Zwischen der Generalsekretärin der UN-Luftfahrtorganisation ICAO, Dr. Fang Liu, und dem BDL-Präsidenten Klaus-Peter Siegloch herrscht Einigkeit darüber, was im internationalen Luftverkehr derzeit höchste Priorität hat: die Verabschiedung eines internationalen Klimaschutzabkommens. Das wurde beim Treffen beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft in Berlin deutlich. Auf dem Weg zum umweltfreundlicheren Fliegen ist die Dekarbonisierung des Luftverkehrs der wichtigste Schritt. Alternative Antriebe und Kraftstoffe, Effizienzsteigerung in den Abläufen am Boden und in der Luft sowie moderne Technologien sind der Schlüssel dazu.
Die ICAO unterstützt schon seit Jahren ihre Mitgliedsstaaten auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Wachstum des internationalen Luftverkehrs ab 2020. „Erst kürzlich wurde mit der Festlegung des ersten CO2-Standards für Flugzeugemissionen ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg erreicht“, sagte Dr. Fang Liu am Montag in Berlin. „Mit Blick auf unsere Generalversammlung im September suchen wir jetzt auch weltweit Befürworter eines neuen, marktbasierten Instrumentes, das maßgeblich dazu beiträgt, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Deutschland war bislang eine sehr wichtige Stimme in dieser Diskussion und wir setzen auch weiter auf die Unterstützung von deutscher Seite.“
„Klimaschutz kann nur international geregelt werden. Nationale Alleingänge sind nicht zielführend, sondern wirken im globalen Markt nur wettbewerbsverzerrend“, sagt Klaus-Peter Siegloch, und plädiert für eine Lösung, die für alle gilt. Beide waren sich einig, dass es jetzt darauf ankomme, international Mehrheiten zu finden, damit in der Generalsversammlung im Herbst die Einführung eines Klimaschutzinstrumentes beschlossen wird. Seit 1990 haben die deutschen Fluggesellschaften ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer bereits um 42 Prozent senken können. Die Flotten der deutschen Fluggesellschaften verbrauchte im Jahr 2014 durchschnittlich nur noch 3,64 Liter Kerosin.
Die Investition in moderne Technik und neue Lösungen sei aber nur möglich, wenn Unternehmen auch die finanziellen Mittel dazu hätten. Aber durch europäische und nationale Alleingänge wie die Luftverkehrsteuer würde den deutschen Fluggesellschaften genau diese Investitionskraft genommen, monierte Klaus-Peter Siegloch.