Auf dem Vorfeld 1 des Flughafens Hamburg sind wieder Baufahrzeuge unterwegs. Anders als in den vorherigen Bauphasen müssen aber keine Flugzeugpositionen gesperrt werden.
Seit Anfang Februar 2019 setzt Hamburg Airport die grundhafte Erneuerung seines Hauptvorfeldes fort. Die Arbeiten in den Bauabschnitten 6 und 7 werden voraussichtlich Ende Juli 2019 abgeschlossen sein. Insgesamt investiert Hamburg Airport rund 120 Millionen Euro in die grundhafte Vorfeld-Erneuerung, die in zeitversetzten Abschnitten bis voraussichtlich Ende 2020 andauern wird.
„Die ersten fünf Bauabschnitte der grundhaften Erneuerung unseres Hauptvorfeldes konnten wir bis zum Sommer 2018 bereits planmäßig abschließen. Bis Ende 2020 erfolgt nun die Erneuerung der Baufelder 6 bis 10. So machen wir das Vorfeld 1 fit für die kommenden Jahrzehnte. Zugleich schaffen wir mit der Neuordnung des Vorfeld-Layouts sowie dem Einbau der technischen Voraussetzungen für das innovative Leitverfahren ‚Follow the Greens‘ die Grundlage für eine noch effizientere und moderne Abwicklung des Flugbetriebs“, sagt David Liebert, Bereichsleiter Real Estate Management am Hamburg Airport.
Jahrzehnte alte Betonplatten im Vorfeld
Auf Basis der Erkenntnisse aus den ersten fünf Bauphasen hat Hamburg Airport die kommenden Abschnitte optimiert. So wurden die Phasen 6 und 7 zu einem rund 32.000 Quadratmeter großen Baufeld zusammengefasst. Hier werden nun sämtliche Leitungen, technische Einrichtungen sowie die Oberfläche grundhaft erneuert.
Im Anschluss erfolgt bis Ende 2020 die Bearbeitung weiterer Vorfeld-Abschnitte. Die grundhafte Erneuerung der rund 330.000 Quadratmeter großen Vorfeld-Fläche ist notwendig, da die Nutzbarkeit der 40 bis 60 Jahre alten Betonflächen auf absehbare Zeit aufgebraucht sein wird. Dieses Vorfeld hat schon einiges aushalten müssen: In den vergangenen fünf Jahrzehnten sind über sechs Millionen Flugzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 290 Millionen Tonnen über diese Flächen gerollt.
Fluggastbrücken und neues Layout
Während der ersten fünf Bauphasen hat Hamburg Airport seine 15 Fluggastbrücken, durch die die Passagiere direkt vom Terminal ins Flugzeug gelangen, komplett saniert und auf den neusten technischen Stand aufgerüstet. Seit Sommer 2018 stehen alle mobilen „Finger“ wieder für den Flugbetrieb zur Verfügung. Darüber hinaus ordnet der Hamburger Flughafen im Zuge der Vorfeld-Erneuerung die Linienführung und Beschriftung – das sogenannte Vorfeld-Layout – neu und passt es an die aktuellen EASA– und ICAO-Standards an.
„Follow the Greens“: Leitverfahren für Flugzeuge
Als weitere Innovation soll der Hamburger Flughafen bis voraussichtlich 2021 das intelligente Leitverfahren „Follow the Greens“ erhalten: Hierbei weisen in den Boden eingelassene grüne Lichtbänder den Piloten den Weg zum Start oder zu der richtigen Parkposition. Sie erscheinen automatisch und dynamisch vor dem rollenden Flugzeug und erlöschen dahinter wieder.
Durch die automatische Steuerung wird die Vorfeldfläche optimal ausgenutzt und der Verkehrsfluss verbessert. So verkürzen sich unter anderem die Umlaufzeiten der Flugzeuge, sie benötigen weniger Zeit für das Rollen zu den Abflugpositionen. Das ist gut für die Umwelt und bedeutet weniger Bodengeräusche sowie weniger CO2-Emissionen. Die baulichen Voraussetzungen für „Follow the Greens“ – zum Beispiel der Einbau von rund 1.900 Lampen – werden im Rahmen der grundhaften Erneuerung des Vorfelds 1 geschaffen.