Die Vereinigung Cockpit (VC) bewertet die erste Streikmaßnahme als erfolgreich: Die Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings hätten eindrucksvoll bestätigt, dass sie der Arbeitgeberseite eine klare Absage gegen das Vorgehen der Lufthansa erteilen. Der Ruf des Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa nach Berlin, höhere Hürden für kleinere Gewerkschaften zu setzen, erntete in der Bevölkerung wenig Zustimmung.
Die Ergebnisse der Umfragen dazu seien eindeutig. Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger lehnen Pläne zur gesetzlichen Festschreibung der Tarifeinheit ab. Auch weiterhin sollen kleinere Gewerkschaften Tarifverträge aushandeln und streiken können. Die Übergangsversorgung, die den vorzeitigen selbstbestimmten Ausstieg aus dem Berufsleben über Jahrzehnte ermöglichte, wurde von Lufthansa angegriffen und soll abgeschafft bzw. signifikant verschlechtert werden.
Allen Piloten soll das vorzeitige Ausscheiden möglich bleiben
Es geht bei der Übergangsversorgung nicht darum, eine vermeintlich starre, überdauerte Regelung krampfhaft zu erhalten. Die VC sei bereit, über eine Modifizierung zur Stärkung des Unternehmens zu verhandeln, bei der es wie bisher allen Piloten gleichermaßen möglich ist, selbst zu entscheiden, wann sie sich den ständigen Belastungen nicht mehr gewachsen fühlen. Die Lufthansa beklagt ihrerseits die Kostenbelastung und will diese nicht mehr tragen.
Die VC ist der Lufthansa bereits entgegen gekommen und hat angeboten, die Kosten für die Übergangsversorgung zu deckeln, d.h., das heutige Kostenniveau nicht zu steigern bzw. sogar zu senken. "Wir sind bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass diese Lösung auch funktioniert", so Ilona Ritter, Vorsitzende Tarifpolitik.
Kein Pilotensrteik über die Osterferien
Während der Osterferien, die bis Anfang Mai laufen, werden keine weiteren Streikmaßnahmen stattfinden. Diese Zeit sollte Lufthansa nutzen, um das Angebot der VC zu bewerten. Die VC steht jederzeit für den Einstieg in Verhandlungen zur Verfügung. Aus Sicht der VC trägt Lufthansa die Verantwortung dafür, den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen.