Alle Jahre wieder bietet sich zwischen Weihnachten und Silvester ein besonderes Bild: Flugzeuge über Flugzeuge, die am Boden parken, statt in die Lüfte abzuheben. Machen sie etwa eine Verschnaufpause nach einem anstrengenden Jahr? Der wirkliche Grund ist ein ganz rationaler.
In saisonbedingt nachfrageschwachen Zeiten – und dazu zählt traditionell vor allem die Woche „zwischen den Jahren“ – reagiert Lufthansa mit einer erheblichen Reduzierung ihres Angebots und streicht bis zu 75 Prozent aller Flüge. Schon zum fünften Mal in Folge parkt am Ende dieses Jahres der größte Teil der Flotte ab Heiligabend am Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag standen insgesamt 134 Flugzeuge „auf dem Hof“, an Silvester werden es gar 148 Maschinen sein. Ein beeindruckendes Bild – vor allem aber eine enorme logistische Herausforderung. Bis zu 60 Langstreckenflugzeuge werden, natürlich exakt nach Plan, auf teils gesondert ausgewiesenen Parkflächen abgestellt.
In richtiger Reihenfolge parken
Die Kollegen des Hub Control Centers dokumentieren dabei händisch den Standort jedes einzelnen Flugzeugs. Denn es kommt vor allem auf die korrekte Abstellung an. So müssen etwa nach dem „First-in-last-out-Prinzip“ die Maschinen, die den Parkplatz als erstes besetzen, die letzten sein, die wieder in Dienst gestellt werden.
Schon in der Silvesternacht geht die große Rangierarbeit dann von Neuem los. Wenn das neue Jahr das alte ablöst, werden entsprechend viele Schleppbewegungen notwendig, um in kürzester Zeit wieder rund 50 Langstrecken und mindestens ebenso viele Kontflugzeuge zum Abflug bereitzustellen. „Schlepperballett“ nennen das die Mitarbeiter des Hub Control Center. Ab Neujahr wird sich der Airport-Parkplatz markant leeren –⁞ und der Lufthansa-Kranich nach und nach wieder seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen: dem Fliegen.