Die MTU Aero Engines AG hat in den ersten neun Monaten 2017 ein Umsatzplus von zehn Prozent auf 3.745,4 Mio. Euro erwirtschaftet (Januar bis September 2016: 3.401,3 Mio. Euro). Das operative Ergebnis1 nahm um 14 Prozent von 393,8 Mio. Euro auf 450,6 Mio. Euro zu. Damit verbesserte sich die Ergebnismarge von 11,6 Prozent auf 12,0 Prozent. Der Gewinn nach Steuern2 kletterte um 17 Prozent auf 320,4 Mio. Euro (Januar bis September 2016: 273,4 Mio. Euro). Basierend auf diesen Kennzahlen und den positiven Ergebniseffekten, die die MTU Aero Engines aus dem Produktmix erwartet, hebt diese ihre Ergebnisprognose nun an.
Ergebnisprognose deutlich angehoben
Für die MTU Aero Engines AG soll das operative Ergebnis für das Gesamtjahr jetzt rund 600 Mio. Euro betragen mit einem Gewinn von etwa 420 Mio. Euro. Bisher war die MTU von einem operativen Ergebnis in Höhe von etwa 560 Mio. Euro (EBIT bereinigt, 2016: 503,0 Mio. Euro) und einem Gewinn nach Steuern von rund 390 Mio. Euro ausgegangen (Net Income bereinigt, 2016: 345,4 Mio. Euro). Die Umsatzerwartung gleicht die MTU wechselkursbedingt an und erwartet jetzt rund 5,1 Mrd. Euro anstelle von etwa 5,3 Mrd. Euro Umsatz (2016: 4.732,7 Mio. Euro).
In den ersten neun Monaten erzielte die zivile Instandhaltung das höchste Umsatzplus: Hier stieg der Umsatz um 26 Prozent von 1.368,3 Mio. Euro auf 1.727,5 Mio. Euro. Die höchsten Umsatzanteile entfielen auf das V2500 für die A320-Familie und den Geschäftsreise- und Regionalflugzeugantrieb CF34. Einen deutlichen Beitrag haben auch das Triebwerksleasing und das Asset-Management-Geschäft dazu geleistet.
Der Umsatz des zivilen Triebwerksgeschäfts hat um fünf Prozent von 1.738,3 Mio. Euro auf 1.821,4 Mio. Euro zugenommen. Der Ersatzteilumsatz scheine sich übers Jahr noch stärker zu entwickeln als bisher angenommen, der Umsatz des zivilen Seriengeschäfts etwas weniger stark. Bisher hatte die MTU sowohl im Ersatzteil- als auch im zivilen Seriengeschäft eine hohe einstellige Zuwachsrate prognostiziert. Die wichtigsten Umsatzträger im zivilen Triebwerksgeschäft waren das V2500, das GEnx für die Boeing 787 und 747-8 und der A320neo-Antrieb PW1100G-JM.
Im militärischen Triebwerksgeschäft ist der Umsatz um 24 Prozent von 356,8 Mio. Euro auf 271,5 Mio. Euro zurückgegangen. Hauptumsatzträger war das Eurofighter-Triebwerk EJ200. Der Auftragsbestand lag Ende September bei 12.129,0 Mio. Euro nach 14.172,2 Mio. Euro am 31. Dezember 2016. Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM für die A320neo.
Getriebefan zieht an
Ihr Ergebnis hat die MTU in den ersten neun Monaten in beiden Geschäftsbereichen verbessert: Das operative Ergebnis des OEM-Geschäfts stieg um 15 Prozent auf 303,3 Mio. Euro (Januar bis September 2016: 264,5 Mio. Euro). Die EBIT-Marge legte um 1,9 Prozentpunkte von 12,6 Prozent auf 14,5 Prozent zu. Im vierten Quartal wird ein weiterer Anstieg der Getriebefan-Auslieferungen erwartet, was sich auf die Marge niederschlagen soll. Die zivile Instandhaltung erzielte ein Ergebnisplus von 14 Prozent auf 146,8 Mio. Euro (Januar bis September 2016: 129,0 Mio. Euro) bei einer Ergebnismarge von 8,5 Prozent (Januar bis September 2016: 9,4 Prozent).
In den ersten neun Monaten 2017 sind 162,4 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung geflossen (Januar bis September 2016: 157,9 Mio. Euro). Im Fokus der F&E-Aktivitäten standen die Getriebefan-Programme und ihre Weiterentwicklung, das GE9X für das Langstreckenflugzeug Boeing 777X sowie Technologiestudien und F&E-Arbeiten für zukünftige Antriebsgenerationen.
