Die Deutsche Lufthansa AG hat ihr Ergebnis im ersten Quartal dank weiterer Fortschritte durch das Zukunftsprogramm Score erneut gesteigert. Das operative Ergebnis stieg im saisonal schwächsten Quartal um 114 Millionen Euro oder 31,8 Prozent auf minus 245 Millionen Euro. Bereinigt um Einmaleffekte, in Höhe von rund 55 Millionen Euro alleine für dieses Quartal – etwa für den beschleunigten Einbau neuer Business Class Sitze bei Lufthansa – stieg das operative Ergebnis um 105 Millionen Euro auf minus 190 Millionen Euro.
Ausschlaggebend für die Verbesserung waren vor allem eine Gewinnsteigerung der Lufthansa Technik sowie positive Ergebniseffekte aus der zum Jahresbeginn angepassten Abschreibungspraxis für Flugzeuge und Reservetriebwerke. Darüber hinaus verbesserte der Konzern im Passagiergeschäft seine Kostenstrukturen.
Weniger Flüge und reduzierte Kosten
Die um Treibstoff- und Währungseffekte bereinigten Stückkosten reduzierte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2014 hat sich der Konzern mittels der Umsetzung zahlreicher Maßnahmen aus Score eine Senkung dieser Kosten von insgesamt vier Prozent vorgenommen. Der Umsatz lag im ersten Quartal mit 6,5 Milliarden Euro 2,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Negative Wechselkurseffekte führten unter anderem zu niedrigeren Verkehrserlösen. Dies bei einer um 1,2 Prozent geringeren Anzahl an Flügen, die vor allem aus der Modernisierung der Flotte und dem Einsatz größerer Flugzeuge resultierte. Das Konzernergebnis stieg im ersten Quartal deutlich um 206 Millionen Euro oder 45,0 Prozent auf minus 252 Millionen Euro.
Simone Menne, Vorstand Finanzen und Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG, sagte: „Wir haben uns in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet und im ersten Quartal eine leichte Ergebnisverbesserung erzielt. Wir haben unsere Kostenstrukturen verbessert und Maßnahmen zur Steigerung der Erlösqualität erfolgreich umgesetzt. Wir werden auch in Zukunft den Kurs zur Steigerung unserer Effizienz konsequent fortsetzen.“
70 Mio. Euro Ergebnisverlust durch Streik
Die Lufthansa Group bestätigte die bisherige operative Gewinnerwartung für das Gesamtjahr 2014 von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Gleiches gelte für das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis in Höhe von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro. Dies, obwohl Verdi-Streiks an deutschen Flughäfen im März und ein dreitägiger Streik der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ im April bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo zu Ergebnisverlusten von mehr als 70 Millionen Euro geführt hatten.
Die Vorausbuchungen im Passagiergeschäft hätten während des dreitägigen Streiks der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ merklich abgenommen. Sie hätten aufgrund des Wettbewerbs im Europaverkehr und hohen Preisdrucks auf Nordamerika-Strecken noch nicht wieder gesteigert werden können, sagte Menne. Rückenwind erhält das Unternehmen voraussichtlich durch niedrigere Treibstoffkosten. Die Schätzung dieses Kostenblocks für das Gesamtjahr fiel zum ersten Quartal niedriger aus als noch im März.
Für das erste Quartal wies der Konzern für das Geschäftsfeld Passagierbeförderung mit minus 332 Millionen Euro ein um 31 Millionen Euro höheres operatives Ergebnis aus als im Vorjahr. Einerseits wirkte sich der Effekt aus der Umstellung der Abschreibungspolitik positiv aus. Dieser entlastete das Ergebnis des Geschäftsfelds im ersten Quartal um 86 Millionen Euro. Andererseits konnte der Rückgang der Erlöse pro verkauftem Sitzkilometer durch Kostensenkungen kompensiert werden. Dies zeigte sich im deutlichen Rückgang der Kosten pro angebotenem Sitzkilometer.
