Die MTU Aero Engines AG hat im Geschäftsjahr 2014 erneut Rekordwerte erzielt: Der Umsatz erreichte mit einem Plus von zehn Prozent auf 3.913,9 Mio. Euro einen neuen Höchststand (2013: 3.574,1 Mio. Euro). Beim operativen Ergebnis1 liegt der neue Höchstwert bei 382,7 Mio. Euro nach 377,4 Mio. Euro im Jahr 2013. Mit 253,3 Mio. Euro erwirtschaftete die MTU (2013: 238,6 Mio. Euro) den höchsten Gewinn nach Steuern2 in der 80-jährigen Unternehmensgeschichte. Weiteres Wachstum im Passagierverkehr lässt ebenfalls eine starke Nachfrage nach Triebwerken und Dienstleistungen erwarten.
„Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr kräftig in die Zukunft investiert und unsere Marktposition in allen Segmenten weiter verbessert. Gleichzeitig ist es uns gelungen, mit den Geschäftszahlen unsere Prognosewerte, die wir noch im Oktober nach oben angepasst haben, voll zu erreichen. Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG, bei der Vorlage des vorläufigen Jahresabschlusses am Donnerstag, 12. Februar 2015: „Wir werden die MTU auch im laufenden Geschäftsjahr auf Rekordkurs halten.“. Die MTU hatte einen Umsatz von etwa 3.750 Mio. Euro erwartet und mit einem operativen Ergebnis von etwa 380 Mio. Euro sowie einem Gewinn nach Steuern von rund 250 Mio. Euro gerechnet.
Ausblick 2015: Wachstumstreiber Serienproduktion
Branchenexperten rechnen damit, dass der Passagierverkehr 2015 überdurchschnittlich wachsen wird. „Von diesem positiven Umfeld profitiert auch die MTU“, so Winkler. „Wir gehen von einer weiterhin starken Nachfrage nach den Triebwerken der Getriebefan-Familie und dem GE9X für das künftige Langstreckensegment aus. In der Serienproduktion werden das GP7000 und die neu anlaufenden Getriebefan-Programme 2015 die Wachstumstreiber sein. Damit dürfte das Seriengeschäft stärker wachsen als das deutlich profitablere Ersatzteilgeschäft.“
Im zivilen Seriengeschäft erwartet die MTU auf Dollar-Basis einen Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Ersatzteilumsatz wird in US-Dollar voraussichtlich um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zunehmen. Die MTU rechnet im militärischen Triebwerksgeschäft mit einem Umsatzrückgang um einen mittleren einstelligen Prozentsatz. Die zivile Instandhaltung dürfte 2015 auf Dollar-Basis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.
Einschließlich der Wechselkurseffekte soll der Konzernumsatz 2015 auf etwa 4,4 Mrd. Euro steigen (2014: 3.913,9 Mio. Euro). Die MTU erwartet ein operatives Ergebnis (EBIT bereinigt, 2014: 382,7 Mio. Euro) von rund 420 Mio. Euro und einen Gewinn nach Steuern (Net Income bereinigt, 2014: 253,3 Mio. Euro) von etwa 285 Mio. Euro. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand dürfte 2015 auf Vorjahresniveau bleiben.
Umsatzplus beim zivilen OEM-Geschäft
Das höchste Umsatzplus verzeichnete 2014 das zivile Triebwerksgeschäft. Hier legte der Umsatz um 12 Prozent auf 2.116,8 Mio. Euro zu (2013: 1.891,3 Mio. Euro). Die größten Umsatzanteile entfielen auf den A320-Antrieb V2500, das GP7000 für die Airbus A380 sowie das GEnx des Boeing 787 Dreamliner und der Boeing 747-8.
In der zivilen Instandhaltung übertraf der Umsatz mit 1.298,9 Mio. Euro den Vorjahreswert von 1.213,7 Mio. Euro um sieben Prozent. Wichtigster Umsatzträger war das V2500. Der Umsatz des militärischen Triebwerksgeschäfts nahm um sechs Prozent auf 531,5 Mio. Euro zu (2013: 500,7 Mio. Euro). Hauptumsatzträger war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Auftragsbestand für drei Jahre Auslastung
Der Auftragsbestand der MTU entsprach mit 11.176,5 Mio. Euro (2013: 9.374,6 Mio. Euro) einer Produktionsreichweite von etwa drei Jahren. „Im OEM-Geschäft haben wir mit rund 6,8 Mrd. Euro einen neuen Rekordstand erreicht“, ergänzte Winkler. „Mit den Triebwerken der PW1000G-Familie und dem V2500 sind die wichtigsten Programme im Auftragsbestand zugleich unsere zukünftigen Wachstumsträger.“ Die PW1000G-Familie wird in der Airbus A320neo, der Bombardier CSeries, der neue E-Jet-Generation von Embraer, im Mitsubishi Regional Jet und in der Irkut MS-21 zum Einsatz kommen.
Ertragslage positiv
Zur guten Ertragslage der MTU haben 2014 beide Geschäftssegmente beigetragen: Im OEM-Geschäft erzielte die MTU ein bereinigtes Ergebnis von 266,2 Mio. Euro (2013: 268,2 Mio. Euro) und eine EBIT-Marge von 10,1 Prozent (2013: 11,2 Prozent). „Der Margenrückgang beruht auf der starken Zunahme des zivilen Seriengeschäfts“, erläuterte Winkler.
