Nach einem für die deutsche Luftverkehrsbranche schwierige Sommer mit vielen Verspätungen und Flugausfällen wird der Köln Bonn Airport bis Jahresende mit knapp 13 Millionen Passagieren und rund 867.000 Tonnen Fracht neue Bestwerte erzielen.
Dennoch hat Aufsichtsrat der Flughafen Köln/Bonn GmbH hat in seiner heutigen Sitzung die positive Entwicklung der Verkehrszahlen in diesem Jahr als sehr erfreulich gewürdigt. Im nächsten Jahr rechnet der Flughafen alledings mit einem Verkehrsrückgang um 1.000.000 Passagiere bzw. acht Prozent auf 12,0 Millionen Fluggäste, der vor allem der Verlagerung der Eurowings-Langstrecken und Kapazitätskürzungen bei anderen Airlines geschuldet ist. Neue Kunden (Easyjet, British Airways) können die Verluste nur teilweise ausgleichen.
1 Mio. Passagiere weniger – Verlust für 2019 erwartet
Das Wirtschaftsergebnis wird im kommenden Jahr negativ ausfallen: 2019 wird ein Verlust in Höhe von rund 20 Millionen Euro erwartet. Darin enthalten sind zehn Millionen Euro zur strukturellen Rückführung der Personalkosten. Bereits 2020 soll jedoch wieder ein positives Betriebsergebnis erzielt werden. Um dies zu erreichen und die Profitabilität des Flughafens nachhaltig zu verbessern, hat die Geschäftsführung ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Kostensenkung und Erlössteigerung auf den Weg gebracht.
Ein zentrales Projekt ist die Reform der Bodenverkehrsdienste (BVD). Der Flughafen und die Gewerkschaft ver.di haben sich in einem Eckpunktepapier verpflichtet, für diesen Bereich eine zukunftssichere und wettbewerbsfähige Lösung zu vereinbaren, die spätestens im 01. Quartal 2019 feststehen soll. Daneben werden mit dem Betriebsrat Regeln u.a. zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten sowie zur Betriebsoptimierung verhandelt. Der Betriebsrat trägt eine große Mit-Verantwortung: Ohne betriebliche Regelung kann keine nachhaltige Lösung für den BVD gefunden werden. Der Aufsichtsrat begrüßt dieses Vorgehen und hat die Geschäftsführung beauftragt, einen Vorschlag für den BVD im Rahmen einer tariflichen sowie betrieblichen Lösung zu erarbeiten und auf der nächsten Sitzung vorzulegen.
CFO gesucht
Auch werden Neueinstellungen unternehmensweit bis auf weiteres nur in sehr geringem Maße vorgenommen und die Führungsstruktur des Flughafens insgesamt verschlankt. Der Aufsichtsrat hat sich zudem intensiv mit der Unternehmenskultur befasst und insbesondere den Umgang mit Fehlern (Fehlerkultur) als wichtigen Baustein für die Etablierung eines Kulturwandels ausgemacht. Hierzu gab es eine angeregte und konstruktive Diskussion, die zusätzlich von einem Experten begleitet wurde.
Derzeit läuft auch die Suche nach einem zweiten Geschäftsführer oder einer Geschäftsführerin (CFO). Wie der Aufsichtsrat mitteilt, soll diese nach Möglichkeit noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.