Am Flughafen Stuttgart wurden im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 3.213.695 Passagiere gezählt, ein Minus von 74,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Flugbewegungen fiel um 58,7 Prozent auf insgesamt 58.803 Starts und Landungen. Ein ähnlich niedriges Verkehrsniveau hatte der Landesflughafen zuletzt Mitte der 1980er-Jahre.
Verlust von 96,9 Mio. Euro
Das geringe Verkehrsaufkommen in Folge der weltweiten Reisebeschränkungen ließ den Umsatz der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) auf 142,1 Mio. Euro einbrechen, ein Minus von 53 Prozent (2019: 300,1 Mio. Euro). Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres muss die FSG beim Geschäftsergebnis nach Steuern einen deutlichen Verlust von 96,9 Mio. Euro ausweisen (2019: 50,2 Mio. Euro Gewinn).
Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung, bewertet die Entwicklung
„2020 war ein einschneidendes Jahr mit einem historischen Einbruch unserer Zahlen. In der Folge haben wir alle unsere Projekte auf den Prüfstand gestellt und einen Notlagentarifvertrag für unsere Mitarbeitenden abgeschlossen, der die Arbeitsplätze bis Ende 2023 sichert. Dennoch hat sich unser Schuldenstand im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Allein die Vorhaltekosten aus dem Lockdown im Frühjahr 2020 belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro“, so Schoefer. „Trotz der finanziell angespannten Lage halten wir unverändert an unserem ehrgeizigen Klimaschutzplan fest, unseren Betrieb bis spätestens 2050 CO2-neutral zu gestalten. Beim Neustart des Luftverkehrs müssen Fliegen und Klimaschutz noch mehr Hand in Hand gehen.“
Geschäftsführerin Dr. Arina Freitag blickt nach vorne
„Die Lage ist weiterhin kritisch, wir arbeiten jeden Tag dafür, die aktuelle Situation zu bewältigen. Die Sicherung der Liquidität und der Arbeitsplätze hat oberste Priorität. Wir haben schnell gegengesteuert. Mit einem strikten Sparprogramm konnten wir so etwa 73 Millionen Euro abfedern. Gleichzeitig bereiten wir uns auf die Rückkehr der Fluggäste vor. Mit unseren zahlreichen Vorkehrungen zum Infektionsschutz leisten wir alles dazu, dass sie auch jetzt möglichst sicher fliegen können.“
Das Streckennetz des Landesflughafens biete auch aktuell wichtige Direktziele und den Anschluss an Drehkreuze mit Umsteigemöglichkeiten. „Sobald die Nachfrage wieder anzieht, werden die Airlines schnell weitere Destinationen anbieten“, so Freitag zuversichtlich. „Beim Thema Reisen hat sich ein großer Nachholbedarf aufgestaut, die Menschen wollen endlich wieder fliegen.“