Der Free Cashflow lag mit 119,1 Mio. Euro (Januar bis September 2016: 75,0 Mio. Euro) auf dem Niveau, das die MTU bisher für das Gesamtjahr erwartet hatte. Aus heutiger Sicht wird für 2017 mit einem Free Cashflow von etwa 140 Millionen Euro gerechnet. Die Investitionen in Sachanlagen waren mit 91,5 Mio. Euro genauso hoch wie im Vergleichszeitraum. Den Schwerpunkt bildeten die Investitionen für den Hochlauf der Getriebefan-Programme.
Die MTU zählte am Quartalsende 8.697 Mitarbeiter, vier Prozent mehr als am Jahresende 2016 (31. Dezember 2016: 8.368 Mitarbeiter). Personal wurde vor allem an den Instandhaltungsstandorten Hannover und Ludwigsfelde sowie bei der MTU Aero Engines Polska aufgebaut.
MTU Aero Enginse – Zahlen im Detail
MTU Aero Engines – Eckdaten 3. Quartals 2017 (Beträge in Mio. Euro, bereinigt, Rechnungslegung nach IFRS)
MTU Aero Engines | Q3 2016 | Q3 2017 | per September 2016 | per September 2017 | Veränderung |
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Umsatz | 1.102,1 | 1.197,4 | 3.401,3 | 3.745,4 | + 10,1 % |
davon OEM-Geschäft | 654,0 | 677,6 | 2.095,1 | 2.092,9 | – 0,1 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 537,4 | 578,6 | 1.738,3 | 1.821,4 | + 4,8 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 116,6 | 99,0 | 356,8 | 271,5 | – 23,9 % |
davon zivile Instandhaltung | 475,0 | 546,5 | 1.368,3 | 1.727,5 | + 26,3 % |
EBIT (bereinigt) | 139,7 | 129,8 | 393,8 | 450,6 | + 14,4 % |
davon OEM-Geschäft | 95,0 | 86,5 | 264,5 | 303,3 | + 14,7 % |
davon zivile Instandhaltung | 44,5 | 43,1 | 129,0 | 146,8 | + 13,8 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 12,7% | 10,8% | 11,6% | 12,0% | |
im OEM-Geschäft | 14,5% | 12,8% | 12,6% | 14,5% | |
in der zivilen Instandhaltung | 9,4% | 7,9% | 9,4% | 8,5% | |
Net Income (bereinigt) | 97,3 | 92,9 | 273,4 | 320,4 | + 17,2 % |
Net Income (reported) | 83,8 | 80,6 | 242,4 | 297,3 | + 22,6 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 1,62 | 1,55 | 4,72 | 5,74 | + 21,6 % |
Free Cashflow | 5,2 | 35,5 | 75,0 | 119,1 | + 58,8 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 44,3 | 51,7 | 157,9 | 162,4 | + 2,8 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 35,9 | 45,3 | 127,1 | 136,1 | + 7,1 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 8,4 | 6,4 | 30,8 | 26,3 | – 14,6 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 14,6 | 18,5 | 53,1 | 49,5 | – 6,8 % |
Investitionen in Sachanlagen (netto) | 32,3 | 36,9 | 91,5 | 91,5 | + 0,0 % |
31. Dezember 2016 | 30. September 2017 | Veränderung | |||
Bilanz-Kennzahlen | |||||
Immaterielle Vermögenswerte | 2.234,2 | 2.289,5 | + 2,5 % | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-äquivalente | 322,4 | 86,6 | – 73,1 % | ||
Rückstellungen für Pensionen | 883,3 | 869,3 | – 1,6 % | ||
Eigenkapital | 1.500,5 | 1.879,0 | + 25,2 % | ||
Netto-Finanzverschuldung | 892,0 | 848,1 | – 4,9 % | ||
Bilanzsumme | 5.844,6 | 5.823,5 | – 0,4 % | ||
Auftragsbestand | 14.172,2 | 12.129,0 | – 14,4 % | ||
davon OEM-Geschäft | 7.246,0 | 5.834,1 | – 19,5 % | ||
davon zivile Instandhaltung | 6.926,2 | 6.294,9 | – 9,1 % | ||
Mitarbeiter | 8.368 | 8.697 | + 3,9 % |
1. EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, bereinigt
2. Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragsteuern, bereinigt