luftfracht in der Krise positiv entwickelt.
Weniger Fluggäste, mehr Luftfracht
Unter dem Strich verzeichnete der Airport im vergangenen Jahr 3,1 Millionen Fluggäste, was einem Viertel des Vorjahresaufkommens entspricht. Das zweite Standbein, die Luftfracht, legte im Krisenjahr 2020 überdurchschnittlich zu: Per Ende Dezember wurden mit 863.000 Tonnen sechs Prozent mehr Waren umgeschlagen als im Vorjahr.
„2020 war ein Jahr großer Herausforderungen. Ein besonderer Dank gilt deshalb allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nach dem beispiellosen Schock 2020 sind wir guter Hoffnung, dass wir im Verlauf des Jahres ein Stück Normalität aus der Vor-Corona-Zeit zurückgewinnen, damit die Menschen wieder fliegen können“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Der Flughafen geht davon aus, dass der Passagierverkehr 2021 bis zu 50 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen wird.
Weniger Angebot in der Pandemie
2020 hat Corona den Passagierverkehr hart getroffen. Viele Fluggesellschaften haben ihr Angebot in der Pandemie größtenteils eingestellt oder beschränkten sich auf wenige Hauptverkehrsstrecken. Nachdem im Sommer in der Spitze zwischenzeitlich wieder über 10.000 Fluggäste am Tag gezählt wurden – knapp 30 Prozent des Normalniveaus – gingen die Zahlen wegen neuer Reisebeschränkungen in den Folgemonaten wieder zurück.
Im Dezember starteten und landeten in Köln/Bonn durchschnittlich 2.500 Gäste pro Tag, über den ganzen Monat lag das Aufkommen bei 11 Prozent. Die drei größten Märkte 2020 waren die Türkei, Spanien und der innerdeutsche Markt, wo vor allem Privatreisende unterwegs waren.
Frachtverkehr läuft weiterhin auf Hochtouren
Während die Passagierzahlen nach wie vor weit von einer Erholung entfernt sind, läuft der Frachtverkehr weiterhin auf Hochtouren. Der Zuwachs der Tonnage lag während der Corona-Krise im Schnitt 13 Prozentpunkte über dem deutschen Markt. Infolge der geringen Anzahl an Passagierflügen fehlten auch die damit verbundenen Zuladefracht-Kapazitäten auf Passagiermaschinen. Dies führte zu einer erhöhten Marktnachfrage nach Vollfrachtern, die das Geschäft in Köln/Bonn dominieren. So wurde mit 87.000 Tonnen Luftfracht im Dezember ein neuer Höchstwert erreicht.
„Gerade während der Corona-Krise hat sich gezeigt, welche herausragende Rolle der Flughafen Köln/Bonn für die Versorgung der Menschen und Unternehmen in der Region spielt. Egal ob medizinische Güter, Ersatzteile für die Industrie oder Impfstoffe – Köln/Bonn ist dafür der zentrale Logistik-Standort“, so Johan Vanneste. Durch die anhaltende Zunahme des Online-Handels gehe man auch in diesem Jahr von einer positiven Entwicklung des Frachtgeschäftes aus.