Im ersten Halbjahr hat die MTU einen Umsatz in Höhe von 2.243,0 Mio. Euro erwirtschaftet, 4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2018 (Januar bis Juni 2018: 2.148,6 Mio. Euro).
Die MTU Aero Engines AG erhöht zum Halbjahr ihre Prognose. Für 2019 rechnet das Unternehmen jetzt mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 16 Prozent. Der bisherige Zielwert lag bei etwa 15,5 Prozent (2018: 14,7 Prozent). „Die Erhöhung des Ergebnisausblicks spiegelt vor allem zwei Faktoren wider: Die Geschäftsentwicklung unseres chinesischen Standorts MTU Maintenance Zhuhai ist noch etwas positiver als erwartet. Außerdem hat sich der Produktmix etwas verbessert“, sagte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG.
Der bereinigte Gewinn nach Steuern dürfte analog zum bereinigten EBIT zunehmen (EBIT bereinigt, 2018: 671,4 Mio. Euro; Net Income bereinigt, 2018: 479,1 Mio. Euro). Die Cash Conversion Rate, die als das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern definiert ist, soll 2019 zwischen 65 und 70 Prozent liegen. Bisher hatte die MTU 55 bis 65 Prozent als Zielspanne ausgegeben (2018: 42 Prozent).
Gewinn nach Steuern steigt zweistellig
Bereinigt um Sondereffekte aus der konzerninternen Umstellung von Abrechnungsprozessen hätte das Umsatzwachstum in Euro für das Halbjahr etwa 12 Prozent betragen. Das operative Ergebnis stieg um neun Prozent von 334,6 Mio. Euro auf 365,2 Mio. Euro. Die Ergebnismarge verbesserte sich von 15,6 Prozent auf 16,3 Prozent. Der Gewinn nach Steuern legte um zehn Prozent zu und erreichte 261,0 Mio. Euro (Januar bis Juni 2018: 237,0 Mio. Euro). Winkler: „Damit halten wir die MTU auf Rekordkurs.“
Ihre Umsatzprognose lässt die MTU unverändert bei rund 4,7 Mrd. Euro (2018: 4,6 Mrd. Euro). Dabei dürfte das zivile Seriengeschäft organisch im niedrigen Zehner-Prozentbereich wachsen und das zivile Ersatzteilgeschäft um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz. Im Militärgeschäft geht die MTU von einem Umsatzanstieg von rund 10 Prozent aus. Das organische Wachstum der zivilen Instandhaltung wird im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.
Das höchste Umsatzplus erzielte die MTU im ersten Halbjahr im zivilen Triebwerksgeschäft: Hier stieg der Umsatz um 13 Prozent von 687,0 Mio. Euro auf 773,0 Mio. Euro. Die höchsten Umsatzanteile entfielen auf das V2500 für die klassische A320-Familie und das PW1100G-JM für den Airbus A320neo. Im militärischen Triebwerksgeschäft hat der Umsatz um neun Prozent auf 216,0 Mio. Euro zugenommen (Januar bis Juni 2018: 198,8 Mio. Euro). Hauptumsatzträger war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Der Umsatz der zivilen Instandhaltung ist mit 1.287,3 Mio. Euro stabil geblieben (Januar bis Juni 2018: 1.288,5 Mio. Euro). „Organisch hat der Umsatz der zivilen MRO um etwa sieben Prozent zugenommen“, ergänzte Finanzvorstand Peter Kameritsch. „Das zeigt das stetige Wachstum dieses Geschäftssegments, von dem wir auch mit dem Ausbau unseres Portfolios und unserer Standorte profitieren.“ Wichtigster Umsatzträger in der zivilen MRO war das V2500.
Instandhaltung stark, Rekord bei Aufträgen
Mit 18,5 Mrd. Euro lag der Auftragsbestand am Halbjahresende erneut auf Rekordniveau (31.12.2018: 17,6 Mrd. Euro). „Zu diesem anhaltend starken Wert hat der OEM-Bereich ebenso beigetragen wie das MRO-Geschäft. Das spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Auftragsbestands wider, in der das V2500 und die Pratt & Whitney Getriebefans (GTF) die zentrale Rolle spielen“, so Winkler. Insbesondere mit den GTF hat die MTU auch auf der Paris Air Show gepunktet und Aufträge in Höhe von rund 1,3 Mrd. US-Dollar eingesammelt. Im Auftragsbestand sind die Messe-Aufträge noch nicht enthalten.
Das Halbjahresergebnis der MTU ist vor allem in der zivilen Instandhaltung stark gestiegen: Hier legte das bereinigte EBIT um 16 Prozent von 105,5 Mio. Euro auf 122,3 Mio. Euro zu. Die Ergebnismarge stieg um 1,3 Prozentpunkte von 8,2 Prozent auf 9,5 Prozent. „Zu dieser starken Margenentwicklung hat insbesondere die MTU Maintenance Zhuhai beigetragen“, ergänzte Kameritsch. Im OEM-Geschäft hat die MTU ihr Halbjahresergebnis um sechs Prozent auf 242,5 Mio. Euro gesteigert (Januar bis Juni 2018: 228,9 Mio. Euro). Die Ergebnismarge erreichte 24,5 Prozent nach 25,8 Prozent im ersten Halbjahr 2018. Kameritsch: „Die Marge konnten wir trotz des starken Anstiegs im Seriengeschäft auf einem hohen Niveau halten.“
Weiterentwicklung der Getriebefan-Programme vorangetrieben
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der MTU haben um 13 Prozent auf 112,0 Mio. Euro zugenommen (Januar bis Juni 2018: 99,2 Mio. Euro). Mit ihren F&E-Aktivitäten bereitet sich die MTU aktiv auf die Zukunft vor: Im Schwerpunkt hat sie die Weiterentwicklung der Getriebefan-Programme vorangetrieben und sich intensiv mit Technologiestudien und F&E-Arbeiten für zukünftige Antriebsgenerationen beschäftigt. „Das jüngste Beispiel aus unserer Technologie-Roadmap ist unser Engagement beim neuen E-hybriden Kleinflugzeug Silent Air Taxi“, ergänzte Winkler.
Der Free Cashflow lag mit 235,4 Mio. Euro um 77 Prozent deutlich über dem Wert am Halbjahresende 2018 (132,7 Mio. Euro). Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind im ersten Halbjahr um 12 Prozent von 88,8 Mio. Euro auf 99,0 Mio. Euro gestiegen. Die Belegschaft der MTU hat sich im Vergleich zum Jahresende 2018 um fünf Prozent auf 10.206 Mitarbeiter vergrößert (31. Dezember 2018: 9.731 Mitarbeiter). „Im Zuge unseres weltweiten Standortausbaus haben wir über die gesamte MTU-Gruppe hinweg neue Mitarbeiter eingestellt. Besonders stark gewachsen sind die Standorte in München, Hannover und Polen“, so Winkler.