Rund 40 Millionen Euro pro Jahr spart Lufthansa Technik durch die Umsetzung kreativer Verbesserungsvorschläge der eigenen Belegschaft aus Hangars, Werkstätten und Büros. Die Mitarbeiter der Lufthansa Technik Gruppe in Deutschland tragen so durch Einsparungen über von ihnen eingereichte Ideen zu fast zehn Prozent zum Ergebnis des Unternehmens bei.
Mit dem neuen Ideen-Management „my ideas“ soll dieses Potenzial künftig noch besser genutzt werden. Bereits 2.000 Ideen sind eingereicht. Es liege in der DNA ihrer Techniker, Dinge verbessern zu wollen. Die Einführung von ‚my ideas‘ soll nun der Startschuss in eine neue Ideenkultur sein. Noch schlankere Prozesse und ein zeitgemäßes IT-Tool sollen die Zeit zwischen Einreichung einer Idee, ihrer Prüfung und der Entscheidung erheblich verkürzen.
Bei der Idee alle an einen Strang
Dazu sei es wichtig, dass im Unternehmen alle Beteiligten, von den Ideengebern über die Gutachter und betrieblichen Führungskräfte bis hin zum Top-Management dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit schenkten. Nur so könnten die enormen Potenziale der Mitarbeiterideen für das Unternehmen dauerhaft nutzbar gemacht werden, beschrieb Oliver Reichel-Busch, Leiter des Corporate Idea Management bei Lufthansa Technik, das neue Verfahren.
Nicht nur deshalb ist Lufthansa Technik der mit großem Abstand wichtigste Ideengeber innerhalb der Lufthansa Group. Allein der Erstjahresnutzen der eingereichten Ideen erreichte in den letzten zwölf Monaten 10,5 Millionen Euro und wirkt im Durchschnitt aller Projekte über gut vier Jahre. Gab es schon immer bei der Lufthansa Technik attraktive monetäre Anreize für das Einreichen von Verbesserungsvorschlägen, sorgt der neue Ansatz von „my ideas“ jetzt dafür, dass über die Ideen zügiger entschieden wird und somit das Wissen der Belegschaft in konkrete Maßnahmen übergehen kann.
Entscheider erfährt es nun schneller
Der neue Prozess stellt unter anderem sicher, dass ein Verbesserungsvorschlag unverzüglich auf dem Tisch derjenigen Führungskraft landet, die den Nutzen aus der beschriebenen Lösung hat. Damit habe die oft mühsame und langwierige Suche nach dem passenden Entscheider deutlich optimiert werden können. Der Entscheider kann dabei zusätzliche Experten bei der Entscheidungsfindung einbeziehen, denn nicht wenige Verbesserungsvorschläge beziehen sich auf komplexe Prozesse oder Reparaturverfahren.
Beispiel für das Potential: Ein Mechaniker-Team der Lufthansa Technik in Hamburg störte in ihrer Werkstatt der hohe Aufwand bei der Erfassung von Daten aus der Schadensanalyse. Ein per Kamera erstelltes Foto der Beschädigung musste zunächst auf den PC übertragen, dann in ein pdf-Dokument umgewandelt und anschließend umständlich in die in SAP erstellte Schadensmeldung eingepflegt werden. Das Team entwickelte eine App, mit der ein über Tablet-PC erstelltes Foto mit einem zweiten Foto vom Barcode des zugehörigen Auftragblattes automatisch verbunden und der Meldung im System hinzugefügt wird.
Statt bislang bis zu zehn Minuten pro Vorgang benötigt man mit der neuen App nur noch eine bis maximal drei Minuten. Rasend schnell verbreitete sich die Anwendung in den Fachwerkstätten der Lufthansa Technik. Aktuell nutzen bereits über 50 Abteilungen die jetzt unter dem Namen „t/complaint“ angebotene hauseigene Entwicklung. Bei jährlich tausenden solcher Erfassungen ein enormes Einsparpotential.