Gruppen und Geschäftsfelder unterschiedlich – Technik stark
Vom operativen Ergebnis des Geschäftsfelds entfielen auf Lufthansa und Germanwings insgesamt minus 286 Millionen Euro, ein Plus von sechs Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Swiss erzielte einen operativen Gewinn von sechs Millionen Euro, 22 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Austrian Airlines erzielte ein um zwei Millionen Euro besseres operatives Ergebnis von minus 54 Millionen Euro.
Die Lufthansa Technik trug mit ihrem operativen Gewinn von 97 Millionen Euro von Januar bis März am positivsten zum Quartalsergebnis des Konzerns bei und konnte diesen gegenüber dem Vorjahr um 16 Millionen Euro steigern. Auch das Geschäftsfeld IT Services steigerte das operative Quartalsergebnis um zwei auf fünf Millionen Euro. LSG SkyChefs verbuchte für Januar bis März ein operatives Ergebnis von minus vier Millionen Euro und damit einen, unter anderem wechselkursbedingten, Rückgang um sieben Millionen Euro. Lufthansa Cargo gelang es dank eines strikten Kostenmanagements in einem weiter schwierigen Marktumfeld einen soliden operativen Gewinn von 21 Millionen Euro zu erwirtschaften, nach 28 Millionen Euro im ersten Quartal des Vorjahres.
Lufthansa-Zahlen zum ersten Quartal 2014
Der Umsatz im ersten Quartal betrug 6,5 Milliarden Euro, 2,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die betrieblichen Erträge des Konzerns verringerten sich um 2,5 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist es gelungen, die betrieblichen Aufwendungen für Januar bis März um 6,0 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zu senken. Die Treibstoffkosten gingen um 157 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro zurück, 9,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Darin enthalten ist auch das Preissicherungsergebnis von minus 20 Millionen Euro. Die Gebühren lagen insbesondere aufgrund einer geringeren Anzahl von Flügen um 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die Lufthansa Group erzielte 2014 im saisonal schwächsten ersten Quartal ein operatives Ergebnis in Höhe von minus 245 Millionen Euro. Das Konzernergebnis lag bei minus 252 Millionen Euro, eine signifikante Steigerung um 206 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie stieg auf minus 0,55 Euro (Vorjahr: minus 1,00 Euro).
Die Lufthansa Group steigerte im Berichtszeitraum die Investitionen die Modernisierung und Instandhaltung der Flotte auf 755 Millionen Euro. Insgesamt investierte der Konzern 859 Millionen Euro, 141 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der operative Cashflow betrug 855 Millionen Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 195 Millionen Euro. Der Konzern weist für das erste Quartal 2014 eine um 61 Millionen Euro reduzierte Nettokreditverschuldung von 1,6 Milliarden Euro aus. Die Eigenkapitalquote beträgt nach Anwendung neuer Bilanzierungsvorschriften (IAS 19) 17,9 Prozent, ein Plus von 2,5 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres.
Lufthansa Konzern | Januar bis März 2014 | Januar bis März 2013 | Veränderung | |
---|---|---|---|---|
Umsatzerlöse | Mio. € | 6.462 | 6.628 | -166 |
davon Verkehrserlöse | Mio. € | 5.161 | 5.338 | -177 |
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | Mio. € | -183 | -463 | 280 |
Operatives Ergebnis | Mio. € | -245 | -359 | 114 |
Einmaleffekte | Mio. € | 55 | 64 | -9 |
Operatives Ergebnis normalisiert* | Mio. € | -190 | -295 | 105 |
Vergleichbare operative Marge** | In % | -3,5 | -5,2 | 1,7P. |
Konzernergebnis | Mio. € | -252 | -458 | 206 |
Investitionen | Mio. € | 859 | 718 | 141 |
Operativer Cashflow | Mio. € | 855 | 979 | -124 |
Mitarbeiter zum 31.03. | 117.922 | 116.588 | 1.334 | |
Ergebnis pro Aktie | € | -0,55 | -1,00 | 0,45 |
*) Operatives Ergebnis bereinigt um Restrukturierungs- und Projektkosten
**) Operatives Ergebnis zuzüglich Rückstellungsauflösungen dividiert durch den Umsatz