Seit dem 01. Oktober 2013 hat die ARA Flugrettungs GmbH mit Jürgen Würtz einen neuen Flugbetriebsleiter. Er ist der Nachfolger von Fritz Stern, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Die ARA Flugrettung betreibt an den Stationen Fresach/Kärnten und Reutte/Tirol die einzigen zwei Notarzthubschrauber (Typ BK117-C1) mit Rettungswinde in Österreich.
Als neuer Flugbetriebsleiter und Stationsleiter in Fresach verantwortet Jürgen Würtz damit den Flugbetrieb der ARA Flugrettung gegenüber der österreichischen Luftfahrtbehörde. Dies umfasst nicht nur die Implementierung der durch die EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) oder JAR-OPS (Betriebsvorschrift für den gewerblichen Verkehr mit Luftfahrzeugen/Helikoptern) festgelegten Bestimmungen im Unternehmen. Auch die Lizensierung des Personals und die Planung aller technischen Maßnahmen an den Luftfahrzeugen gemeinsam mit dem Werftbetrieb der DRF Luftrettung gehören zu seinen Aufgaben.
Erfahrener Militärpilot, Zeppelin-Führer und Rettungsflieger
Jürgen Würtz kann auf über 5.600 Flugstunden in den unterschiedlichsten Luftfahrzeugen zurückblicken. Bevor er 2008 zur ARA Flugrettung wechselte, war er sechs Jahre lang bei der Deutschen Zeppelin Reederei (DZR) in Friedrichshafen als Luftschiffkapitän auf dem Zeppelin NT eingesetzt – dem mit 75 Metern derzeit größten Luftschiff der Welt. Dieser wird beispielsweise für geologische Messflüge in der Kalahari-Wüste im südlichen Afrika eingesetzt. In seiner Zeit bei der DZR sammelte Würtz erste Erfahrungen als ständiger Vertreter des Flugbetriebsleiters. 2005 war er als „Supervisions-Kapitän“ auch am Aufbau des Luftschiffbetriebes in Tokio/Japan beteiligt.
Den Grundstein für seine fliegerische Karriere legte der aus Lindau am Bodensee stammende Würtz bei der Bundeswehr in Ulm und Laupheim (Baden-Württemberg). Seine fundierte Ausbildung als Militärhubschrauberführer kommt ihm heute insbesondere bei Windeneinsätzen im hochalpinen Gelände zugute: „Die Kombination aus Gebirge, sich schnell ändernden Wetterlagen und dem Fliegen mit Außenlast verlangen ein Höchstmaß an Konzentration und Präzision. Umso schöner ist das Gefühl beim Heimflug, wenn man dazu beigetragen konnte, ein Menschenleben zu retten“, betont Würtz. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben. Und auch wenn die neue Funktion sehr arbeitsintensiv ist, werde ich meine Aufgaben als Einsatzpilot und Stationsleiter weiter wahrnehmen.“
ARA Luftrettung mit zwei Hubschraubern
Die in Fresach und Reutte stationierten Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung „RK-1“ und „RK-2“ sind täglich an 365 Tagen im Jahr von 07:00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Sie sind mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperatorn/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt und medizintechnisch voll ausgestattet. Als einzige Notarzthubschrauber in Österreich sind die rot-weißen Maschinen der ARA Flugrettung mit einer Rettungswinde für Alpineinsätze ausgestattet. Mit diesen Rettungswinden können Einsätze im alpinen Gelände durchgeführt werden, wenn die Landung am Einsatzort nicht möglich ist.
Die ARA Flugrettung gehört zur DRF Luftrettung. Die gemeinnützig tätige Organisation betreibt an 31 Stationen in Deutschland, Österreich und Dänemark rund 50 Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber. Darüber hinaus werden Ambulanzflugzeuge für weltweite Patiententransporte eingesetzt.