Die Kabinengewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) kritisiert die Entscheidung des Lufthansa-Konzerns, die Eurowings Europe nach Malta zu verlegen.
„Wir vermuten, dass der Konzern versucht, die Steuervermeidungsstrategien der Ryanair zu kopieren. Eigentlich sollte man meinen, dass nach der Rettung durch das staatliche Krisenpaket der Lufthansa-Konzern zeigen sollte, dass er für fairen Wettbewerb und Arbeitsbedingungen steht“, so Anja Bronstert, stellvertretende UFO-Vorsitzende.
UFO vermutet Steuervermeidungsstrategien
Der Arbeitgeber Eurowings Europe teilte den Mitarbeitenden in einem internen Schreiben mit, dass dieser Schritt zur Verlegung des Betriebs ins Ausland lediglich der Vermeidung von Doppelbesteuerung diene und keine Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen habe.
„Für die in Deutschland beschäftigten Mitarbeitenden der Eurowings Europe, die seit mehr als zwei Jahren mit Schließungsplänen konfrontiert werden, sind solche Nachrichten ein Schlag ins Gesicht“, so Bronstert weiter.
Vieles deutet auf eine Betriebsschließung hin
In der letzten Woche hieß es in einem firmeninternen Rundschreiben, dass die Mitarbeitenden bis zum Ende des Sommerflugplans am aktuellen Stationierungsort München weiterarbeiten dürften. Die weitere Perspektive wurde aber offengelassen. „Vieles deutet auf eine Betriebsschließung hin. Die Mitarbeitenden befürchten, im hochproduktiven Sommer noch einmal alles geben und danach gehen zu müssen“ erläutert UFO-Tarifreferent Maximilian Kampka.
Die Eurowings Europe ist eine 100%ige Tochter der Deutschen Lufthansa AG und profitierte anfangs vor allem von fehlender Tarifierung. In regelmäßigen Abständen werden in Europa neue Basen eröffnet, die zu einem großen Teil deutsche Produktion übernehmen und deutsche Arbeitsplätze ersetzen.