DGLR ehrt britische Forscherin Prof. Dame Ann Dowling

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Die Deutsche Gesellschaft für – und (DGLR) hat am 15. März 2021 ihre höchste Auszeichnung, den Ludwig-Prandtl-Ring, an Prof. Dame Ann Dowling verliehen. Sie ist damit die erste Frau in der Reihe der seit 1957 ausgezeichneten Träger des Ludwig-Prandtl-Rings. Die Verleihung fand im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM) statt.

Dowling erhielt die Ehrung der DGLR in Anerkennung ihrer herausragenden Beiträge zum Verständnis von Verbrennungsinstabilitäten in Strahltriebwerken und zur Reduzierung von Fluglärm. Die Jahrestagung fand aufgrund der Corona-Pandemie erstmals als Online-Veranstaltung statt.

Prof. Dowling: „Reheat Buzz“ und leisere

Die DGLR vergibt den Ludwig-Prandtl-Ring für Verdienste durch hervorragende eigene Arbeiten um die Flugwissenschaften in all ihren Disziplinen. „Durch ihre Fokussierung auf Probleme wie Fluglärm, von denen viele Menschen betroffen sind, hat Prof. Dame Ann Dowling sehr erfolgreich zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft vermittelt und so aktiv an der Lösung dieser Probleme mitgewirkt“, sagte Dr. Cornelia Hillenherms, Vizepräsidentin der DGLR, die die Ehrung an Dowling verlieh. „Ihre exzellente Arbeit genießt weltweit sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie große Anerkennung.“

Dowling ist eine der führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der Verbrennungsinstabilitäten. Als Erste gelang es ihr, das Phänomen „Reheat Buzz“, eine niederfrequente Verbrennungsinstabilität, die in Nachbrennern vorkommt, zu beschreiben und zu steuern. Sie ist emeritierte Professorin für Maschinenbau, war stellvertretende Vizekanzlerin der Universität Cambridge in Großbritannien, an der sie auch die erste Professorin für Maschinenbau war, und von 2009 bis 2014 Leiterin des Department of Engineering in Cambridge. Von 2014 bis 2019 war sie zudem Präsidentin der Royal Academy of Engineering. Neben zahlreichen weiteren Ehrungen wurde sie zur Dame Commander (DBE) des Order of the British Empire ernannt und mit der Royal Medal für ihre Beiträge zu den angewandten Wissenschaften ausgezeichnet. Zuletzt konzentrierte sich ihre Forschung vor allem auf den Triebwerkslärm, eine der Hauptlärmquellen beim Start eines Flugzeugs. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie Modelle zur Lärmvorhersage entwickelt und verschiedene Techniken zur Lärmminderung untersucht und optimiert.

Dowlings Fokus auf die Verbindung zwischen Wissenschaft und Industrie zeigt sich zum Beispiel in ihrer Rolle als Direktorin der University Gas Turbine Partnership (UGTP). Hier arbeiten die Universität Cambridge und Rolls-Royce zusammen, um die Forschung in den Bereichen Strömungsmaschine, Aerodynamik, Lärm und Verbrennung miteinander zu verbinden und so die für die Industrie relevanten Systeme zu verbessern. Dowling engagierte sich zudem in der wegweisenden Silent Aircraft Initiative, in deren Rahmen ein extrem lärmarmes Flugzeugkonzept entwickelt und weitreichende Impulse für die Erforschung von Lärmquellen gesetzt wurden.

Königliche Auszeichnung und 20 Ehrendorktorwürden

Für ihre herausragenden Leistungen wurde Dowling unter anderem 2016 mit der James-Watt-Medaille der britischen Institution der Maschinenbauingenieure (IMechE) und 2019 mit der Royal Medal der Royal Society ausgezeichnet. Ihr wurde die Ehrendoktorwürde von 20 Universitäten verliehen, darunter die Universität Oxford, das Trinity College Dublin und die McGill Universität in Montréal, . Dowling war zudem in beratenden Funktionen für verschiedene Unternehmen und die britische Regierung tätig. „Sie ist nicht nur eine exzellente Akademikerin und Ingenieurin, sondern auch eine überzeugte Weltbürgerin, die ihre hervorragenden Fähigkeiten nutzt, um Wissenschaft und Technologie voranzubringen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft im Blick zu behalten“, so Hillenherms.