Lufthansa: München wird Hub für Asien

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Mit neu integrierten Prozessen versetzt sich die Group immer mehr in der Lage, Flotten und Verkehre dorthin zu verlagern, wo die besten Bedingungen für Qualität, Wachstum und Wirtschaftlichkeit vorliegen.

Im Mittelpunkt steht dabei das flexible Multi-Hub-System. So steuert die Group ihre Drehkreuze München, Frankfurt, Zürich und Wien. Konkret hat der Lufthansa Vorstand entschieden, das Wachstum am Standort München weiter zu forcieren und die bayerische Hauptstadt dabei zu einem Hub mit Fokus auf auszubauen.

Die Lufthansa Group rechnet für die Network mit einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an diesem Drehkreuz für 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Neben Frequenzerweiterungen des Flugangebotes von München nach und Singapur wird ab Sommer 2019 erstmals auch eine tägliche Verbindung von München nach Bangkok angeboten. Die Flüge sind ab dem 04. Oktober 2018 buchbar. Außerdem wird zur Stärkung des Asienangebotes in München die Verbindung nach Osaka (Japan) von Frankfurt nach München verlagert.

A340 folgen A380 nach München

Die Verlagerung von fünf Airbus A380 von Frankfurt nach München im Sommer 2018 wurde vom Markt sehr gut angenommen und ist damit ein voller Erfolg. Lufthansa prüft daher die perspektivische Verlagerung weiterer A380 von Frankfurt nach München für 2020. Für die Ausweitung der Zubringerverkehre nach München werden drei Airbus A320 vom Drehkreuz Frankfurt nach München verlegt, während drei kleinere Bombardier CRJ900 im Gegenzug von München nach Frankfurt verlegt werden. Zudem wird München als „5 Star“-Standort mit zusätzlichen First Class Angeboten verstärkt. Ein Großteil der Frankfurter Airbus A340-600 Flotte wird daher nach München verlagert.

Schwerpunkt der strategischen Ausrichtung des Drehkreuzes Frankfurt wird weiterhin die Optimierung des Destinationsmixes im Sinne eines qualitativen Wachstums sein. An diesem Drehkreuz wird Lufthansa das Wachstum drosseln, um die Pünktlichkeit und operationelle Stabilität zu verbessern. Die Lufthansa Group rechnet für die Network Airlines mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich an diesem Drehkreuz für 2019 im Vergleich zum Vorjahr.

Mit insgesamt vier neuen Zielen geht Lufthansa ab Frankfurt in den Winter 2018/19. Eilat (Israel), Agadir (Marokko), Triest (Italien) und Thessaloniki (Griechenland) stehen neu im Flugangebot. Darüber hinaus baut Lufthansa ihr Streckennetz in die USA weiter aus. Ab 03. Mai 2019 wird die Fluggesellschaft erstmals Verbindungen von Frankfurt nach Austin (USA) anbieten.

Wien und Zürich mit mehr Zielen

Weiter ausgebaut werden soll der Wachstumspfad am Lufthansa Group-Drehkreuz und Heimat von Swiss International Air Lines – Zürich. Aufgrund der sehr erfolgreichen Entwicklung der letzten Jahre soll hier weiter auf moderates Wachstum gesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Ausbau der Europa-Aktivitäten. Neu im Winter 2018/19: Bremen. Außerdem bietet SWISS mit den Destinationen Bordeaux (), Kiew (Ukraine), Brindisi (Italien) und Sylt attraktive neue Ganzjahresziele an.

Im kommenden 2018/19 baut Austrian Airlines in Wien das europäische Streckennetz kräftig aus. Über 40 zusätzliche Flüge pro Woche werden ab Ende Oktober 2018 zu 14 Destinationen starten. Dazu gehören unter anderem Städte in Deutschland wie Berlin, Düsseldorf und Hamburg, aber auch andere europäische Destinationen wie Kopenhagen (Dänemark), Kiew (Ukraine), Athen (Griechenland) und Krakau (). Ermöglicht wird diese Aufstockung durch Effizienzsteigerungen im Streckennetz. Neben den neuen Europaflügen, erhöht Austrian Airlines zusätzlich einige Frequenzen nach und stärkt damit Wien als Lufthansa Group-Drehkreuz.

Boeing 777-9 im Multi-Hub-System

„Unser Multi-Hub-System mit vier kommerziell aus einer Hand gesteuerten Drehkreuzen funktioniert und ist erfolgreich. Dies ermöglicht uns extrem schnell und flexibel auf wechselnde Rahmenbedingungen zu reagieren. Maßgeblich sind für uns Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit“, sagt Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG und verantwortlich für das Ressort Hub Management, anlässlich dieser Entscheidungen.

„Das Ziel der gesamten Branche sollte ein qualitatives Wachstum sein. Dazu ist es auch notwendig, dass die Infrastruktur am Boden und in der Luft Schritt hält mit dem Wachstum der Branche. Bestehende Defizite müssen beseitigt werden. Wir wachsen dort, wo Kosten und Qualität stimmen. Deshalb werden wir auch erst im kommenden Sommer, abhängig von der Entwicklung der Drehkreuze, entscheiden, wo die neuen Boeing 777-9 ab dem Jahr 2020 starten werden. Dieses Flugzeug wird erstmals mit neuen Produkten in der und Premium Economy abheben und neue Maßstäbe in der Industrie setzen“, ergänzt Hohmeister in Frankfurt.