Rettungshubschrauber flogen 2017 öfter – auch nachts

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Die DRF ist seit vielen Jahren Vorreiterin in der 24-h- und wurde bundesweit im vergangenen Jahr insgesamt 36.283 mal alarmiert, um schwer verletzten oder kranken Menschen schnelle notärztliche Hilfe zu bringen oder sie zur Behandlung in spezialisierte Zentren zu (2016: 35.846 mal alarmiert).

Die gemeinnützig tätige Organisation verfügt über hochmoderne, für den Nachtflug besonders geeignete Hubschrauber wie etwa die H145. Der Anteil der bei Dunkelheit geleisteten Einsätze lag dabei an den neun 24-Stunden-Stationen wieder bei rund einem Fünftel. „Notfälle halten sich nicht an Uhrzeiten. Wenn ein Mensch nach einem Herzinfarkt oder einem schweren Verkehrsunfall in Lebensgefahr schwebt, dann zählt jede Minute, egal, ob es hell oder dunkel ist“, unterstreicht Dr. Peter Huber, Vorstand der .

Und so müssen schwer verletzte oder kranke Patienten auch in der Nacht schnell notärztlich versorgt und in die für sie optimal geeignete Klinik transportiert werden können. Dabei leistet die Luftrettung einen entscheidenden Beitrag, der in der Zukunft noch wichtiger werden wird. Die DRF Luftrettung sieht für diese Herausforderungen technisch und personell bestens gerüstet. Die Piloten verfügen über große Erfahrung im Instrumentenflug und Nachtsichtgeräte.

Golden Hour rettet Leben

Die medizinischen Fachgesellschaften sagen es klar: Zeit ist Leben. Patienten, die innerhalb der sogenannten „Golden Hour“ in Spezialkliniken, beispielsweise einem Herzkatheterlabor oder einer Schlaganfallabteilung, versorgt werden, haben häufig bessere Chancen zu überleben und sich wieder vollständig zu erholen. Hier ist ein Umdenken in der Notfallrettung nötig, denn bisher stand vor allem die Frage im Zentrum, wie schnell ein Patient am Notfallort medizinische Hilfe erhielt.

Nun rückt zunehmend die Gesamtversorgungszeit in den Vordergrund, die die gesamte Spanne von der Alarmierung über die Versorgung vor Ort bis hin zum Beginn zur Diagnostik und Behandlung in einer Spezialklinik umfasst. Der Transport im bringt hierbei einen enormen Zeitvorteil. Im vergangenen Jahr musste bereits mehr als jeder Dritte von der DRF Luftrettung versorgte Notfallpatient anschließend im in eine Klinik geflogen werden.

Nachtflug: Luftrettung Dunkelheit wird wichtiger

Doch bisher hatten die Besatzungen an den meisten Hubschrauberstationen in Dienstschluss, wenn der Abend dämmerte. Dr. Huber macht deutlich, dass hier in der Zukunft Veränderungen zu erwarten sind: „Warum auf die vielen Vorteile der Luftrettung verzichten, nur weil es dunkel ist? Wir müssen, um künftig eine optimale notfallmedizinische Versorgung der Menschen sicherstellen zu können, auch in der Nacht verstärkt auf den Einsatz von Hubschraubern setzen.“ Dabei seien zwei Optionen denkbar, so der Vorstand der DRF Luftrettung weiter: Die volle 24-h-Einsatzbereitschaft oder in einem ersten Schritt die Erweiterung der Dienstzeiten in die frühen Morgen- und Abendstunden hinein.

DRF Luftrettung

Insgesamt setzt die DRF Luftrettung an 29 Luftrettungsstationen in Hubschrauber für die schnelle Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Hubschrauber in maximal 15 Flugminuten. Neun der Stationen sind rund um die Uhr einsatzbereit. Die österreichische ARA Flugrettung, die ebenfalls zur DRF Luftrettung gehört, betreibt an zwei Standorten professionelle Notfallmedizin mit Notarzthubschraubern. 2017 leisteten die in Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) stationierten Besatzungen der ARA Flugrettung insgesamt 1.967 Einsätze.

Über die Hubschrauberrettung hinaus holt die DRF Luftrettung mit eigenen Ambulanzflugzeugen und erfahrenen Piloten, Notärzten und Notfallsanitätern Patienten aus dem Ausland nach Deutschland zurück, wenn dies medizinisch notwendig und ärztlich angeordnet ist. 2017 wurden weltweit 187 Einsätze durchgeführt und dabei 53 Länder angeflogen. Diese weltweiten werden über die Einsatzzentrale der DRF Luftrettung am Karlsruhe/Baden-Baden koordiniert, die täglich rund um die Uhr einsatzbereit ist.

Einsatzfeld DRF Lufrettung Anzahl
Gesamteinsätze Hubschrauber Deutschland 36.283
Gesamteinsätze Hubschrauber Österreich 1.967
Flugzeuge weltweit, zwei Learjet 35 A 187

Finanzierung der Luftrettung

  • Die Abrechnung von Luftrettungseinsätzen erfolgt über die Krankenkassen anhand der geleisteten Flugminuten.
  • Die Krankenkassen erstatten die Kosten, die dem gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsumfang entsprechen.
  • Kontinuierliche Investitionen in Fortbildungen für Mitarbeiter und in die Modernisierung der Medizintechnik und Hubschrauber, die über den vorgeschriebenen Mindeststandard hinausgehen, trägt die DRF Luftrettung teils selbst, teils tritt sie in finanzielle Vorleistung.

Zur Sicherstellung ihrer hohen Standards ist die gemeinnützig tätige Luftrettungsorganisation auf die Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen. Infotelefon montags bis freitags 0711-70072211.