Air Charter Service (ACS), einer der weltweit führenden Anbieter für Passagier- und Frachtcharterflüge, hat sieben wilde Löwen von Südafrika nach Ruanda geflogen. Die fünf weiblichen und zwei männlichen Tiere sollen im Akagera-Nationalpark für eine dauerhafte Wiederansiedlung der Raubkatzen in Ruanda sorgen.
Bevor sich die Raubkatzen in ihrem neuen Lebensraum richtig eingewöhnen können, wurden sie zwei Wochen lang in einem 1.000 Quadratmeter großen Gehege gehalten und mittels Satellitenhalsbändern überwacht. Linienverbindungen kamen für den Transport nicht in Frage.
In dem ostafrikanischen Staat waren Löwen im Zuge von Bürgerkrieg und Völkermord bereits ausgerottet. „Die sieben Löwen, die der genetischen Vielfalt wegen aus zwei unterschiedlichen südafrikanischen Nationalparks stammen, legten den Großteil der mehr als 4.000 Kilometer langen Strecke an Bord einer Maschine vom Typ Antonow An-26 zurück“, erklärt Lyndee du Toit, Managing Director von Air Charter Service Südafrika.
Löwen für Linienflug zu schwer
„Die Crew war im Vorfeld des Einsatzes umfassend gebrieft worden und stellte in Zusammenarbeit mit den beiden Experten an Bord den reibungslosen Ablauf des Transportes sicher. Während des Fluges befanden wir uns in stetigem Austausch mit dem Team“, betont du Toit und ergänzt: „Wir haben vorab sehr viel Arbeit in die Planung des Projektes gesteckt. Das hat sich ausgezahlt. Es ist uns eine Ehre, dass wir Teil dieses wichtigen Wiederansiedlungsprogramms sein durften. Wir werden die weitere Entwicklung der Löwen mit großem Interesse verfolgen.“
Linienverbindungen schieden als Transportoption sowohl aufgrund der Transitzeiten als auch wegen des Gewichts der Tiere aus. Allein die beiden männlichen Löwen wogen jeweils rund eine Viertel Tonne. „Um die Tiere möglichst stressfrei zu transportieren, haben wir uns für die An-26 entschieden. Die Maschine verfügt über eine adäquate Belüftung sowie ausreichend Platz für die Löwen, die beiden Tierbegleiter und das Flugpersonal“, so du Toit.
Die ruandische Regierung verfolgt das Ziel, Löwen im Akagera-Nationalpark wiederanzusiedeln, die im Land bereits ausgerottet waren. Dazu kam es in Folge der blutigen Auseinandersetzungen und dem Völkermord der Hutu an den Tutsi im Jahr 1994. Damals nahm die Bedeutung von Landbesitz und Viehbestand enorm zu. Das wiederum führte dazu, dass wo immer Löwen Rinder rissen, die Viehzüchter vergiftete Kadaver auslegten, um das ganze Rudel zu töten. Um das Jahr 2000 gab es in Ruanda keine Löwen mehr.