Das bereinigte EBIT der zivilen Instandhaltung hat um sieben Prozent auf 116,3 Mio. Euro zugenommen (2013: 108,6 Mio. Euro). Die EBIT- Marge lag bei 9,0 Prozent nach 8,9 Prozent im Jahr 2013.
Dividendenvorschlag soll am 03. März kommen
Die MTU setzt auf Kontinuität in ihrer Dividendenpolitik und will ihre Aktionäre angemessen am guten Ergebnis des Geschäftsjahres 2014 teilhaben lassen. Nach der Aufsichtsratsentscheidung am 03. März gibt das Unternehmen den Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung bekannt, die am 15. April 2015 stattfindet. Für 2013 hatte die MTU 1,35 Euro je Aktie ausgeschüttet. Die MTU Aero Engines veröffentlicht ihren Geschäftsbericht ebenfalls am 03. März 2015.
Forschung und Entwicklung stabil
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der MTU lagen 2014 mit 195,3 Mio. Euro (2013: 193,2 Mio. Euro) annähernd auf Vorjahresniveau. Die eigenfinanzierten F&E-Aufwendungen gemäß Gewinn- und Verlustrechnung sind auf 75,7 Mio. Euro zurückgegangen (2013: 93,2 Mio. Euro). „Diese Zahlen bilden den Entwicklungsfortschritt der Getriebefan-Technologie ab, die unser F&E-Schwerpunkt ist“, sagte Winkler.
Free Cashflow im erwarteten Bereich
Mit 42,5 Mio. Euro (2013: 80,3 Mio. Euro) erreichte der Free Cashflow wie geplant einen Wert im mittleren zweistelligen Bereich.
Investitionen in Sachanlagen steigen um 11 Prozent
Die Investitionen in Sachanlagen sind 2014 um 11 Prozent auf 101,5 Mio. Euro gestiegen (2013: 91,4 Mio. Euro). Sie flossen vor allem in die Maschinenausstattung der Produktionshalle für Getriebefan-Bauteile und den Neubau des Logistikzentrums am Standort München sowie den Erweiterungsbau der MTU Aero Engines Polska.
Mitarbeiterzahl annähernd gleich
Die Zahl der Mitarbeiter lag mit 8.333 nahezu auf dem Vorjahresstand (31.12.2013: 8.343 Mitarbeiter).
1. EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, vergleichbar gerechnet
2. Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragssteuern, vergleichbar gerechnet
MTU Aero Engines – Übersicht für 2014
(Beträge in Mio. Euro, vergleichbar gerechnet, Rechnungslegung nach IFRS)
MTU Aero Engines | 2013 | 2014 | Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatz | 3.574,1 | 3.913,9 | + 9,5% |
davon OEM-Geschäft | 2.392,0 | 2.648,3 | + 10,7% |
davon ziviles Triebwerksgeschäft |
1.891,3 | 2.116,8 | + 11,9% |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 500,7 | 531,5 | + 6,2% |
davon zivile Instandhaltung | 1.213,7 | 1.298,9 | + 7,0% |
EBIT (vergleichbar gerechnet) | 377,4 | 382,7 | + 1,4% |
davon OEM-Geschäft | 268,2 | 266,2 | – 0,7% |
davon zivile Instandhaltung | 108,6 | 116,3 | + 7,1% |
EBIT-Marge (vergleichbar gerechnet) | 10,6% | 9,8% | |
im OEM-Geschäft | 11,2% | 10,1% | |
in der zivilen Instandhaltung | 8,9% | 9,0% | |
Net Income (vergleichbar gerechnet) | 238,6 | 253,3 | + 6,2% |
Net Income (reported) | 166,3 | 195,4 | + 17,5% |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 3,27€ | 3,84€ | + 17,4% |
Free Cashflow | 80,3 | 42,5 | – 47,1% |
Forschungs- und Entwicklungsausgaben | 193,2 | 195,3 | + 1,1% |
davon eigenfinanzierte F&E | 142,8 | 160,0 | + 12,0% |
davon fremdfinanzierte F&E | 50,4 | 35,3 | – 30,0% |
eigenfinanzierte F&E gemäß GuV | 93,2 | 75,7 | – 18,8% |
Investitionen in Sachanlagen | 91,4 | 101,5 | + 11,1% |
31. Dez. 2013 | 31. Dez. 2014 | Veränderung | |
Auftragsbestand | 9.374,6 | 11.176,5 | + 19,2% |
davon OEM-Geschäft | 5.403,6 | 6.763,6 | + 25,2% |
davon zivile Instandhaltung | 3.971,0 | 4.412,9 | + 11,1% |
Mitarbeiter | 8.343 | 8.333 | – 0,1% |
In Mio. Euro | 2014 | Ausblick 2015 |
---|---|---|
Umsatz | 3.913,9 | ~4.400 |
EBIT bereinigt | 382,7 | ~420 |
Jahresüberschuss bereinigt | 253,3 | ~285 |