Die durchschnittlichen Lärmklassen am Flughafen Hamburg haben sich zwischen 2007 und 2014 massiv verschlechtert. Während der Anteil der weniger lauten Flugzeuge der Lärmklasse 1 und 2 im Jahr 2007 noch 20 Prozent betrug ist dieser in 2014 auf sechs Prozent zurückgegangen. Dafür ist der Anteil der lauten bis sehr lauten Flugzeuge der Lärmklasse 3 bis 5 von 80 Prozent in 2007 auf 94 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. In Anbetracht der steigenden Fluglärmpegel wird für 2015 und 2016 eine weitergehende Verschlechterung erwartet. Mit völligen Unverständnis wird daher von der BAW das Jubilieren über ein heute zehn Jahre anhaltendes Fluglärmmartyrium durch die vier täglichen Flüge eines beängstigend lauten und großen Flugzeugs der Fluggesellschaft Emirates gesehen.
Während der Flughafenchef Michael Eggenschwiler von einem „modernen Flugzeug vom Typ Boeing 777-300″ spricht, solle Herr Eggenschwiler doch einmal den Blick in die eigene Fluglärmklassifizierung vornehmen. Mit einem Durchschnittslärmpegel von 81 bis 83,9 dBA findet sich dieser Flugzeugtyp in der Lärmklasse (LK) 5 wieder. Da die Lärmklassen 6 und 7 so gut wie nicht mehr „beflogen“ werden, gehört das Flugzeug somit zu den lautesten Donnerböcken im Luftraum von Hamburg und ist damit ein maßgeblicher Lärmpegeltreiber. Die Fluglärmbetroffenen sprechen auch von „Lärmirates“.
„Herr Eggenschwiler feiert die falschen Erfolge. Statt sein Haus sauber zu halten, trägt er den Dreck herein. Statt weniger laute Flugzeuge zu hofieren und vorzuziehen, jubiliert er den Donnerböcken einer vergangenen Zeit“, ärgert sich Martin Mosel von der BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Einmal mehr zeige sich, dass die bestehenden Lärm- und Emissionszuschläge in Hamburg keine Wirkung entfalten. Seit nunmehr zehn Jahren fliegt Emirates mit diesem Flugzeugtyp in Hamburg. Laut Mosel sollte Herr Eggenschwiler ermahnen anstatt zu gratulieren und den Einsatz weniger lauter Flugzeuge fordern. Die Technik sei hier in den vergangenen zehn Jahren nicht stehengeblieben. Mosel forderte dazu eine deutliche Anhebung der Emissionszuschläge in Hamburg.