Das Bundesamt für Zivilluftfahrt in der Schweiz BAZL hat das Gesuch des Flughafens Bern-Belp für einen neuen satellitengestützten Anflug von Süden bewilligt. Gleichzeitig hat das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK die Plangenehmigung für die dafür erforderlichen Infrastrukturen erteilt.
Damit kann der Flughafen Bern eine Leitbefeuerung in der Anflugachse, eine Anflugbefeuerung vor der Piste sowie zusätzliche Hindernisfeuer auf dem Belpberg erstellen. Die modernen globalen Navigationssatellitensysteme (GNSS = Global Navigation Satellite System) erlauben es Piloten entsprechend ausgerüsteter Flugzeuge, Flughäfen mit GPS Navigation anzufliegen, sofern die Flughäfen das System technisch unterstützen. Diese satellitengestützten Anflüge bieten den Vorteil einer flexiblen Routenwahl im Landeanflug. Zudem ist dieses Verfahren im Vergleich zum jetzigen Südanflug unter Sichtbedingungen sicherer und robuster.
Viele Einwände – Entlastung
Die Flughafen Bern AG hatte im Sommer 2013 das Gesuch für ein neues, satellitengestütztes Anflugverfahren beim BAZL eingereicht. In der öffentlichen Auflage Anfang 2014 wurden zahlreiche Einsprachen gegen das Projekt erhoben. Nach einem aufwendigen Prüfungsverfahren hat das BAZL jetzt die Änderung des Betriebsreglements für den neuen Anflug bewilligt. Damit dieses Anflugverfahren eingeführt werden kann, müssen verschiedene Infrastrukturen bereitgestellt werden. Das UVEK hat die entsprechenden Plangenehmigungen erteilt. Die Entscheide des BAZL und des UVEK können ans Bundesverwaltungsgericht und danach ans Bundesgericht weitergezogen werden.
Weiter können Siedlungsgebiete wie die Stadt Bern oder Muri entlastet werden, ohne dass im Raum Emmental / Berner Oberland die Belastung signifikant zunimmt. Es wird damit gerechnet, dass sich die Verteilung der Instrumentenanflüge aus Norden (auf Piste 14 via Stadt Bern, Muri) und Süden (auf Piste 32 via Emmental / Berner Oberland) um rund zehn Prozent verschiebt.