Kometenlander Philae: Detaillierter Ablauf für Landung steht

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Mitte September wurde der "Landeplatz J" auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko ausgewählt. Nun gibt es zum Abstieg des Kometenlanders Philae einen genauen Zeitplan. Der Lander der ESA-Raumsonde Rosetta soll am 12. November 2014 um 09:35 Uhr morgens rund 22,5 Kilometer entfernt vom Kometenzentrum abdocken und rund sieben Stunden später auf dem Kometen aufsetzen.

Die Steuerung der Landung erfolgt vom Lander-Kontrollzentrums (LCC) des Deutschen Zentrums für – und (DLR) in . Etwa 16:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit wird eine erste Bestätigung der Landung erwartet.

Daten brauchen totz Lichtgeschwindigkeit mehr als 28 Minuten

Neben dem Timing für den an erster Stelle ausgewählten Landeplatz haben die Ingenieure des DLR-Lander-Kontrollzentrums (LCC) gemeinsam mit der ESA einen Fahrplan für den an zweiter Stelle gewählten "Ersatz-Landeplatz C" aufgestellt. Falls sich die Ingenieure im Vorfeld noch für den Reservelandeplatz entscheiden, ergäbe sich folgender Ablauf für den 12. November 2014: Philae würde dann nur rund 12,5 Kilometer vom Kometenzentrum entfernt um 14:04 Uhr von Rosetta abdocken. Der Abstieg würde in diesem Fall nur rund vier Stunden dauern. Ein erstes Signal von der Oberfläche wäre etwa um 18:30 Uhr zu erwarten. Die Signallaufzeit für die Funkdaten zwischen Rosetta und der beträgt dabei 28 Minuten und 20 Sekunden.

Am 14. Oktober 2014 soll der ausgewählte Landeplatz und der Fahrplan endgültig bestätigt oder ein Ausweichen auf den Ersatz-Landeplatz beschlossen werden. "Jetzt haben wir einen Platz und einen detaillierten Ablauf für die erste Landung auf einem Kometen. Die Spannung steigt", sagt DLR-Wissenschaftler Dr. Stephan Ulamec, Projektleiter für Lander Philae.

Deutsches Zentrum für – und steuert die Landung

Verantwortlich für den Lander Philae, seine Überwachung und Kommandierung ist das "Lander Control Center" (LCC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Alle Aktivitäten der Flugeinheit werden mit einem Bodenreferenzmodell des Landers Philae im LCC getestet und vorbereitet. Zu den Aufgaben des LCC gehört auch die Programmierung der Landesequenz, die von der Separation vom Rosetta-Orbiter bis zur Landung auf dem Kometen ablaufen wird.

Die Kommandos für Philae und seine zehn Instrumente an Bord werden vom Kontrollzentrum in zum europäischen Missions-Kontrollzentrum ESOC in und von dort aus über Bodenstationen zu Rosetta und Philae geschickt. Die Telemetrie von Philae gelangt in umgekehrter Richtung über das ESOC zum LCC.

Rosetta ist eine Mission der ESA mit Beiträgen von ihren Mitgliedsstaaten und der . Rosettas Lander Philae wird von einem Konsortium unter der Leitung von DLR, MPS, und ASI beigesteuert.