Nun also doch: Am morgigen Freitag, den 22. Dezember 2017 werden in der Zeit von 05:01 Uhr bis 08:59 Uhr alle bei Ryanair festangestellten Piloten zum Streik aufgerufen. Es sind jeweils alle Flugverbindungen betroffen, die in diesem Zeitraum von deutschen Flughäfen geplant sind. Die in dieser Woche abgehaltenen Verhandlungen für das Ryanair-Cockpitpersonal in Deutschland wurden ergebnislos beendet. Die Vereinigung Cockpit (VC) wird nun erstmalig Arbeitskampfmaßnahmen bei Ryanair durchführen. Für Freitag, den 22. Dezember 2017 werden in der Zeit von 05:01 Uhr bis 08:59 Uhr alle bei Ryanair festangestellten Piloten zum Streik aufgerufen. Es sind jeweils alle Flugverbindungen betroffen, die in diesem Zeitraum von deutschen Flughäfen geplant sind.
Die für gestern geplanten, ersten Verhandlungsgespräche der VC-Tarifkommission mit dem irischen Unternehmen seien von Seiten der Low-Cost-Airline kurzfristig abgesagt worden, so die Piloten, weil Ryanair zwei der fünf anwesenden VC-Tarifkommissionsmitglieder am Verhandlungstisch ablehne. Aus Sicht der VC zeigt diese Ablehnung deutlich, dass die Grundsätze gewerkschaftlicher Autonomie von Ryanair missachtet werden und ein Einstieg in konstruktive Verhandlungen nicht gewünscht ist.
Ryanair für Angestellte ohne Beispiel
Für Ryanairs war es eine öffentlichkeitswirksame Offerte, Verhandlungen mit der VC führen zu wollen. Doch das könne nun nur als PR-Gag bewertet werden, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. In der Geschichte der VC habe es noch nie einen Fall gegeben, bei dem die tarifpolitische Autonomie von einem Arbeitgeber so mit Füßen getreten worden sei, wie jetzt durch Ryanair. Damit ist für die Pilotenorganisation klar, dass das Unternehmen nicht an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf Augenhöhe interessiert sei. Vielmehr spiele Ryanair hier weiter auf Zeit und verhindert damit den Einstieg in Tarifverhandlungen.
Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere, Kabinenbesatzungen und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Ryanair wenden, da nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.
Kabine ermutigt zu dem Schritt
Die Kabinenpersonal-Gewerkschaft UFO veröffentlichte eine Solidaritätsbekundung zum morgigen Warnstreik der Piloten bei Ryanair. Die Erklärung von Ryanair, sich auf Gespräche mit Gewerkschaften einlassen zu wollen, habe sich, wie befürchtet, nur als PR-Gag entpuppt, um nochmal über die Weihnachtstage zu kommen. UFO, EurECCA und IGL erklären sich ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch mit diesem Streik. Auch wenn die Kabinenbeschäftigten noch nicht zum Streik aufgerufen sind, ist man sich dort über die Notwendigkeit diesen Schrittes.