Angesichts des unerwartet starkten Passagierwachstums und teilweiser langer Wartezeiten will der Fraport in den Terminals zusätzliche Sicherheitskontrollen bauen.
Die ersten zusätzlichen Sicherheitsspuren für die Passagierkontrollen im Terminal 1 werden bereits Ende Mai in Betrieb genommen. Im ersten Quartal 2019 kommen dann noch einmal bis zu zehn weitere ebenfalls im Terminal 1 hinzu. Im Terminal 2 werden bis Juni im Non-Schengen-Bereich vier dezentrale Kontrollen erweitert und bis Herbst zwei zusätzliche Kontrollspuren im Schengen-Bereich geschaffen.
Mehr Fliegende als erwartet
„Das Passagierwachstum am Flughafen Frankfurt ist viel stärker als von allen Beteiligten, auch den Airlines, vorhergesehen. Solange das zuständige Bundesinnenministerium die Prozessabläufe an den Kontrollstellen nicht effizienter und schneller gestaltet, können wir nur zusätzliche Kontrolllinien schaffen. Und die Sicherheitsdienstleister können maximal mehr Sicherheitspersonal schulen und einstellen. Im Ausland ist das oft besser organisiert. Das zeigt sich auch eindeutig im internationalen Vergleich. Hohe bauaufsichts- und brandschutzrechtliche Anforderungen in Deutschland stellen uns darüber hinaus aktuell vor große Herausforderungen“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte.
Im Jahr 2016 gab es insgesamt 37 Tage mit mehr als 200.000 Fluggästen. 2017 waren es bereits 97 Tage und für 2018 wurden 138 Tage prognostiziert. „Mittlerweile gehen wir von etwa 170 Tagen mit mehr als 200.000 Passagieren in diesem Jahr aus. Das zeigt das steile Wachstum in Frankfurt. Wir können allerdings unsere vorhandene bauliche Infrastruktur nicht so schnell anpassen, wie wir uns das selbst wünschen würden. Das bedauern wir und entschuldigen uns für die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten. Wir tun aber alles in unserer Macht stehende, um diese Einschränkungen für unsere Kunden und Passagiere so gering wie möglich zu halten.“
Polizei und Airlines vor Anpassungen
Deshalb arbeitet Fraport intensiv daran, zusätzliche Spuren für die Sicherheitskontrollen einzurichten. Dazu gehört auch der Bau einer Leichtbauhalle für die neuen Spuren vor dem Terminal 1 im westlichen Bereich. Derzeit befinden sich dort Kurzzeitparkplätze. Neben den baulichen Maßnahmen erfolgt eine sehr enge und konstruktive Zusammenarbeit mit der Bundespolizei vor Ort wie auch mit den Airlines, um die aktuellen Auswirkungen auf Services, Prozesse und Aufenthaltsqualität zu minimieren.
Darüber hinaus finden intensive Gespräche zwischen Fraport, dem Bundesinnenministerium, der Bundespolizei sowie Airlines und weiteren Flughäfen in Berlin statt. Ziel ist es, die Prozesse an den Sicherheitskontrollen flexibler, schneller und damit kundenfreundlicher zu gestalten und die Verantwortlichkeiten möglichst neu zu regeln. „Gemeinsam mit allen Akteuren arbeiten wir mit Hochdruck an diesen Themen. Entscheidend sind jetzt aber auch zeitnahe politische Entscheidungen. Dabei hat die Sicherheit unserer Kunden und Passagiere für uns alle aber immer oberste Priorität“, versicherte Dr. Schulte weiter.
Positives Problem: Hoher Bedarf
Langfristig sichert Fraport mit dem Bau des Flugsteigs G und Terminal 3 im Süden des Flughafens die Zukunft von Deutschlands wichtigstem Luftverkehrsdrehkreuz. Mit dem Flugsteig G steht eine zusätzliche Kapazität von vier bis fünf Millionen Passagieren jährlich zur Verfügung. Die Flugsteige H und J mit dem Hauptgebäude des Terminals 3 werden dann ab dem Jahr 2023 die Terminalkapazität für weitere 14 Millionen Passagiere pro Jahr erhöhen.
„Das anhaltend hohe Passagierwachstum steht für die Attraktivität des internationalen Hubs Frankfurt. Mit der Erweiterung der Terminalkapazitäten im Süden des Flughafens sorgen wir dafür, dass die Zukunftsfähigkeit des Flughafens auch für kommende Generationen gesichert ist. Frankfurt ist und bleibt Deutschlands Tor zur Welt und damit auch wichtigstes internationales Drehkreuz für die deutsche Exportwirtschaft“, so Dr. Schulte abschließend.