Die Taskforce, die am vergangenen Donnerstag in einem Spitzengespräch zwischen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Vertretern der deutschen Luftfahrt zu möglichen Konsequenzen aus dem Germanwings-Unglück vereinbart wurde, hat in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Die Ergebnisse aus ihrer Arbeit sollen helfen, die richtigen Schlüsse aus dem womöglich mit Vorsatz des Piloten verursachten Absturz und Vorbereitungen für die Sicherheit in der Luftfahrt zu ziehen. Die Ergebnisse sollen in die Diskussionen auf europäischer und internationaler Ebene einfließen, also bei EASA, ICAO und IATA.
Die Taskforce arbeitet vertraulich, die Ergebnisse werden über den BDL bekannt gegeben.
Von der Taskforce getroffene Absprachen
- Die Taskforce arbeitet unter dem Dach des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). In ihr sind Experten der Fluggesellschaften, der Flugzeughersteller, Flugmediziner, das Bundesverkehrsministerium, das Luftfahrt-Bundesamt, die Berufsverbände VC und UFO sowie psychiatrische und psychologische Sachverständige vertreten.
- Gemeinsam haben die Beteiligten einen ersten Arbeits- und Zeitplan verabschiedet. Sie haben sich darauf verständigt, dass mögliche Schlussfolgerungen die Ergebnisse der Flugunfalluntersuchungen und weiterer Ermittlungen einbeziehen müssen und deswegen unmittelbar vom Fortschritt der Untersuchungen abhängig sind.
Thermenbereiche, die laut Taskforce erörtert werden sollen
- Muss es Veränderungen an den Sicherheitsfunktionen der Cockpittüren geben?
- Kann die Feststellung und Überprüfung der Flugtauglichkeit von Piloten verbessert werden? Hierbei sollen sowohl Fragen der Erlangung der Flugtauglichkeit, nach eventuell ergänzenden Untersuchungen als auch Fragen des Informationsflusses beraten werden.
Die Fachberatungen der Taskforce zu diesen Themenbereichen werden in der nächsten Woche beginnen; am Donnerstag , 16. April 2015 zum Themenkomplex 1, sowie am Montag, 20. April 2015, zum Themenkomplex 2. Weitere Fachberatungen sollen folgen.
Matthias von Randow, der als BDL-Hauptgeschäftsführer die Beratungen leitet, sagte nach der ersten Sitzung: „Im Interesse der Sicherheit werden wir alle Handlungsoptionen sorgfältig und umfassend untersuchen, um Vor- und Nachteile von Veränderungen abwägen zu können.“ Randow wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Expertenberatungen nicht in nationalen Alleingängen umgesetzt werden können.