Dürren, Überschwemmungen und der steigende Meeresspiegel gehören zu extremen Konsequenzen des Klimawandels. Die Auseinandersetzung mit den anthropogenen Einflüssen auf das Weltklima, besonders der vom Menschen verursachte Anstieg des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Forschung und unseres Zeitalters.
Vom 05. bis zum 07. April 2016 diskutieren international renommierte Klimaforscher und internationale Politiker auf der „DLR Conference on Climate Change“ über die Herausforderungen des Klimawandels. Veranstaltet wird die Konferenz vom Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) mit Unterstützung des UN Office for Outer Space (UNOOSA).
„Durch die zukunftsorientierte Forschung auf den Gebieten Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr kann das DLR entscheidend daran mitwirken, die komplexen Prozesse in der Atmosphäre besser zu verstehen und so einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Pariser Abkommens leisten. Mit dieser Konferenz soll ein Forum geschaffen werden, um den wissenschaftlichen Sachstand zusammenzufassen, offene wissenschaftliche Fragen anzusprechen und die Möglichkeiten eines unabhängigen Monitorings zu diskutieren“, betonte Frau Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR.
COP 21 in Paris
Der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel und die globale Erwärmung mit ihren verheerenden Folgen kann längst nicht mehr zurückgewiesen werden. Im Dezember 2015 wurden auf der Welt-Klimakonferenz der UN (COP 21) in Paris deshalb Konsequenzen aus den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gezogen. Das gemeinsame Emissionsziel für die Zukunft ist, die Treibhausgasemissionen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf Netto-Null zu reduzieren.
Alle teilnehmenden Staaten verpflichteten sich verbindlich dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Die Umsetzung der von den Staaten gesteckten Ziele sollen diese ab dem Jahr 2023 regelmäßig berichten. Bei der globalen Überwachung und Dokumentation der klimatischen Veränderungen ist die satellitengestützte Fernerkundung aus dem Weltraum ein unverzichtbares Hilfsmittel.
Klimaveränderung aus dem All beobachten
„Mit seinen wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen in der optischen und radarbasierten Erdbeobachtung aus dem Weltraum sowie in der Atmosphärenforschung ist das DLR ein wichtiger internationaler Partner bei der Erfassung und Analyse der Folgen des Klimawandels. So sind wir gegenwärtig in der Lage unter anderem die Veränderung des Meeresspiegels oder die Eisverteilung auf der Erdoberfläche zu erfassen“, sagte DLR-Raumfahrtvorstand Prof. Dr. Hansjörg Dittus, „Ein Ziel zukünftiger Entwicklungen kann es sein, die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Biomasse des Erde zu bestimmen.“
Eine der Missionen, mit der das DLR die Phänomene des Klimawandels beobachten will, ist der deutsch-französische Kleinsatellit MERLIN, der ab dem Jahr 2020 die Konzentration des Treibhausgases Methan in der Erdatmosphäre messen wird. MERLIN ist ein Vorhaben im nationalen Programm, das durch das DLR-Raumfahrtmanagement verantwortet wird. Der Missionsvorschlag erfolgte durch das DLR Institut für Physik der Atmosphäre. Das Institut ist an der Entwicklung der wissenschaftlichen Nutzlast des Satelliten beteiligt. Neben Satelliten kann auch die Internationale Raumstation (ISS) eine Rolle bei der Observation des Klimasystems spielen. Die aus dem All gewonnenen Daten tragen dazu bei, Modelle zur Klimavorhersagen sowie zur Verringerung von Treibhausgasen zu erstellen. Diese können dann als Grundlage für gesellschaftliche und politische Entscheidungen dienen.
Auf dem Foto: Neben der DLR-Vorstandsvorsitzenden Prof. Pascale Ehrenfreund und dem DLR-Raumfahrtvorstand Prof. Dr. Hansjörg Dittus (2. von links) nahmen auch der Leiter des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre, Prof. Markus Rapp (ganz links), und der Programmverantwortliche beim UN Office for Outer Space Affairs (UNOOSA), Luc St. Pierre (rechts), an der Eröffnung der Konferenz teil (Quelle: DLR CC-BY 3.0).