MTU Aero Engines erklärt Technik auf Paris Air Show

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Die MTU Engines, Deutschlands Technologieführer im Triebwerksbau, zeigt sich auf der diesjährigen Air Show mit einem ganz neuen Standkonzept. Auf dem „Path of Excellence“ präsentiert das Unternehmen den Besuchern seine innovativen Hightech-Produkte und Services entlang des gesamten Lebenszyklus für zivile und militärische Flugzeugantriebe.

Highlights auf dem Messestand in Halle 2A, StandNr. C254, sind neben den Hightech-Triebwerken und -Komponenten der MTU ihre Einblicke in die Zukunft der Digitalisierung für die Antriebsentwicklung und -fertigung. Neben Animationen zeigt die MTU Engines auch Exponate von Triebwerksteilen.

Neue Wege bei Entwicklung und Fertigung

Mausklick statt Trial & Error: Simulationsverfahren verändern Entwicklung und Produktion – auch in der Luftfahrtindustrie. Wie es funktioniert zeigt anschaulich ein Simulationsscreen auf dem MTU-Stand. Diese Verfahren sind für die MTU unersetzlich, denn dank virtueller Entwicklung werden Prozesse schneller, effizienter und ökonomischer. Sie erlauben eine abgesicherte und verbesserte Auslegung des Antriebs. Gleiches gilt auch in der Produktion.

Bei Fertigungstechnologien gehört die MTU Aero Engines zur Weltspitze: Blisks sind Hochtechnologie-Bauteile, bei denen Scheibe und Schaufeln aus einem Stück bestehen. Für die Herstellung von Hochdruckverdichter-Blisks aus Nickel hat MTU Aero Engines ein neues Verfahren entwickelt – das Präzise Elektrochemische Abtragen (PECM). Aber auch Additive Fertigungsverfahren ermöglichen die schnelle 3D-Herstellung hochkomplexer Bauteile. Im Triebwerksbau ist der MTU Aero Engines hier ein Durchbruch gelungen: Als eines der ersten Unternehmen produziert sie ein additiv gefertigtes Bauteil in Serie für den A320neo-Getriebefan PurePower® PW1100G-JM.

Zivile und militärische Highlights

Die aktuellsten Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge haben eine neue Ära der effizienten und nachhaltigen Luftfahrt eingeläutet. Prominentestes Beispiel sind die Getriebefan-Antriebe (GTF) der PurePower® PW1000G-Triebwerksfamilie. Sie werden in Form einer Holografiebox, einer interaktiven Kommunikationsplattform, allen Messebesuchern erlebbar gemacht. Die 3D-Animationen und Filmsequenzen bieten unter anderem Informationen zu den MTU-Kernmodulen, wie dem Hochdruckverdichter oder der schnelllaufenden Niederdruckturbine. Letztere ist auf dem Messestand ebenfalls als Exponat im Original zu sehen.

Im Fokus stehen die Vorteile der GTF-Technologie für den Kunden und die Umwelt: Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2- um 16 Prozent, die Halbierung des subjektiv empfundenen Lärms sowie die Senkung der Instandhaltungskosten. Die Botschaft ist auf dem Markt angekommen: Der Auftragsbestand liegt derzeit bei mehr als 8.000 Triebwerken.

Für die Antriebe im Langstrecken-Segment zeigt die MTU unter anderem das Turbinenzwischengehäuse eines GEnx-Triebwerks für den 787 Dreamliner und die 747-8. Weitere Exponate aus dem militärischen Bereich sind neben dem Schnittmodell des -Triebwerks EJ200 auch ein T408-Triebwerk, das zukünftig den Sikorsky CH-53K antreiben wird.

Kundenlösungen zugeschnitten

Der Geschäftsbereich der zivilen Instandhaltung präsentiert aktuelle Lösungen für den Aftermarket, beispielsweise das Reparaturverfahren ‚Drum Repair‘ für den Antrieb V2500. Diese Methode verhindert den Verschleiß an den mittleren Stufen des Hochdruckverdichters, indem von der MTU entwickelte Dämpfungsdrähte mit verbesserten Enden eingebaut werden. Ein weiteres innovatives Reparaturverfahren ist das MTUPlus ERcoateco, eine hochtemperaturfeste Erosionsschutzschicht für Hochdruckverdichterlauf- und leitschaufeln.

Hergestellt mittels Nanotechnologie, soll das Verfahren damit den spezifischen Kraftstoffverbrauch und die CO2- senken. Außerdem lässt sich damit die Lebensdauer von Lauf- und Leitschaufeln verlängern, indem der Grundwerkstoff vor übermäßiger Schädigung geschützt wird. Beide Lösungen können anhand eines ausgestellten V2500-Hochdruckverdichters am MTU-Stand demonstriert werden.

Zukunftsperspektive

Die Luftfahrt hält auch in der Zukunft noch jede Menge Innovationen bereit. Als Gäste auf dem MTU-Stand präsentieren Zukunftsforscher des Münchner Luftfahrt-Think-Tanks „Bauhaus Luftfahrt“ ihre neueste Konzeptstudie. In Zusammenarbeit mit zwölf Studenten der Glasgow School of Art haben 25 Wissenschaftler des Bauhaus Luftfahrt ein aufeinander abgestimmtes Flughafen- und Flugzeugkonzept entwickelt: „CentAirStation“ und „CityBird“. Ihre Mission: Neue Innenstadtflughäfen und neue , die regional zwischen diesen neuen Innenstadtflughäfen und konventionellen Flughäfen operieren, können einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen des Luftverkehrs im Jahr 2040 und darüber hinaus leisten.