Weniger Flüge und doch zufriedene Gesichter am Allgäu Airport: Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussieht, erklärt sich durch Zahlen: Denn in den ersten acht Monaten dieses Jahres konnte die Auslastung der Flugzeuge erheblich gesteigert werden. Pro Flug liegt sie nun bei rund 80 Prozent, während sie im Vorjahr noch 69 Prozent betrug.
Damit saßen in jedem Linien- oder Charterflugzeug 149 Passagiere pro Flug, im Vorjahr waren es 123. Im Mai gab es dann schließlich einen Passagier-Rekord am Memminger Flughafen. "Diese erfreulichen Zahlen belegen nicht nur die große Nachfrage nach unserem Flughafen", betont Airport Geschäftsführer Ralf Schmid, "sie sind auch ein Indiz für eine erhebliche Entlastung der Umwelt." Denn der CO2-Verbrauch pro Passagier verringere sich auf diese Weise deutlich.
Ryanair erweitert Angebot und Frequenzen
Die überdurchschnittliche Auslastung der Maschinen bewog mittlerweile die Fluggesellschaft Ryanair, eine Reihe von Zusatzflügen aufzulegen. So wurde die Zahl der wöchentlichen Flüge im Zeitraum August bis Oktober auf den Strecken von und nach London, Alicante, Malaga, Porto, Faro und Stockholm um jeweils einen Flug erweitert.
Die Flüge nach Mallorca wurden von bisher vier auf sechs pro Woche erhöht. Neue Strecken lassen sich zurzeit nur schwer realisieren, so Schmid, da bei den in Memmingen engagierten Airlines augenblicklich Flugzeuge Mangelware seien.
So habe Ryanair erst vor kurzem 175 neue Maschinen bestellt, deren Auslieferung im übernächsten Jahr beginnen soll. "Wir sind uns aber sicher", so Schmid, "dass die überaus erfreuliche Auslastung der Maschinen über kurz oder lang auch zu einem größeren Angebot führen wird."
Kleinere Flugzeuge fielen weg
Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung publizierten Zahlen, die am Allgäu Airport im ersten Halbjahr 2013 einen Rückgang der Starts und Landungen von insgesamt 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum belegen, erklärt Schmid auch mit dem Wegfall der innerdeutschen Verbindungen Ende des letzten Jahres. "Statistisch gesehen schlugen die Starts und Landungen der kleineren Maschinen mit geringer Auslastung auf den Strecken nach Hamburg und Berlin erheblich zu Buche." Bei den Passagieren wird allerdings lediglich ein Rückgang von 4,3 Prozent bilanziert – bei einer gleichzeitigen Steigerung der Auslastung um mehr als zehn Prozent.