Lufthansa und VC wollen Schlichtungsempfehlung annehmen

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinigung und der zum Thema Vergütung nimmt die Verhandlungskommission der VC am heutigen Mittwoch die Schlichtungsschlussempfehlung des Schlichters Dr. Gunter Pleuger an. Die Empfehlung sieht eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich knapp 1,2 Prozent pro Jahr für einen Zeitraum von sieben Jahren und acht Monaten und eine Einmalzahlung ungefähr in Höhe eines halben Monatsgehaltes vor. Der neue Vergütungstarifvertrag für , und Germanwings läuft bis Ende 2019. Eine Urabstimmung soll zeitnah eingeleitet werden, mit einem Ergebnis von dem Piloten sei Ende März zu rechnen. Auch die Lufthansa äußtert sich positiv.

Damit könnte eine Befriedung des mit vielen Streiks ausgetragenen Konfliktes greifbar werden. Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung , sagte: „Die Bewertung des Schlichterspruches war erwartungsgemäß sehr schwierig und verlangt von den Piloten maximale Kompromissbereitschaft. Die Schlichtungsschlussempfehlung ist aus Sicht der VC gerade so akzeptabel“. Das letzte Wort liege bei den Mitgliedern, die im Rahmen einer Urabstimmung über die endgültige Annahme des Schlichterspruches entscheiden. Die Verhandlungskommission der VC will den Piloten eine Annahme empfehlen.

Eckpunkte der Schlichtungsempfehlung

Für den Konzern Lufthansa bewirkt die Umsetzung der Schlichtungsempfehlung zum Vergütungstarifvertrag nach eigenen Angaben bei den Cockpitkosten eine Steigerung von rund 85 Millionen Euro pro Jahr. Lufthansa hat die Schlichtungsempfehlung von Dr. Gunter Pleuger heute dennoch angenommen.

  • Eine Vergütungserhöhung für die 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag von Lufthansa, und Germanwings in vier Stufen von insgesamt rund 8,7 Prozent.
  • Rückwirkend zum 01.01.2016 Anhebung der monatlichen Bezüge um 2,0 Prozent und zum 01.01.2017 um 2,3 Prozent
  • Zum 01.01.2018 Erhöhung um 2,4 Prozent und zum 01.01.2019 um weitere 2,0 Prozent
  • Zusätzliche Einmalzahlung in Höhe eines Gesamtvolumens von rund 30 Millionen Euro, die im Ergebnis voraussichtlich mit rund 5.000 bis 6.000 Euro durchschnittlich pro Vollzeitbeschäftigtem ausgeschüttet werden.
  • Die Laufzeit der Vergütungsverträge geht bis Ende 2019

Mehr Flugezuge extern bereedern

Um diese Zusatzkosten zu kompensieren, sollen abweichend von der bisherigen Flottenplanung 40 zugehende außerhalb des Konzerntarifvertrags bereedert werden. Einzelheiten zur Ausgestaltung einer alternativen Plattform zum Betrieb dieser sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden. Die Beschäftigungsperspektiven des Boden- und Kabinenpersonals werden dadurch nicht belastet. Mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO und der Gewerkschaft ver.di hatten bereits Kostensenkungen und neue Strukturen für die Altersvorsorge vereinbart werden können.

„Wir nehmen die Schlichtungsempfehlung von Herrn Dr. Gunter Pleuger an und bedanken uns herzlich für sein Engagement und seine Unterstützung bei der Lösungsfindung“, sagt Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. „Durch die Umsetzung der Schlichtungsempfehlung entstehen allerdings zusätzliche Cockpitvergütungskosten, obwohl wir mit dem Ziel gestartet sind, im Cockpit der Lufthansa günstiger und damit wieder wachstumsfähig zu werden. Ohne eine Kompensation in anderen Tarifverträgen müssen wir daher den Weg einer veränderten Flottenplanung gehen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter mit aller Kraft daran, Wege zur Kostenentlastungen mit unserem Tarifpartner zu finden, um die Wachstumsfähigkeit auch im Konzerntarifvertrag auf diesem Wege zu erreichen.“